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  Route: Lothringen - Champagne-Ardenne - Picardie - Nord-Pas-de-Calais - Haute-Normandie - Basse-Normandie -
              Bretagne - Pais-de-la-Loire - Centre - Ile-de-France - Champagne-Ardenne - Lothringen - Elsass -
              Burgund - Auvergne - Midi Pyrenees - Languedoc-Roussillon - Provence-Alpes-Cote d’ Azur -
              Riviera Cote d’ Azur - Rhone-Alpes - Franche-Comte
             
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  Reisezeiten:  16.04. - 12.05.2013,  11.06. - 20.06.2013, 19.08. - 23.08.2013,  31.08. - 19. 09.2013, 
                        (insgesamt 63 Tage)

  Strecke: 8.388 km

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Di/Mi. 16./17. April,  Anreise nach Reims, D, LX, F  (505 km)

Bei unserer ersten diesjährigen Kurzreise vor einer Woche an die Mosel, ein noch nicht enden wollender Winter. Heute beim Start zu unserer Reise nach Nordfrankreich herrschen bereits sommerliche Temperaturen. Zuerst ein Besuch im Saarland und am nächsten Tag geht es weiter mit einem Tank-Zwischenstopp bei Schengen in Luxembourg (Diesel 20 Cent billiger als in Deutschland).
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Den anschließenden Grenzübergang nach Frankreich nehmen wir gar nicht wahr. Durch die sehr dünn besiedelte Landschaft in die Region Lothringen (Lorraine), über schmale Landstraßen und durch schöne kleine Ortschaften kommen wir zu unserem Ziel bei Verdun.



Auf dem ehemaligen Schlachtfeld, ein paar Kilometer nördlich der Stadt, wird uns im ‘Memorial de la Bataille de Verdun’, am Platz des nicht mehr existierenden Dorfes Fleury-Devant-Douaumont, am ‘Tranchee des Baionettes’, im Ossuaire (Gebeinhaus) und im ‘Fort de Douaumont’ die mörderische Schlacht im 1. Weltkrieg veranschaulicht. 800.000 Soldaten verloren während diesem sinnlosen Stellungskrieg ihr Leben.
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Nach weiteren zwei Sunden Fahrzeit erreichen wir Reims in der Region Champagne-Ardenne. Den Stellplatz finden wir erst nach längerem Suchen (N 49.250054, E 4.021644). Nur mit Hilfe eines Ehepaars, ebenfalls mit Wohnmobil, können wir die Hürde der geschlossenen Schranke überwinden. Man muss nämlich bei der Stadtverwaltung telefonisch den notwendigen Code erfragen, um die Schranke öffnen zu können. Es bleibt uns aber noch ausreichend Zeit, einen Bummel in die Innenstadt vorzunehmen und dabei auch die beeindruckende Kathedrale zu besichtigen.
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Do. 18. April,  Reims - Calais (282 km)

So praktisch es gestern auch war, dass sich der Stellplatz in der Nähe der Innenstadt befindet, so war es doch in der Nacht etwas laut in unmittelbarer Nähe zur Stadtautobahn. Schon sehr früh machen wir uns auf den Weg, um die Stadt Laon in der Region Picardie zu besuchen. In der Oberstadt finden wir schnell einen Parkplatz und können dann in Ruhe die fast menschenleeren Altstadt und die Kathedrale Notre-Dame besichtigen. Von hier oben hat man auch einen wunderbaren Ausblick in die fruchtbare Ebene.
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Unser nächstes Ziel ist Arras, wo wir uns dann bereits in der Region Nord-Pas-de-Calais befinden. Als wir dort ankommen hat es merklich abgekühlt und es weht ein starker Wind. Im Zentrum sind besonders die beiden großen Plätze mit den einheitlichen Arkadenhäusern aus dem 17./18. Jh. und das spätgotische Rathaus sehenswert. Das Zentrum der Stadt strahlt somit den Charakter einer flämischen Handelsstadt aus.
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Die Weiterfahrt nach Calais wird durch den immer stärker werdenden Wind und den starken Lkw-Verkehr erschwert. Auf dem Stellplatz (N 50.966667, E 1.844436) direkt am Hafen weht inzwischen ein eisiger stürmischer Wind. Dafür ist der Himmel wolkenlos und wir können bis in den späten Abend vom Wohnmobil den ein- und auslaufenden Schiffen zuschauen. Gebühren werden keine kassiert, vielleicht weil der danebenliegende Campingplatz geschlossen ist.
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Fr. 19. April, Calais - Villers sur Authie  (109 km)

F032gF033gAus dem Plan, heute mit den Fahrrad in die Innenstadt von Calais zu fahren geben wir gleich wieder auf. Starker Wind, niedrige Temperatur und leichter Nieselregen lassen uns doch mit dem Reisemobil in die Stadt fahren. Besonders sehenswert ist unserer Meinung nach nur das schöne Rathaus im flämischen Renaissance-Stil. Daneben befindet sich das berühmte Denkmal der ‘Bürger von Calais’. Es erinnert an die englische Belagerung von 1346/1347, als sich sechs Männer anboten, sich für die Stadtbewohner zu opfern.

Weiter südlich von Calais kommen wir am Cap Blanc-Nez vorbei (Parkplatz für Wohnmobile gesperrt) und erreichen dann das Cap Gris-Nez. Da der Regen aufgehört hat, unternehmen wir hier zwischen alten Bunkeranlagen eine kleine Wanderung. Trotz des trüben Wetters können wir auf der anderen Seite des Kanals die Küste von England erkennen.
Auf der Weiterfahrt entlang der Cote d’ Opale nach Boulogne-sur-Mer machen wir noch einen Zwischenstopp in einer interessanten Dünen-Landschaft.
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In Boulogne-sur-Mer besuchen wir das Meereszentrum ‘Nausicaa’. Ein absolutes MUSS, nicht nur bei schlechtem Wetter. Danach kaufen wir am Hafen noch fangfrischen Fisch.
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Für heute haben wir uns einen komfortablen Campingplatz ausgesucht den wir nach 1 Stunde Fahrt in dem kleinen Dorf Villers- sur-Authie, noch einmal in der Region Picardie, erreichen. Hier, etwas im Landesinnern gelegen ist von dem starken Wind fast nichts zu spüren und beim Grillen haben wir sogar wieder schönsten Sonnenschein.

Sa. 20. April, Villers-sur-Authie  (0 km)

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Heute haben wir bei schönem aber kühlem Wetter einen Ruhetag eingelegt.
Die Internetseite wird aufbereitet und auch unsere Weiterreise wird geplant.




So. 21. April, Villers-sur-Authie - Fecamp  (158 km)

Wir starten bei wolkenlosem Himmel, aber die Temperatur beträgt gerade mal 4 °C. Die erste Stadt die wir in der Region Haute-Normandie besuchen ist Le Treport. Oberhalb der Steilküste finden wir einen Parkplatz (N 50.058148, E 1.363345). Über eine steile Treppe steigen wir hinab in die Stadt. Wir gehen durch die alten Gassen, laufen den Kies-Strand entlang und bevor wir wieder die Treppen nach oben schnaufen, besorgen wir uns in der Fischhalle noch frischen Fisch.
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Die nächste Stadt an der Cote d’ Albatre (Alabaster-Küste) ist Dieppe. Dieses ehemalige Piraten-Nest mit den abgewohnten Häusern und der renovierungsbedürftigen und restaurierungsbedürftigen Kirche St. Jaques sind wir eher enttäuscht. Auch wenn hier angeblich der Bäder-Tourismus erfunden wurde, zieht es uns weiter Richtung Süden.
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In Fecamp, zwischen Yachthafen und Bahnhof, entdecken wir gleich den großen Stellplatz (N 49.76004, E 0.375561) für Wohnmobile. Die offiziellen Plätze sind zwar schon alle belegt, aber der Platz bietet genügend Stellfläche für weitere Wohnmobile. Bei einem Spaziergang durch die Stadt kommen wir zunächst zum riesigen Palais Benedictine mit seinen vielen Erkern und Türmen. Hier wird der berühmte Kräuter-Likör hergestellt den ein Benediktinermönch 1510 erfunden hat.  Am schönen Kies-Strand hören wir das hier typische Klackern der Kieselsteine, die vom Wasser aneinander geschlagen werden.
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Mo. 22. April, Fecamp - Honfleur  (130 km)

In Etretat können wir auf dem Küsten-Wanderweg die dramatisch geformten weißen Steilklippen westlich und östlich des Ortes bestaunen. Nach einem Stadtbummel verlassen wir dieses schöne Hafenstädtchen.
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In Le Havre legen wir nur einen kurzen Stopp im Hafen ein, um dann ostwärts ins Seine-Tal zu fahren. Leider wird dieses schöne Tal in der Nähe von Le Havre durch sehr viel Industrie verunstaltet. Irgendwo setzen wir mit der Fähre über ans andere Flussufer in die Region Basse-Normandie und fahren wieder Richtung Meer.
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Als Übernachtungsplatz haben wir uns Honfleur ausgesucht. Vom großen Stellplatz (N 49.419761, E 0.241108) ist es nicht weit zum postkartenschönen Hafen. Auch die Altstadt ist sehenswert und entsprechend groß ist hier in der Stadt der Besucherandrang. Wie mag es hier wohl im Sommer bei angenehmeren Temperaturen zugehen?
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Di. 23. April, Honfleur - Ravenoville Plage (185 km)

Bei der Fahrt durch Trouville-sur-Mer und Deauville, bei Nieselregen und Nebel, sehen diese mondänen Badeorte auch nur trist aus. Eine Besichtigung unter diesen Umständen ersparen wir uns. Anders in Bayeux. Als wir das Reisemobil einfach auf einem normalen Pkw-Parkplatz in der Stadt-Mitte abstellen, scheint wieder die Sonne. Wir können durch die Innenstadt spazieren, die Kathedrale besuchen und selbstverständlich in der Tapisserie das 80 m lange gestickte Fries aus dem 11. Jhd. besichtigen. Dieses erzählt in Bildern die Eroberung Englands durch William the Conqueror.
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Es geht weiter, immer an der Küste entlang. Am ‘Gold-Beach’ von Arromanches-les-Bains liegen noch heute die Pontons (Mulberries) mit denen die Alliierten am 6. Juni 1944 die größte Militär-Invasion aller Zeiten begannen. Wir schauen uns noch kurz das Museum der Alliierten-Landung an und kommen an zahlreichen Souvenir-Shops vorbei. Aber an dieser Art  ‘Schlachtfeld-Tourismus’ können wir keinen Gefallen finden
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In Port-en-Bassin-Huppain finden wir nur außerhalb der Ortschaft einen Parkplatz. Am Hafen haben wir zwar keine Möglichkeit die berühmten Jacobs-Muscheln zu erstehen, dafür kaufen wir uns Kabeljau und Garnelen für heute Abend. Die freundliche Dame in der Touristen-Information hat uns zuvor nicht nur erklärt wo wir einkaufen können, sondern auch wie wir die Garnelen am besten zubereiten. Dieser kleine Fischerort mit Bergen von Muschelschalen am Strand gefällt uns recht gut.


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Heute schaffen wir es noch bis Ravenoville-Plage, wo wir auf dem schönen Campingplatz ‘The Cormoran’ einen Platz für die nächsten zwei Tage finden. Zuerst ein wenig Entspannung in der warmen Sonne und dann, trotz des inzwischen einsetzenden kalten Windes, am Abend noch ein ausgiebiger Strand-Spaziergang.




Mi. 24. April, Ravenoville-Plage  (0 km)

Für heute ist mal ein klassischer Camping-Tag angesagt. Ausschlafen, gut frühstücken, bei Ebbe am Strand spazieren gehen, lesen und  ein Sonnenbad nehmen (im Windschatten geht das auch bei 11 °C).
Am späten Nachmittag erleben wir ein für uns ungewöhnliches, fast unheimliches Wetterphänomen. Bei Sonnenschein und strahlend blauem Himmel zieht vom Meer eine Nebelwand auf uns zu und hüllt uns innerhalb weniger Minuten ein. Man sagt uns, dass das ein Zeichen für schönes warmes Wetter in den nächsten Tagen sein soll.
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Do. 25. April, Ravenoville Plage - Granville  (187 km)

F094gF095gSchreck am Morgen. Unser Navigationsgerät bleibt dunkel. Wie sollen wir uns mit unserer recht groben Straßenkarte, auf der die meisten der hier sehr schmalen Straßen überhaupt nicht eingezeichnet sind zurecht finden? Mit einem Messer wird das Gehäuse auseinander gedrückt und der Fehler am Einschalter gleich entdeckt. Es kann weitergehen. Als wir am ‘Fort de la Hougue’ ankommen ist es noch so neblig, dass wir die vorgelagerte Insel Tatihou nicht mal erkennen können. Wir fahren weiter nach St-Vaast-la-Houge, wo wir im Hafen keinen Parkplatz finden und deshalb weiter Richtung Norden fahren.

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In Barfleur können wir direkt am Hafen parken und spazieren von hier am Hafenbecken entlang in die Innenstadt. Dort besorgen wir uns u.a. auch Muscheln für unser Abendessen.





Bei Barneville-Carteret fahren wir zum Kap von Cateret. Vom Fuß des Leuchtturms kann man bei klarer Sicht die britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey gut erkennen. Wir können aber die beiden Inseln trotz Fernglas nur schemenhaft am Horizont ausmachen.
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In Granville gehen wir vom Stellplatz (N 48.83507, W 1.609857) hoch oben auf einem Fels durch die engen Gassen und genießen die Aussicht auf den tiefer liegenden Hafen und die Bäderviertel unten am Strand. Noch bevor wir das Wohnmobil wieder erreichen, sind wir innerhalb von Minuten in dichten Nebel eingehüllt.
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Fr. 26. April, Granville - Erquy   (162 km)

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Barbara will sich noch unbedingt die Haute-Couture-Sammlung von Christian Dior ansehen. Das rosarote Anwesen in Granville ist schnell gefunden, aber das Museum öffnet erst in einer Woche. So können wir uns bei Nieselregen und starkem Wind nur den schön angelegten Garten anschauen.






Neben dem Eifelturm ist der Abteiberg ‘Le Mont St Michel’ die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Frankreichs. Entsprechend riesengroß sind die erst neu angelegten aber noch fast leeren Parkplätze. Um der Verlandung der Bucht vorzubeugen wird demnächst der Damm zum Berg abgetragen und durch die fast fertige Brücke ersetzt. Nach einem langen Marsch vom Wohnmobil-Parkplatz (Parkgebühr 12,50 EUR, mit Übernachtung 25,- EUR) bis zu den kostenlosen Shuttle-Bussen sind wir schon bald in den engen Gassen unterwegs. Am Ortseingang stehen Restaurants und Souvenir-Läden dicht an dicht. Wie hier im Sommer die Menschenmassen durchgeschleust werden, können wir uns gar nicht vorstellen. Trotz allem und vor allem jetzt in der Nebensaison ist der ‘Mont St Michel’ ein MUSS.
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Wir verlassen die Normandie und kommen in die Bretagne. Kaum haben wir Saint Malo erreicht taucht die Sonne wieder auf. Nachdem wir am Hafen einen nicht ganz legalen Parkplatz (eigentlich nur für Busse) gefunden haben, starten wir zu unserer Besichtigungstour. Außer der Kathedrale gibt es in der Stadt nichts besonderes zu sehen. Auf jeden Fall sollte man einen Spaziergang über die mächtige Stadtmauer und zum Felsen von Islet machen. Bei beidem werden wir mit spektakulären Ausblicken auf Meer, Stadt, Hafen und Inseln belohnt.
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An der ‘Cote d’ Emeraude’ (Smaragdküste) finden wir einen Stellplatz (N 48.621476, W 2.473292) in Erquy neben einem Parkplatz direkt am Meer. Am Nachmittag können wir noch bei Ebbe den Aktivitäten am Strand zusehen, am Abend zum Sonnenuntergang an gleicher Stelle den tosenden Wellen. Es weht ein eiskalter Wind.
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Sa. 27. April, Erquy - Brignogan-Plages   (222 km)

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Bei unserer Fahrt entlang der Bucht von Saint Brieuc entdecken wir unseren ersten Menhir, ein Zeugnis der Megalithkultur. Wir genießen es, dass auf der Fahrt jetzt immer öfters blühende Bäume zu sehen sind.


In Treguier spazieren wir durch die fast menschenleeren Gassen der schönen Altstadt mit den vielen Fachwerkhäusern. Zufällig treffen wir auf ein deutsches Ehepaar, von dem wir den Tipp erhalten, unbedingt die Küstenstraße entlang der ‘Cote de Granit Rose’ zu fahren.
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An der ‘Cote de Granit Rose’ sehen wir schon bald die bizarren Steinformationen aus Magma und beigemischtem rosa Felsspat. Zwischen Perros-Guirec und Ploumanach stoßen wir auch auf den sogenannten ‘Zöllnerpfad’, den wir aber wegen des starken kalten Windes nicht entlang laufen wollen.



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In Brignogan-Plages finden wir auf dem ‘Camping de la Cote des Legendes’ einen schönen Platz unmittelbar am Meer. Während nachmittags die Boote in der Bucht noch im Trockenen liegen, reichen am Abend bei Flut und stürmischem kalten Wind die Wellen bis 50 m ans Wohnmobil heran.




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So. 28. April, Brignogan-Plages  (0 km)

Heute hat der stürmische Wind nachgelassen und wir fühlen uns bei 13 °C wie im Sommer. Vormittags sind Großputz und Wäschewaschen angesagt. Nachmittags unternehmen wir eine Radtour entlang der steinigen Küste.
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Mo. 29. April, Brignogan-Plages - Plogoff  (168 km)

Erst spät kommen wir los und lassen uns einfach auf den Straßen des Departements Finistere (Ende der Welt) treiben. Bei schönen Kirchen oder Landschaftsmotiven legen wir einen Foto-Stopp ein und kommen dabei immer weiter in den Süden. 
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Der Abstecher nach Locronan ist wirklich lohnenswert. Der schöne Dorfplatz mit dem Brunnen und die Renaissance-Gebäude aus Granit begeistern nicht nur uns, sondern dienten auch als Kulisse zu Polanskis Film ‘Tess’.
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An der äußersten Landspitze bei der Ortschaft Plogoff finden wir einen kostenlosen Stellplatz (N 48.032843, W 4.662464) mit Meeresblick. Bei wolkenlosem Himmel beschließen wir den Tag mit einem Abendspaziergang an der Steilküste. Am späten Abend sind wir überrascht von der Stille hier. Kein Wellenrauschen, kein Wind, kein Autoverkehr, nicht mal Stimmen oder Hundegebell aus dem nahe liegenden Dorf.
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Di. 30. April, Plogoff - Carnac   (186 km)

Vom Stellplatz sind es nur 5 km bis zum ‘Pointe du Raz’. Hier an der bizarren Landspitze unternehmen wir bei stürmischem Wind eine schöne kleine Wanderung.
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In Quimper wollen wir uns eigentlich die Kathedrale und die umstehenden alten Fachwerkhäuser anschauen. Aber die Straßenränder sind hoffnungslos zugeparkt und an allen Parkplätzen gibt es Einschränkungen (max. 1,90 m hoch, max. 2,00 m breit oder ein fettes Schild ‘für Wohnmobile parken verboten’). Diese Stadt kann uns gerne haben.

In Concarneau sieht es zunächst genau so aus. Erst als wir dort die Touristen-Information finden, bekommen wir den Platz genannt (während wir im Halteverbot stehen) wo Wohnmobile parken können (N 47.87889, W 3.92057). Von hier ist es nicht weit zur ‘Ville Close’. Die kleine Inselstadt im Hafenbecken ist vollständig von einer Mauer umgeben. Leider ist der Wehrgang an keiner Stelle zugänglich. Im Innern der Altstadt reihen sich Souvenirläden, Restaurants, Cafes und Eisverkäufer aneinander. Alles ganz nett aber auch nicht umwerfend.
f151gf152gDann wollen wir noch in einem Fischgeschäft für heute Abend einkaufen. Aber im drittgrößten Fischereihafen Frankreichs gibt es heute Nachmittag keine Kaufmöglichkeit für frischen Fisch. Auch der Versuch, uns an einem Bankautomaten mit Bargeld zu versorgen, scheitert bei drei unterschiedlichen Banken. 


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Wir entdecken zumindest einen guten Supermarkt und fahren von hier bis nach Carnac. Da uns keiner der angebotenen Stellplätze zusagt, begeben wir uns auf den Campingplatz ‘Le Moustoir’. Wegen der vielen Kinder und Jugendlichen die hier vermutlich ihr Feriencamp aufgeschlagen haben ist es etwas laut, die zugesagte Internetverbindung bricht immer wieder ab und zu allem Überfluss gibt es am Abend auch noch starke Regenschauer. Das war heute nicht unser bester Tag.

Mi. 1. Mai, Carnac  (0 km)

Die Schlechtwetterfront die östlich von uns bis Saint Nazaire reicht, macht sich auch hier bemerkbar. Es weht ein böiger Wind, aber es bleibt noch trocken. Am Nachmittag fahren wir mit dem Fahrrad ins Mekka der Megalithkultur, zu den Menhir-Reihen von  Menec und Kermarie. Hier hätten auch Asterix und Obelix ihre Freude, Hinkelsteine so weit das Auge reicht. Über abenteuerliche Waldwege, für die unsere Klappräder nicht unbedingt geeignet sind, geht es dann durch einen Bannwald wieder zurück.
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Do. 2. Mai, Carnac - Piriac-sur-Mer  (120 km)

Obwohl es hier noch viel zu entdecken gäbe, entschließen wir uns wegen des unbeständigen Wetters weiter zu fahren.
In Vannes fallen uns gleich die vielen Wohnmobile auf, die auf der Suche nach einem Parkplatz langsam durch die Straßen fahren, d.h. es gibt hier keine geeigneten Plätze. Wir parken letztendlich nicht ordnungsgemäß (parken nur
bis 1,80 m Breite erlaubt) direkt am Yachthafen und machen uns auf in die Altstadt. In der Touristeninformation wird uns lediglich bestätigt, dass es für Wohnmobile hier schwierig sei, einen geeigneten Parkplatz zu finden. Für uns ist das Verhalten der Stadt absolut unverständlich, da am Yachthafen große ungenutzte Pkw-Parkplätze vorhanden sind, aberwegen der Höhenbeschränkung auf 1,90 m von Wohnmobilen nicht angefahren werden können. Anschließend bummeln wir durch die alten Gassen, kaufen noch ein paar Kleinigkeiten ein und kehren, am Schloss und den ehemaligen Waschhäusern vorbei, zurück zum Wohnmobil (kein Strafzettel).
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Auf der Halbinsel Guerande kommen wir in die Region Pais-de-la-Loire, aber historisch gesehen sind wir immer noch in der Bretagne. Dort besuchen wir den gleichnamigen Ort Guerande mit seiner ummauerten Altstadt. Dieser Ort gefällt nicht nur uns, sondern scheint auch allgemein eine beliebte Touristen-Attraktion zu sein.




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Für die Übernachtung suchen wir an der Küste entlang nach einem Stellplatz. Einige Plätze sagen uns nicht zu, andere sind bereits voll belegt, bis wir in Piriac-sur-Mer einen geeignete Stellplatz mitten in der Ortschaft finden (N 47.378254, W 2.541673). Von hier können wir noch einmal mit dem Fahrrad einen Ausflug ans Meer unternehmen




Fr. 3. Mai, Piriac-sur-Mer - Nantes (94 km)

Unsere letzte Station in der historischen Bretagne ist Nantes, die ehemalige Hauptstadt und Residenz der Herzöge der Bretagne. Wir fahren den sehr schönen Camping-Platz der Stadt an und gelangen von hier völlig entspannt mit der Straßenbahn ins Zentrum. Das pulsierende Leben in der Stadt erklärt sich zum einen durch die 50.000 Studenten die hier leben, aber auch durch die jetzt endlich frühlingshaften warmen Temperaturen. Wir besuchen in der Altstadt das Schloss und kommen dann zur nahe liegenden Kathedrale. Leider ist diese wegen Reparaturarbeiten heute geschlossen. Wir bummeln abschließend durch die belebten Gassen mit den gut besuchten Straßencafes.
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Sa. 4. Mai, Nantes - Souzay-Champigny  (153 km)  

In Angers finden wir erst am gegenüberliegenden Flußufer einen geeigneten Parkplatz (N 47.476956, W 0.556979). Schnell haben wir die Brücke über die Maine überquert und befinden uns sogleich in der Altstadt. Am schönsten Platz von Angers befindet sich auch ein beachtliches fünfstöckiges Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert, das ‘Maison d’ Adam’. Nicht weit von hier steht die  Kathedrale ‘Saint-Maurice’, deren Portalbogen durch acht Statuen geschmückt werden. Am meisten beeindruckt uns aber die Burg mit seinen wuchtigen Mauern mit fast 1 km Länge.
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Schon bald fahren wir unmittelbar an der Hochwasser führenden Loire entlang bis nach Saumur.  Der kleine Parkplatz am Schloss bietet genügend Platz, auch für unser Wohnmobil. Das schönste am Schloss ist die imposante Lage mit einem tollen Blick über die Stadt und die wasserreiche Loire. Im Innern befinden sich lediglich ein paar Sammlungen mit Porzellan und Wandteppichen.



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In Dampierre-sur-Loire finden wir einen schönen, in keinem unserer Stellplatzführer aufgeführten Wohnmobil-Stellplatz an einem Seitenarm der Loire (N 47.24212, W 0,02326, 5,- EUR/Nacht). Der schöne Vogelgesang am Abend wird schon bald durch ein lautes Froschkonzert abgelöst. Dabei können wir den Fledermäusen bei ihren Flügen zuschauen.




So. 5. Mai, Souzay-Champigny - Avoine  (115 km)  

Morgens reicht das Hochwasser der Loire bereits 10 m ans Wohnmobil heran. Wir verlassen schnell diesen an sich sehr schönen Platz. In Fontevraud-l’Abbaye kommen wir von einem Parkplatz am Rand des Dorfes schon bald zum beeindruckend großes Nonnen- Kloster. Es war einst das mächtigste Kloster in Europa. In der Abteikirche befinden sich heute die Gräber von Heinrich II., seiner Frau Eleonore von Aquitanien und deren Kindern Richard Löwenherz und Isabella von Angouleme. Nach der franz. Revolution wurde das Kloster als Gefängnis für bis zu 2000 Menschen genutzt.
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In Candes-Saint-Martin sind wir bereits in der Region Centre. Hier genießen wir nach einer kleinen Wanderung die schöne Aussicht von einer Anhöhe und gehen dann hinab in eines der angeblich schönsten Ortschaften Frankreich. Diese Ansicht können wir allerdings nicht teilen. Auch die Martinskirche macht einen sehr renovierungsbedürftigen Eindruck.




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Auch im Schloss von Usse in Rigny-Usse treffen wir auf nur wenige Besucher. Das Parken direkt vor dem Schloss-Eingang ist kein Problem. Neben dem Schloss aus dem 16. Jh. mit seinen zahlreichen Türmchen und Zinnen kann auch eine Kapelle im Park besichtigt werden.
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In Azay-le-Rideau finden wir keinen Wohnmobil-Parkplatz und stellen uns einfach auf einen Bus-Parkplaz. Das Schloss beeindruckt im besonderen durch seine schönen Proportionen. Im Innern sind Möbel und Wandteppiche  aus dem 16. und 17. Jh. zu sehen.
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In Avoine finden wir einen schönen neuen Stellplatz  am Rand der Ortschaft (N 47.21324, E 0.17764, 4,-€ / Nacht, Zugang nur mit Kreditkarte; dafür unbedingt bis zur Barriere vorfahren). Am Abend können wir den Aktivitäten im angrenzenden Freizeitpark zuschauen, u.a. den vielen Jugendlichen die hier ‘Boule’ spielen. Empfehlenswerter Stellplatz, wenn einen das erste Atomkraftwerk Frankreichs in Sichtweite nicht stört.
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Mo. 6. Mai, Avoine - Chenonceaux  (109 km) 

In Langeais parken wir auf einem normalen Pkw-Parkplatz und gehen die wenigen Schritte zum Schloss. Der trutzige Festungsbau, erbaut um 1450, steht mitten in der kleinen Ortschaft. Ungestört durch andere Besucher können wir das gut erhaltene Schloss und seine schönen Einrichtung mit Möbeln, Gemälden und Tapisserien besichtigen. Mit einem Rundgang über den Wehrgang und durch den kleinen Schlosspark schließen wir den Besuch ab. Für uns das bis jetzt schönste Schloss an der Loire. 
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In Chenonceaux fahren wir zunächst zum einfachen aber ordentlichen Campingplatz ‘Camping de Lecluse’ am Fluss Cher (Zufluss zur Loire). Sofort werden die Fahrräder ausgepackt mit denen wir zum naheliegenden Wasserschloss Chenonceau fahren. Schon der große volle Bus-Parkplatz läßt erahnen, dass es sehr viele Besucher sein werden. Tatsächlich, die großen Menschenmassen auf dem Weg zum Schloss lassen uns wieder den Rückweg antreten. Am späten Nachmittag starten wir erneut zur Besichtigung. Der Besucherandrang hat jetzt deutlich nachgelassen. Wir genießen den Spaziergang bei warmen Wetter durch die schönen Parkanlagen und durch die Räumlichkeiten in dem über die Cher erbauten Schloss. Lediglich das angepriesene Wachsfiguren-Kabinett erfüllt nicht ganz unsere Erwartungen.
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Di. 7. Mai, Chenonceaux - Bracieux  (91 km)  

Bevor wir nach Amboise hineinfahren, gehen wir noch in einen Supermarkt einkaufen. Hier treffen wir zufällig Werner, mit dem wir im letzten Jahr in Russland und der Ukraine unterwegs waren. Die Welt ist wirklich klein. Da er mit Ulla in entgegen gesetzter Richtung unterwegs ist, bleibt uns leider nur diese kurze Begegnung. In Amboise entdecken wir nach einigem Suchen einen Wohnmobil-Parkplatz (N 47.408318, E 0.99437) auf dem man nach Aussage des Besitzers für 1,- EUR sogar übernachten dürfe. Das nicht weit entfernte Leonardos-Schlösschen lassen wir aus, weil hier bereits etliche Schulklassen vor dem Eingang eine lange Schlange bilden. Einige hundert Meter weiter kommen wir zu den noch erhaltenen Resten des Renaissance-Schlosses Ambois, das König Karl der VIII. 1492 erbauen ließ. Am meisten beeindruckt die Aussicht vom ‘Tour de Minimes’ auf die Stadt und die Loire.
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Der Übernachtungsplatz den wir in Blois anfahren wurde leider geschlossen. Ein freundlicher franz. Wohnmobilist der dort parkt ruft für uns bei der Stadtverwaltung an, um nach einem Ersatzplatz zu fragen. Es wird uns die ‘Promenade E. Mounin’ (N 47.580602, E 1.327183) genannt. Allerdings ist dort alles mit Pkw’s zugeparkt. Am anderen Flussufer finden wir zumindest einen Parkplatz und können von dort zur Besichtigung aufbrechen. Durch die Altstadt gelangen wir zum Schloss von Blois. Bemerkenswert sind die drei Flügel des Schlosses die jeweils in einem anderen Bau-Stil errichtet wurden. Auch der achteckige offene Treppenturm ist eine Besonderheit. 
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Vom Schloss gelangen wir zur Kirche Saint-Nicolas aus dem 12. Jh. die wir dann auch besichtigen.

 An der Loire entlang spazieren wir zurück zum Wohnmobil und versuchen es erneut am empfohlenen Übernachtungsplatz. Aber dort ist es uns an der stark befahrenen Straße viel zu laut und die ungewöhnlich starke Präsenz von Polizei und Security-Leuten in der Stadt stimmen uns nachdenklich. Wir beschließen, ein paar Kilometer weiter auf dem Campingplatz ‘Les Chateau’ in Bracieux zu übernachten. 

Mi. 8. Mai, Bracieux  (0 km) 

Weil es ein regnerischer Tag werden soll, wollten wir mit dem Wohnmobil zum Schloss Chambord fahren, um von dort unsere Reise fortzusetzen. Doch kurzentschlossen verlängern wir unseren Aufenthalt auf dem Campingplatz und starten mit den Fahrrädern zu dem nur 8 km entfernten Schloss. Wir verpassen allerdings eine Abzweigung und radeln zunächst 14 km durch dichten Wald in die falsche Richtung. In der nächsten Ortschaft erkennen wir den Fehler und müssen von hier weitere 9 km bis zum Schloss fahren.
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Schloss Chambord ist das größte Schloss in dieser Region und gilt auch als eines der prächtigsten. Über eine doppelläufige Treppe können wir in jedes Stockwerk gelangen und die eigentlich viel zu großen Räume besichtigen. Zum Abschluss der Besichtigung kommen wir auf das Dach des Schlosses wo wir zwischen den Türmen, Schornsteinen und Laternen hindurchgehen können.



Die Rückfahrt zum Campingplatz schaffen wir diesmal ohne uns in den dichten Wäldern zu verfahren. Kaum sind wir zurück setzt der bereits angekündigte starke Regen ein.

Do. 9. Mai, Bracieux - Melun   (165 km)

In Zentralfrankreich fahren wir über gut ausgebaute Landstraßen durch schier F275gendlose dichte Laubwälder in Richtung Orleans. Nur hin und wieder kommen wir durch ein kleines Dorf mit so manchen schönen Fachwerkhäusern. In Orleans bekommen wir heute an einem Feiertag (Christi Himmelfahrt) sogar am Loire-Ufer einen Parkplatz. Von der Brücke Ponte de Georg V. haben wir eine schöne Aussicht auf die Stadt. Vom gestrigen Feiertag, dem Gedenktag zur Befreiung von den Engländern 1429 und auch Tag des Waffenstillstands 1945, sind die Aufräumarbeiten noch in vollem Gang. Die Kathedrale aus dem 19. Jh., der große Place du Martroi mit der Reiter-Denkmal von Jeanne d’Arc und das schöne Fachwerkhaus in dem Jeanne d’Arc 1429 für ein paar Tage verweilte, sind die wichtigsten Plätze die wir ansteuern.

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Auf der Route in Richtung Paris geht der Wald schon bald in eine flache landwirtschaftlich genutzte Gegend über und wir kommen in die Region Ile-de-France. Den Besuch des Schlosses von Fontainebleau ersparen wir uns erst mal als wir die Menschenmassen sehen die das Schloss besuchen wollen. Stattdessen fahren wir weiter nach Melun wo wir auf dem Campingplatz ‘La Belle Etoile’ nicht weit vom Seine-Ufer einchecken.

F282gDer Besuch des Schlosses Vaux-le-Vicomte mit dem Fahrrad gestaltet sich anders als geplant. Die Radweg-Karte die wir bekommen ist nicht praxistauglich. Über stark befahrenen Straßen, durch wenig vertrauen erweckende Vororte, nach nicht existierenden Radwegen suchend kommen wir am Schloss an. Zu spät, der Einlass ist nicht mehr möglich. Kurz ein Foto gemacht und dann alles wieder zurück. Immerhin bekommen wir hier ein Stück Frankreich zu sehen, das in keinem Reiseführer beschrieben wird.



Fr. 10. Mai, Melun - Troyes  (144 km)  

F294gGleich am Morgen starten wir nochmals zur Besichtigung von Schloss Fontainebleau in der gleichnamigen Ortschaft. Aber auch diesmal finden wir viele Busse vor (viele aus Osteuropa), die vor dem Schloss parken. Doch als wir erst mal im Schloss sind, wissen wir warum der Andrang hier so groß ist. Bisher haben wir noch kein so prachtvoll eingerichtetes Schloss auf dieser Reise gesehen. Von König Franz I. im 16. Jh. erbaut, wurde das Schloss bis hin zu Napoleon I. immer wieder erweitert und immer prachtvoller ausgestattet. Dieses Schloss sollte man sich auf jeden Fall ansehen.


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Am Nachmittag sind wir wieder auf den Landstraßen unterwegs in Richtung Osten. Wir befinden uns bald wieder in der Region Champagne-Ardenne. Mangels Wohnmobil-Stellplätzen fahren wir zum Campingplatz von Troyes in Pont Sainte Marie. Zur Stadtbesichtigung von Troyes können wir von hier zu Fuß in 20 Min in die Altstadt gehen (es gibt auch einen Radweg und eine Bus-Verbindung). Viele der schönen Fachwerkhäuser sind schon renoviert, es bleibt aber auch noch viel zu tun. Schon so mancher Film wurde vor diesen mittelalterlichen Kulissen gedreht. Auch die Kathedrale und die Kirche ‘St Madeleine’ sind es wert besichtigt zu werden.
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Sa. 11. Mai, Troyes - Nancy   (196 km)  

Je näher wir uns Nancy in der Region Lothringen (Lorraine) nähern, um so F300ghügeliger wird es. Auf dem Campingplatz ‘Le Brabois’ in einem Vorort von Nancy finden wir einen Platz für die nächste Nacht. Von hier können mit dem Bus in die historische Hauptstadt Lothringens fahren. Die Stadt erinnert uns gleich an Stuttgart, denn auch Nancy liegt in einem Talkessel und ist mit viel Wald umgeben. Hauptanziehungspunkt ist das Ensemble ‘Place Stanislas’, ‘Place d’Alliance’ und ‘Place de la Carriere’ das auch in das Welterbe der UNESCO aufgenommen wurde. Besonders der ‘Place Stanislas’ mit den vergoldeten schmiedeeisernen Gittern an den Straßeneinmündungen ist sehr prachtvoll gestaltet und zieht entsprechend viele Besucher an. Mit einem Besuch des ‘Musee Lorrain’, der Kathedrale und der Kirche ‘St Epvre’  schließen wir unseren Besuch in dieser schönen Stadt ab.
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So. 12. Mai, Nancy - Strasbourg  (194 km)  

Die vorerst letzte Etappe unserer Frankreich-Reise führt uns ins Elsass (Alsace). Weil unser ‘Navi’ eine vermeintlich kürzere Route gefunden hat, werden wir auf schmalen Straßen über Serpentinen mitten durch die Vogesen geführt. Leider spielt das Wetter bei der Fahrt durch diese sehr schöne Landschaft nicht mit. In der Nähe des über 1000 m hohen Donon geraten wir sogar in einen Graupelschauer. Auch aus der Besichtigung von Strasbourg wird auf Grund des schlechten Wetters nichts mehr.
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Dafür schauen wir uns noch auf der deutschen Rhein-Seite den Wohnmobil-Stellplatz in Kehl an. Von diesem ausgehend wollen wir in ein paar Wochen unsere Frankreich-Reise mit der Besichtigung der Hauptstadt der Region Elsass wieder aufnehmen.  


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Di. 11. Juni, Wissembourg - Fleckenstein  (25 km)   

Nach einem Besuch bei Freunden in der Pfalz bietet es sich an, die Frankreichreise im Norden des Elsass, statt in Stasbourg fortzusetzen. Um die Mittagszeit erreichen wir Wissembourg. Bei schönem Wetter bummeln wir durch die Altstadt und den westlichen Stadtteil ‘Le Bruch’. Die gotische Kirche ‘St. Peter und St. Paul’, die Zehntscheuer, das Salzhaus und das Palais Stanislas sind die Hauptattraktionen dieser schönen Altstadt. Entlang der nördlichen Stadtmauer kommen wir wieder zurück zum zentralen Parkplatz, wo wir unser Wohnmobil problemlos parken konnten.
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Als nächstes wollen wir uns Teile der Maginot-Linie anschauen. Einen guten Einblick, was hier in den 30er Jahren zum Schutz vor Deutschland erbaut wurde, bekommen wir in der Nähe von Lembach in der Festungsanlage ‘Four-a-Chaux’. In dieser Anlage waren 600 Soldaten stationiert. Auf eine Länge von 4,5 km können wir während der zweistündigen Führung die Mannschaftsküche, die Schlafräume, die Krankenstation, die Kampfblöcke, die Stromzentrale und ein kleines Museum besichtigen. Obwohl wir die einzigen deutschsprachigen Besucher sind, wird für uns die gesamte Führung durch ehrenamtliche Helfer zusätzlich in deutscher Sprache durchgeführt.
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Zum Besuch der Burg Fleckenstein reicht es heute nicht mehr. Bei dem kleinen Weiher ‘Etang de Fleckenstein’ finden wir stattdessen am Waldrand einen schönen einsamen Übernachtungsplatz (N 49.031421, E 7.769785). 

Mi. 12. Juni, Fleckenstein - ‘Plan incline’  (93 km)  

Vom Stellplatz haben wir es nicht weit bis zur Ruine Fleckenstein. Obwohl die Burg bereits 1689 zerstört wurde, gehört sie heute zu den spektakulärsten Burganlagen im Elsass. Die Festung wurde auf einem 52 m langen, 8 m breiten und 43 m hohen Sandsteinsockel erbaut. An diesem Vormittag sind fast keine weiteren Besucher in der Anlage unterwegs
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Durch dichten Wald und über kurvenreiche schmale (manchmal sehr schmale) Straßen erreichen wir ‘La Petite Pierre’. Der alte überschaubare Ortskern und die auf einem Felssporn errichtete Burg gefallen uns gut.
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Mit einem kleinen Abstecher nach Lothringen kommen wir zum Schiffshebewerk ‘Plan incline’ in der Nähe von St. Louis-Arzviller. Es ist für uns sehr interessant zu sehen, wie auf einer schiefen Ebene die Schiffe in einem Trog innerhalb von 4 Minuten einen Höhenunterschied von 44,5 m bewältigen. Früher benötigte man hierzu 17 Schleusen auf denen die Schiffe einen ganzen Tag unterwegs waren.


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Auf dem großen Parkplatz, am Fuß des Schiffshebewerks, haben wir auch gleich einen kostenfreien Übernachtungsplatz gefunden (N 48.712904, E 7.217561). Während wir gestern alleine im Wald übernachtet hatten, taucht hier am Abend zu den bereits 3 anwesenden Wohnmobilen eine französische Reisegruppe mit 18 weiteren Fahrzeugen auf. Ungestört davon verbringen wir gemeinsam mit Meta und Günter einen schönen Abend.



Do. 13. Juni, ’Plan incline’ - Strasbourg / Kehl (D)    (118 km)  

Zur Burgruine ’Haut-Barr’ ist es heute Vormittag schnell erreicht. Diese Ruine ist besonders wegen der tollen Aussicht ins östlich gelegene Rhein-Tal eine Anreise wert. Am Horizont ist der Schwarzwald gut zu sehen.
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Auch die am Fuß der Burgruine gelegene Stadt Saverne gefällt uns sehr gut. Zu Fuß entlang des Rhein-Marne-Kanals kommen wir am ‘Chateau des Rohan’ vorbei, kaufen in der ’Grande Rue’ mit den schönen Fachwerkhäusern ein paar Kleinigkeiten ein und kehren zum Wohnmobil zurück.




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Bevor wir die Berge verlassen besuchen wir noch die Kapelle ‘Rocher St.Leon’ in der Nähe von Dabo. Auf einer sehr kurvenreichen Straße erreichen wir die Kapelle, die auf einem mächtigen Felsen an Stelle einer Burg erbaut wurde. Die Rundumsicht, besonders nach Westen in die Ebene von Lothringen ist wirklich fantastisch.
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Am Nachmittag durchqueren wir Strasbourg und steuern den Stellplatz (N 48.563293, E 7.8138) auf der deutschen Rhein-Seite in Kehl an. Bei Temperaturen von zunächst über 30 Grad kommen am Abend starke Sturmböen auf.

Fr. 14. Juni, Strasbourg / Kehl (D) - Obernai    (41 km)

Vom vorhergesagten Unwetter in der Nacht, mit Gewitter und Hagel, blieben wir glücklicherweise verschont. Bei angenehmen Temperaturen gelangen wir am Vormittag über ein vorbildliches Radwegenetz von Kehl in die Altstadt von Strasbourg. Wir starten mit der Besichtigung des Gerberviertels ‘Petite France’, kommen durch die ‘Grand Rue’ zum ‘Place Kleber’ und dann zum ‘Place Gutenberg’. Kurz danach stehen wir schon vor dem wirklich schönen und beeindruckenden Münster. Während ich die Besteigung des Turms (330 Stufen) bevorzuge, besichtigt Barbara lieber das Elsässische Museum.  Strasbourg ist für uns eine Stadt die man gerne noch mal besuchen wird.
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Von der Altstadt sind wir mit dem Fahrrad nach 30 Minuten wieder am Stellplatz in Kehl. Von hier fahren wir weiter bis Obernai im Elsass zum Campingplatz ‘Le Vallon de l’Ehn’

Sa. 15. Juni, Obernai - Bergheim   (93 km)

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Kurzentschlossen gehen wir am Vormittag vom Campingplatz ins nahegelegene Zentrum von Obernai. Es lohnt sich. Wir finden ein unverfälschtes elsässisches Dorf mit schönem Marktplatz, Rathaus, ehemalige Kornkammer, Kapellen-Turm und selbstverständlich vielen schönen Fachwerkhäusern




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Schon beim Rückweg zum Wohnmobil entdecken wir auf einem  Berg das Odilienkloster zu dem wir als nächstes wollen. Da wir nach kurvenreicher Bergauffahrt  den unteren Parkplatz ansteuern, kommen wir auf dem Weg zum Kloster an einer ‘Heidemauer’ vorbei, deren Ursprung bis heute nicht eindeutig geklärt ist. In der ehemaligen Klosteranlage (teilweise ein Hotel) sind wir hauptsächlich von der grandiosen Aussicht ins Rhein-Tal und auf den Schwarzwald begeistert.
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Weiter geht es nach Dambach. Da wir direkt beim Stadttor einen Parkplatz finden, beschießen wir einen Spaziergang durch den Ort zu unternehmen. Diesen Beschluss bereuen wir nicht, denn die zur Mittagszeit wie ausgestorben wirkende Ortschaft strahlt einen besonderen Charme aus.
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Auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht kommen wir durch die touristisch geprägten Ortschaften Ribeauville, Riquewihr und Kaysersbach. Die Suche nach einem Platz bleibt erfolglos und so geht es wieder nach Norden bis Bergheim. Hier finden wir außerhalb der Stadtmauer einen der letzten Plätze auf einem normalen Pkw-Parkplatz
(N 48.205326, E 7.358203). Mit Sue und Mike aus England, die ebenfalls noch einen Platz für ihr Wohnmobil ergattert haben machen wir einen kleinen Stadtrundgang.
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Da wir kein Lokal finden wo es möglich ist, nur ein Glas Wein zu trinken (entweder kein Tisch mehr frei oder nur mit Bestellung eines Essens möglich und mit teilweiser unfreundlicher Bedienung), beschließen wir den Abend in einer Sitzecke im nahegelegen Park bei interessanten Gesprächen und eigenem Wein ausklingen zu lassen.

So. 16. Juni, Bergheim - Lac de Longemer   (71 km)

Wegen lautstarken Jugendlichen, Autohupen, an- und abfahrenden Autos bis zum Morgengrauen, hatten wir eine sehr unruhige Nacht. Nach der Verabschiedung von Sue und Mike erreichen wir schon bald Colmar. Heute am Sonntag ist F375gwenig Autoverkehr und der Parkplatz ausschließlich für Wohnmobile (N 48.082272, E 7.359501, sonntags kostenfrei)  ist bald gefunden. Unser erstes Ziel ist das ‘Musee d’Unterlinden’ mit dem berühmten Isenheimer Altar (1512-1516).

Auf unserem weiteren Weg kommen wir an der ‘Eglise des Dominicains’ (mit Storchennest auf dem Dach) dem ‘Maison Adam’ und dem ‘Maison Pfister’ vorbei ins Gerberviertel ‘Quartier des Tanneurs’. Mit einem Bummel durch das ehemalige Fischerviertel und ‘Klein-Venedig’ beenden wir die Besichtigung dieser schönen angenehmen Stadt.

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Wir haben jetzt aber wirklich genug von Stadtbesichtigungen, Fachwerkhäusern und Touristenrummel an der Weinstraße. Es zieht uns wieder hinauf in die Bergwelt der Vogesen. Bei der Auffahrt zum 1136 m hohen ‘Col de la Schlucht’ entdecken wir sogar ein paar Schneereste vom letzten langen Winter. Als wir die vielen Wohnmobile dicht gedrängt am Stellplatz auf der Passhöhe sehen, beschließen wir bis zum ‘Lac de Longemer’ im ‘Tal der Seen’ in Lothringen weiter zu fahren, Auf dem schönen Campingplatz ‘Camping du Lac’ bekommen wir einen großzügigen Platz mit toller Aussicht auf See und Berge (Übernachtungskosten nur 8,50 € !).

Mo. 17. Juni, Lac de Longemer   (0 km)

Beim Frühstück machen wir eine nette Entdeckung. Tausende von jungen Junikäfern kommen aus der Erde und starten zu ihren ersten Flugversuchen. Manche schaffen es bis in die Höhe unseres Frühstückstisches und nutzen diesen als Landebahn. Nach etwa einer Stunde sind sie in alle Winde verstreut. Für heute sind im ganzen Land hochsommerliche Temperaturen angesagt. Hier oben in ca. 800 m Höhe bleibt es mit leichtem Wind bei angenehmen 26° C. Wir nutzen das schöne Wetter für eine Rad-Tour rund um den See mit einem Abstecher in den kleinen Ort Xonrupt-Longemer. Ansonsten ist Entspannung angesagt.
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Di. 18. Juni, Lac de Longemer - Murbach (80 km)   

Unsere Weiterfahrt beginnt mit der Rückfahrt hinauf zum ‘Col de la Schlucht’. Heute ist hier deutlich weniger los als am Sonntag. F391gF390gDie Passhöhe selbst ist wegen seiner großen Parkplätze lediglich für Wanderer interessant. Über die Vogesenkammstraße ‘Route des Cretes’ fahren wir, immer wieder die tolle Aussicht genießend, bis zum ‘Grand Ballon’. Den Gipfel des mit 1424 m höchsten Berg der Vogesen erreichen wir nach einem 10 minütigen Spaziergang. Uns erwartet eine große Radarstation von der aus bei klarem Wetter die Alpen gut zu sehen sind. Aber heute bei dem schwül heißen Wetter ist es in der Rhein-Ebene leider zu dunstig. Der Aufstieg hat sich trotzdem gelohnt und wir fahren wieder hinab bis Guebwiller. Hier füllen wir mal wieder in einem großen Supermarkt unsere Vorräte auf.

Bis Murbach ist es dann nicht mehr weit. Dieser kleine Ort mit 130 Einwohnern wäre nicht mal erwähnenswert, wenn hier nicht eine ehemalige Klosterkirche stehen würde. Wir parken vor der Klostermauer neben einem rauschenden Bach und wissen gleich, dass wir hier den Stellplatz für die Nacht gefunden haben (N 47.923110, E 7.160590). Durch den schön angelegten Klostergarten kommen wir zu den Resten der St. Leodegarkirche (nur Chor und Querhaus existieren noch). Von einer etwas höher gelegenen Kapelle erkennt man wie harmonisch diese Kirche in das Tal eingefügt worden war. Während wir am Abend noch lange im Freien sitzen bekommen wir einen kurzen Besuch von einem Fuchs.
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Mi. 19. Juni, Murbach - Ungersheim / ‘Ecomusee’  (18 km)

Den heutigen Tag wollen wir uns in Ungersheim ganz dem ‘Ecomusee d’ Alsace’ widmen. Auch hier wissen wir bei der Ankunft sofort, dass wir die Nacht in dem kleinen Wald (N 47.851651, E 7.286432) neben dem großen Parkplatz verbringen werden. Das ‘Ecomusee’ ist das größte Freilichtmuseum Frankreichs. Die traditionellen Häuser mit Ställen und Gärten bilden ein richtiges Dorf. Wir können Handwerkern bei der Arbeit zusehen und an den angebotenen Vorführungen teilnehmen. Auf Grund der fast unerträglichen Hitze sind nur sehr wenige Besucher auf dem großen Gelände unterwegs. Abends beim Grillen werden wir sofort von mehreren Störchen belagert, die sich ihren Anteil von unserem Abendessen abholen wollen. 
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Do. 20. Juni, Ungersheim / ‘Ecomusee’ - Mulhouse  (20 km)

Am letzten Tag unserer Elsass-Reise fahren wir noch nach Mulhouse (Mühlhausen), um das ‘Cite du Train’ (Eisenbahnmuseum) zu besuchen. Mit mehr als 120 Lokomotiven und Wagen, aber auch mit audio-visuellen Mitteln wird hier die französische Eisenbahngeschichte gezeigt. Uns gefällt das Museum sehr gut. Da wir das ebenfalls sehenswerte Automobilmuseum bereits kennen, beenden wir hier den zweiten Teil unserer Frankreich-Reise.
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In den nächsten Tagen geht es mit Freunden zum Wandern ins Allgäu und danach in die Schweiz. Die Frankreich-Reise wird in ein paar Wochen in Mulhouse fortgesetzt.


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Mo. 19. August, Mulhouse - Lamarche-sur-Saone  (205 km)

F425gÜber die deutschen Autobahnen ist Mulhouse wieder schnell erreicht und wir können unsere Frankreich-Reise fortsetzen. Ab hier fahren wir wieder über die gut ausgebauten Landstraßen. Einen schön und ruhig gelegenen Stellplatz (N 47.27225, E 5.387) für die Nacht finden wir östlich von Dijon in Lamarche-sur-Saone in der Region Bourgogne (Burgund). Wir stehen hier bei bestem Wetter direkt am Ufer der Saone. Während zum Beginn der Dämmerung fast alle in ihren Wohnmobilen verschwinden und die Satelliten-Schüsseln ausgefahren werden, ziehen wir es vor, draußen bei einem Glas Wein den lauen Sommerabend zu genießen

Di. 20. August, Lamarche-sur-Saone - Vinzelles  (171 km)

Während morgens noch die Nebelschwaden über den Fluss ziehen, sitzen wir schon beim Frühstück und beobachten die zahlreichen Angler bei ihrer Freizeitbeschäftigung. Heute haben wir keine Lust auf Großstadt und lassen Dijon auf unserer Besichtigungstour aus. Es dauert nur eine Stunde durch eine dünn besiedelte Landschaft bis wir in Beaune ankommen. Durch die stimmungsvolle mittelalterliche Altstadt gelangen wir zum Hotel-Dieu. Dieses von außen unscheinbare ehemalige Hospitz mit den bunten Ziegeldächern hat einen schönen Innenhof und ist äußerst prachtvoll eingerichtet. Kaum zu glauben, dass hier noch bis 1971 kranke Menschen versorgt wurden.
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Durch das schöne Weinanbaugebiet des Burgund fahren wir weiter nach Süden bis Tournus. Hier besichtigen wir die ehemalige Abteikirche St-Philibert, eines der bedeutendsten romanischen Sakralbauten Frankreichs, bei der vor allem die ungewöhnliche Statik auffällt.
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Südlich von Macon in dem kleinen Ort Vinzelles,
direkt neben den Weinreben, finden wir 
einen kostenfreien Stellplatz (N 46.27154, E 4.77046).






Mi. 21. August, Vinzelles - Puy de Dome (242 km)

Vom Stellplatz ist es nicht weit zum imposanten Kalkhöcker ’Roche de Solutre’ (439 m). Da keine gute Fernsicht besteht verzichten wir auf eine Wanderung zum Gipfel, Stattdessen fahren wir direkt nach Cluny. Beim Rundgang durch die Stadt läßt sich an Hand der Überreste die Größe der längst zerstörten Klosteranlage mit der einst größten Kirche der Christenheit gut vorstellen.
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F450gAuf unserer Weiterfahrt sehen wir in der Umgebung von Charolles auf vielen Wiesen die berühmten weißen Charolais-Rinder. Durch eine schöne aber zunächst unspektakuläre Landschaft kommen wir in die Auvergne. Schon lange bevor wir Clermont-Ferrand erreichen sehen wir am Horizont den 1465 m hohen Vulkanberg ‘Puy de Dome’. An seinem Fuß befindet sich ein riesiger Parkplatz auf dem wir auch heute kostenfrei übernachten können (N 45.76911, E 2.98469). Doch zuvor geht es mit der Zahnradbahn bis zum Gipfel. Von hier oben genießen wir die fantastische Rundumsicht und können dabei den zahlreichen Gleitschirmfliegern zuschauen die von hier starten. Im Nachhinein bedauern wir es, dass wir nicht zu Fuß den Berg bestiegen haben.
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Do./Fr.  22./23. August,  Puy de Dome - Super Besse (215 km)

Auf Wunsch von Barbara fahren wir heute zunächst nach La Chaise-Dieu. Hier befindet sich der berühmteste Kirchenbau der Auvergne mit dem 26 m langen ältesten bekannten ‘Totentanz’ aus dem 15.Jhd. Die Vorbereitungen für das anstehende Musikfestival sind auch in der Kirche in vollem Gange. Mir selbst gefällt hier eher die beeindruckende Landschaft, eine Mischung aus Schwarzwald und Allgäu.
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Nachmittags sind wir wieder in Richtung Westen unterwegs. Beim wohl schönsten Vulkansee der Auvergne, dem ‘Lac Parvin’ angekommen, starten wir gleich zu einer Wanderung um den See.
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Nicht weit von hier finden wir im Wintersportzentrum ‘Super Besse’ der Ortschaft Besse-et-Saint-Anastaise einen Stellplatz am Lac des Hermines (N 45.50505,
E 2.85379, 5,40 € / 24 h). Die Einfahrt auf den Platz gestaltet sich etwas schwierig, da durch die schräg stehende Sonne das Display des Automaten nicht mehr gelesen werden kann. Als sich bereits drei Wohnmobile vor der Schranke stauen, kommt zufällig eine Polizeistreife vorbei und hilft bei der Einfahrt. Vom Platz in 1277 m Höhe haben wir einen wunderbaren Ausblick auf den höchsten Punkt des Zentralmassivs, den 1886 m hohen ‘Puy de Sancy’.

Wegen gesundheitlicher Probleme starten wir gleich nächsten Morgen auf direktem Wege nach Hause.

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Sa./So.  31. Aug. / 1. Sept.,  Massiac - Montignac (308 km)

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Nach dem von ärztlicher Seite keine Bedenken für eine Weiterreise mehr bestehen, fahren wir zurück nach Frankreich und setzen unsere Reise in der Auvergne fort. Wir übernachten auf dem kostenfreien Stellplatz
(N 45.2533, E 3.19425) von Massiac, direkt neben einem rauschenden Fluss. Die vorbildliche Ver- und Entsorgungsstation ist nur 150 m entfernt.




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Am nächsten Morgen fahren wir wieder ins Zentralmassiv und kommen schon bald auf einer sehr schmalen Straße auf den 1582 m hohen ‘Pas de Peyrol’ (von 12:15 bis 24:00 Uhr für Wohnmobile gesperrt). Die Aussicht von hier oben ist grandios. Den Aufstieg zum Puy Mary lassen wir aus, weil sich der Gipfel völlig in den Wolken befindet.

 
Weiter geht es auf der weiterhin schmalen und kurvenreichen Straße nach Salers. Das kleine Festungsstädtchen hoch oben auf einem Plateau mit seiner Stadtmauer, den lavaschwarzen Wohntürmen, dem Palais, der Kirche St-Mathieu und dem Place Tyssandier d’Escous, gefällt uns sehr gut.
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Durch eine einsame Bergwelt erreichen wir am späten Nachmittag Rocamadour und sind damit kurz in der Region Midi Pyrenees. Dieser Wallfahrtsort beeindruckt uns vor allem durch seine Lage. An die Flanken eines 150 m hohen Felsen über der Alzou-Schlucht schmiegen sich Stadttore, Häuser, Kirchen und eine Burg. In der Hauptsaison soll dieser Ort ein touristischer Alptraum sein.
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Bei einer Temperatur von ca. 30 °C und blauem Himmel beschließen wir noch bis zum Abend weiter zu fahren.
In Montignac, jetzt bereits in der Region Aquitaine finden wir einen geeigneten kostenfreien Stellplatz für diese Nacht
(N 45.06794, E 1.16552). Wir befinden uns in der wunderschönen Landschaft Perigord. 
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Mo. 2. Sept.,  Montignac - Domme  (46 km)

Zu der Grotte de Lascaux II sind es nur 2 km. In dieser meisterhaften Nachbildung der nicht mehr öffentlich zugänglichen Originalgrotte sind viele der ca. 18.000 Jahre alten Original-Felszeichnungen zu sehen, sogar mit den selben Farbstoffen gemalt. Lascaux II kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Im Hochsommer ist es angeblich schwer, überhaupt eine Eintrittskarte zu bekommen.

Weiter geht es zum Hauptort des Perigord Noir, nach Sarlat. Durch das beeindruckende Stadtbild mit den Bürgerhäusern der Renaissance zählt Sarlat zu einem der schönsten Orte Frankreichs. Entsprechend hoch ist auch der Andrang der Touristen.
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Direkt an der Dordogne liegt unser nächstes Ziel, die hoch über dem Fluss gelegene ehemalige Bastide Domme. Einiges der alten Festungsanlage ist noch erhalten. Von hier oben hat man eine herrliche Aussicht auf das Flusstal.
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Auf Grund der hohen Temperatur wollen wir heute nicht mehr weiter fahren.
Wir bleiben gleich auf dem schönen Stellplatz außerhalb der Stadtmauer
(N 44.80062, E 1.22154,  5,- € / Nacht). Am Abend, bei immer noch 27° C,
genießen wir einfach nur den Sonnenuntergang über dem Dordogne-Tal.





Di. 3. Sept.,  Domme - Lourdes (312 km)  

Bei weiterhin strahlend blauem Himmel fahren wir am Morgen an der Dordogne entlang bis La Roque-Gageac, einem der schönsten Dörfer im Dordogne-Tal. Beeindruckend ist vor allem die Lage zwischen Fluss und Felsen.
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Nur ein paar Kilometer weiter kommen wir nach Castelnaud-la-Chapelle. Hier besichtigen wir die mittelalterliche Burg von der wir auch einen Blick über das Dordogne-Tal haben. Bemerkenswert an dieser Burg ist vor allem, dass hier die mittelalterliche Kriegstechnik anschaulich dargestellt wird.
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Nachmittags machen wir uns bei deutlich über 30 °C auf den Weg nach Süden, kommen kurz nach der Stadt Agen in die Region Midi Pyrenees und erreichen den Rand der Pyrenäen. In Lourdes steuern wir für die Übernachtung den Campingplatz ‘Camping d’ Arrouach’ an.

Mi. 4. Sept.,  Lourdes - Gavarnie (60 km)

Gleich am frühen Morgen fahren wir ins Zentrum von Lourdes, dem weltbekannten Wallfahrtsort. Das eigentliche Stadtbild ist geprägt von Hotels und Souvenirläden, d.h. nicht sehenswert. Erst in der ‘Cite Religieuse’ finden wir die eigentlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Bei der Besichtigung von der ‘Basilique du Rosaire’, der ‘Basilique Superieure’, der Grotte ‘Missabielle’. und der unterirdischen Kirche ‘St-Pie X’, in der gerade ein Gottesdienst mit tausenden Gläubigen stattfindet, können auch wir uns dieser besonderen Atmosphäre nicht entziehen.
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F519gDoch zur Mittagszeit wollen wir wieder raus aus der Stadt und fahren weiter nach Süden in die Bergwelt der Pyrenäen. In Gavarnie zahlen wir noch unten im Ort 5,- € für die Übernachtung und fahren dann zum Stellplatz (N 42.73780, W 0.01890) in 1468 m Höhe.

Da es erst früher Nachmittag ist, beschließen wir die Wanderung zum ‘Cirque de Gavarnie’ bereits heute zu unternehmen. Also wieder mit dem Wohnmobil hinab nach Gavarnie, um von hier zur dreistündigen Wanderung zu starten. Eine Wegbeschreibung zu diesem Naturwunder (UNESCO Welterbe) braucht man wirklich nicht. Man wandert einfach dorthin wo alle hingehen. Am Ende der Wanderung stehen wir in dem Talkessel mit 1500 m hohen Felswänden und dem mit 420 m höchsten Wasserfall Frankreichs. Nach dieser lohnenswerten Unternehmung fahren wir wieder hinauf zum Stellplatz und haben bis zum Abend einen tollen Ausblick auf die Berge.
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Do. 5. Sept.,  Gavarnie - Ancizan (88 km)

Auch heute haben wir ein traumhaftes Wetter. Die Fahrt auf den durch die Tour de France bekannten ‘Col de Tourmalet’ müssen wir uns regelrecht erarbeiten. Zunächst sind es die zahlreichen Baustellen, in denen die verheerenden Schäden des Hochwassers im Frühjahr beseitigt werden, die uns beim Vorwärtskommen behindern. Dann sind es viele Radfahrer, die es den Profis nachmachen wollen und den 2115 m hohen Pass erklimmen, die auf der schmalen Straße überholt werden müssen. Vom Pass hat man eine so schöne Aussicht, dass wir darauf verzichten mit der Bahn auch noch auf den höchsten Gipfel der Pyrenäen, den 2877 m hohen Pic du Midi zu fahren.
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Stattdessen wollen wir zur Tropfsteinhöhle Grotte de Medous. Auf dem Weg dorthin kommen wir durch Campan. In diesem Ort entdecken wir an vielen Stellen die ‘Mounaques’. Das sind mit Stroh ausgestopfte Puppen, die auf einen alten Brauch zurück zu führen sind.



F525gF526gDa die Grotte zu der wir wollen geschlossen ist, fahren wir gleich weiter in ein Hochtal bei Ancizan. Hier werden wir auf einem 10 km² großen für Wohnmobile freigegebenen Areal (N 42.93876, E 0.28331, kostenfrei) die Nacht verbringen. Von unserem Platz sind lediglich zwei weitere Reisemobile im Tal zu sehen. Nach etwa einer Stunde kommt eine Gruppe Gleitschirmflieger, die direkt neben unserem Reisemobil mit ihren ersten Flugstunden beginnen. Danach ziehen immer wieder Kühe und Pferde auf der Futtersuche bei uns vorbei. Am Abend sind es die Fledermäuse, die uns unterhalten. Zu später Stunde ist sogar der laute Ruf eines Uhus zu hören. Wir haben hier wirklich einen Traumplatz gefunden.

Fr. 6. Sept.,  Ancizan - Carcasonne  (263 km)  

Am Morgen macht überraschend ein Bäcker hupend auf sich Aufmerksam. Er fährt tatsächlich jedes Wohnmobil an, um seine Baguettes zu verkaufen. Noch während wir frühstücken kommen wieder die ersten Pferde an uns vorbei und verschwinden dann in den durchs Tal ziehenden Nebelschwaden.

Auf Grund der Bewölkung fahren wir heute nur noch über den unspektakulären aber dafür landschaftlich sehr schönen 1489 m hohen Pass ‘Col d’ Aspin’.
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Von dort aus erreichen wir schon bald Saint-Bertrand-de-Comminges. Zur Römerzeit lebten hier 60.000 Menschen, heute sind es noch 250. Von den Römern sind noch einige Ausgrabungen zu sehen, aber wirklich interessant ist die romanisch-gotische Kathedrale.
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Über schmale Landstraßen fahren wir schließlich bis nach Carcasonne. Wir sind jetzt in der Region Languedoc-Roussillon. Während der Rush Hour quälen wir uns durch die Innenstadt und finden unweit der außerhalb liegenden Festungsstadt den Stellplatz für Wohnmobile und Busse (N 43.20560, E 2.37461). Obwohl es hier auch am späten Nachmittag noch sehr heiß ist und wir von der langen Fahrt recht müde sind, begeben wir uns noch auf die Besichtigungs-Tour. Die mittelalterliche Oberstadt mit drei km langen Festungsmauern und 52 Türmen ist zwar in einigen Gassen der reinste Touristen-Rummel, aber im Außenbereich bei den Wehrmauern fast menschenleer.
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Anders als gestern verläuft der Abend hier auf dem voll belegtem Stellplatz alles andere als ruhig. Unsere linker französische Nachbar verfolgt sehr lebhaft und laut eine Sportveranstaltung im Fernsehen. Auf der rechten Seite drückt sich zu später Stunde mit 1 m  Abstand ein spanisches Wohnmobil in die enge Lücke und läßt uns durch lautstarke Aktivitäten (elektr. Stützen werden ausgefahren, Klappen und Türen geöffnet und wieder zugeknallt, Ehestreit, u.a.) lange nicht zur Ruhe kommen.



Sa. 7. Sept.,  Carcasonne - Gruissan (94 km)

Auch in der Nacht haben wir wegen der hohen Temperatur, nach freien Plätzen suchenden Wohnmobilen und vereinzelten Regenschauern nur schlecht schlafen können. Deshalb sind wir schon recht früh auf, zahlen die 5,- € für die Übernachtung, kaufen noch in einem Supermarkt für das Wochenende ein und dann nichts wie ab ans Meer.

Bei Gruissan fahren  wir zum empfehlenswerten Campingplatz ‘Camping les Ayguades’ und bekommen sogar einen F545gF546gPlatz am Strand. Auch wenn der Himmel bedeckt ist, genießen wir bei angenehmer Lufttemperatur das Bad im kühlen Mittelmeer. Ansonsten genießen wir einfach nur den kilometerlangen und ca. 100 m breiten fast menschenleeren feinen Sandstrand. Erst am Nachmittag zieht leider ein Gewitter mit sehr starkem Regen herein.


So. 8. Sept.,  Gruissan (0 km)

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Heute ist es wieder sonnig und es weht ein angenehmer Wind. Da das schlechte Wetter Richtung Norden gezogen ist, d.h. dorthin wo wir eigentlich heute hinfahren wollten, bleiben wir einfach noch einen Tag länger am Mittelmeer. Die schwarzen Wolken die am Spätnachmittag hereinziehen bringen zum Glück keinen Regen.





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Mo. 9. Sept.,  Gruissan - Florac  (270 km)

Zuerst fahren wir noch ein Stück an der Küste entlang und dann geht es zügig auf der A75 bis Millau. Von einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt haben wir einen schönen Blick auf den ‘Viaduc de Millau’, der mit 2460 m längsten Schrägseilbrücke der Welt. Hier in den Cevennen gibt es einige grandiose Schluchten. Wir beginnen mit den ‘Gorges de la Jonte’  Hinter jeder Kurve bieten sich immer wieder neue spektakuläre Aussichten. Während der Mittagspause können wir zahlreiche Geier beobachten wie sie an den steilen Felsen entlang gleiten.
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In Meyrueis biegen wir ab und fahren hinauf zur beeindruckenden Karsthöhle ‘Aven Armand’. In diese Höhle fahren wir zunächst ein kleines Stück mit einer Standseilbahn, um in einer riesigen Grotte an einer Führung teilzunehmen. Die Grotte ist so groß, dass die Kathedrale Notre Dame hineinpassen würde. Zwischen 400 bis zu 30 m hohen Stalagmiten hindurch verläuft die beeindruckende Besichtigungs-Tour.
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Von der Höhle fahren wir in nördlicher Richtung, zunächst über ein karges Hochplateau, dann hinab in die ‘Gorges du Tarn’. Schon bei der Abfahrt über die schmale Serpentinenstraße genießen wir die Aussicht in diese schöne Canyon-Landschaft. In Ispagnac steuern wir zunächst erfolglos den bereits vollen Stellplatz an. Weiter südlich in Florac haben wir mehr Glück und stehen auf einem etwas engen Stellplatz (N 44.32576, E 3.58999, kostenfrei) mit schöner Sicht auf die umliegenden Berge.
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Di. 10. Sept.,  Florac - Remoulins   (229 km)

Direkt von hier in Florac geht es hinauf auf die sehr gut ausgebaute Panoramastraße ‘Corniche des Cevennes’, die Ludwig XIV im Krieg gegen die Hugenotten erbauen ließ. Die Straße bietet uns immer wieder sehr schöne Aussichten über das Gebirge.
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In Anduze besuchen wir die ‘Bambouseraie de Prafrance’ mit sehenswerten exotischen Gärten und einem großen Bambuswald.







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Auf dem Weg zu den ’Gorges de l’ Ardeche’ fahren wir durch eine unspektakuläre Landschaft. Doch kaum haben wir die Ardeche-Schlucht erreicht, wird es mit dem berühmten ‘Pont d’ Arc’ wieder interessanter. Bei der Weiterfahrt auf der Höhenstraße bekommen wir allerdings nur noch auf den extra angelegten Aussichtspunkten einen Blick in die beeindruckende Schlucht.
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Am frühen Abend erreichen wir in Remoulins den schönen Campingplatz ‘La Susta’. Unter hohen schattigen Bäumen finden wir einen angenehmen Stellplatz.

Mi. 11. Sept.,  Remoulins - Saintes-Maries-de-la-Mer   (142 km)

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Am frühen Morgen gehen wir vom Campingplatz zu Fuß zum nicht weit entfernten ‘Pont du Gard’. Die Parkgebühr (18,- EUR incl. Eintrittspreis) wäre so teuer wie die Übernachtung auf dem Campingplatz. Da wir das Museum ohnehin nicht ansehen wollen, gehen wir ohne ein Eintritts-Ticket zu kaufen über das noch menschenleere Gelände bis zur Brücke. Es ist bewundernswert, was die Römer im 1. Jhd. n. Chr. mit dem Bau dieses Aquädukts geschaffen haben.



Danach will Barbara nach Avignon, ich nach Nimes. Damit ist klar, wir stehen um 10:30 Uhr vor der Stadtmauer von Avignon in der Region Provence-Alpes-Cote d’ Azur. Neben den Hauptsehenswürdigkeiten, der Benezet-Brücke und dem Papst-Palast, ist die gesamte Altstadt innerhalb der 4 km langen Stadtmauer einen Besuch wert.
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Auf der Fahrt weiter in Richtung Süden wird es immer flacher. Wir haben die Camarque erreicht. Die mittelalterliche Festungsstadt Aiges-Mortes ist heute ein touristisch voll erschlossener Besucher-Magnet. Es macht trotzdem Spaß durch die engen Gassen zu schlendern. Früher war der Ort eine Hafenstadt, heute ist sie durch Versandung 6 km vom Meer entfernt.
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Durch die schöne Landschaft der Camarque kommen wir nach Saintes-Maries-de-la-Mer. Noch vor dem Ort entdecken wir zufällig einen neu angelegten Stellplatz für Wohnmobile (N 43.44927, E 4.40551, 10,- € /Tag). Nur ein kleiner Damm trennt den Platz  von zwei schön angelegten Badebuchten am Mittelmeer. Leicht zu erraten wo wir den Nachmittag bei 28 °C verbringen.
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Do. 12. Sept.,  Saintes-Maries-de-la-Mer   (0 km)

Mit dem Fahrrad, auf einem vorbildlichen Radweg, ist es am Vormittag nicht weit bis in den Badeort Saintes-Maries-de-la-Mer. Außer der Kirche, ein Wallfahrtsort der Sinti, gibt es hier eigentlich nichts sehenswertes. Trotzdem ist der Ort voller Touristen. Nachmittags ist vom Stellplatz aus bei sonnigem aber sehr windigen Wetter nochmals ein Strandbesuch angesagt.
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Fr. 13. Sept.,  Saintes-Maries-de-la-Mer - Maussane-les-Alpilles    (82 km)  

Bei Pont de Gau besuchen wir heute Vormittag den ‘Parc Ornithologique’ Auf Fußpfaden durch die sumpfige Landschaft lassen sich hier viele Tiere, besonders Vögel, in ihrer natürlichen Umgebung beobachten.
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Weiter geht es nach Arles am Rande der Camarque. Zahlreiche antike Bauten, darunter die römische Arena, die heute als Stierkampfarena dient, und das antike Theater prägen das Stadtbild dieser lebhaften kleinen Stadt.
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Nachmittags brechen wir von hier nach Les Baux-de-Provence auf. Auf dem hellgrauen Tafelberg stehen die Ruinen der ehemaligen Hauptstadt einer Grafschaft. Wir steigen jedoch nur bis in die Unterstadt auf und ziehen uns, auf Grund der Touristenmassen, wieder zurück. Nicht weit von hier auf einer Anhöhe gibt es einen Parkplatz mit schöner Aussicht auf dem man angeblich gut übernachten kann. Die Aussicht von hier auf Les Baux ist tatsächlich großartig. Aber das wissen auch viele andere die zum Fotografieren hierherkommen. Deshalb beschließen wir auf Grund des großen Besucherandrangs weiter zu fahren.
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Wir sind noch nicht weit gekommen als wir in Maussane-les Alpilles den schönen preiswerten Campingplatz ‘Les Rosmarins’ entdecken und diesen spontan für die Übernachtung ansteuern.

Sa. 14. Sept.,  Maussane-les-Alpilles  - Les Salles-sur-Verdon   (125 km)

Aus dem geplanten Besuch der schönen und eleganten Stadt Aix-en-Provence wird leider nichts. Mit dem Wohnmobil haben wir nicht die geringste Chance auf einen Parkplatz. Wir durchqueren einmal die Innenstadt um einen Eindruck von der alten Hauptstadt der Provence zu bekommen und setzen die Fahrt durch die Berge der ‘Montagne Ste-Victoire’ fort.
Wegen der schmalen kurvenreichen Straßen kommen wir erst am Nachmittag am türkisgrünen ‘Lac de Ste-Croix’ an. Einen leider etwas schiefen Stellplatz finden wir in Les Salles-sur-Verdon (N 43.77754, E 6.21413, kostenfrei). Bei nahezu 30 °C  findet man nur am Seeufer unter Bäumen etwas Abkühlung. Es ist hier einfach nur traumhaft schön.
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So. 15. Sept.,  Les Salles-sur-Verdon - St-Laurent-du-Var   (167 km)

In der Nacht hat es geregnet und jetzt am Morgen ist zwar angenehm kühl aber dafür noch stark bewölkt. Auf dem Weg hinauf auf die Panoramastraße,  entlang des ‘Grand Canyon du Verdon’ ist die Enttäuschung groß, als die Straße immer höher steigt und in den Wolken verschwindet. Die Sichtweite beträgt manchmal nicht mal 20 m. Der einzige Vorteil dabei ist, dass außer uns kaum jemand unterwegs sind. Doch noch vor den ‘Tunnels de Fayet’ kommen wir wieder unter die Wolkendecke und haben eine atemberaubende Aussicht in die bis zu 700 m tiefe Schlucht.
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Als wir die ‘Route Napoleon’ erreichen, scheint schon wieder die Sonne und wir können die herrliche abwechslungsreiche Landschaft genießen. Der Streckenverlauf dieser Straße entspricht der Marschroute Napoleon I. als er von Elba zurückkehrte, um wieder die Macht zu ergreifen.
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In der Region Riviera-Cote d’ Azur kommen wir in die Stadt des Parfüms, nach Grasse. Vom Parkplatz am Bahnhof steigen wir die an einem steilen Hang liegende Stadt hinauf. Hier besichtigen wir die Altstadt und das Parfüm-Museum von Fragonard.




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Danach haben wir noch genügend Zeit, um bis nach Cannes an der Cote d’ Azur zu fahren. Auf Grund des großen Verkehrsaufkommens benötigen wir fast eine Stunde entlang der Uferstraße. Einen freien Parkplatz können wir hier nirgends entdecken. So haben wir immerhin die gute Gelegenheit das bunte Treiben auf der Ufer-Promenade und am Strand zu beobachten.




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Genug von diesem Trubel wollen wir nur noch auf einen Stellplatz in St. Laurent du Var. Doch dieser ist hoffnungslos überfüllt.
Auf der Suche nach einem Campingplatz in der Nähe entdecken wir zufällig in der gleichen Stadt einen Parkplatz mit ausgewiesener Übernachtungsmöglichkeit für Wohnmobile
(N 43.66637, E 7.19591, kostenfrei). Eine Stunde später ist auch dieser Platz voll belegt.


Mo. 16. Sept.,  St-Laurent-du-Var - St-Martin-Vesubie   (116 km)

Da sich der Stellplatz in der Nähe einer Schnellstraße und des Flughafens von Nizza befindet, werden wir schon recht früh vom anschwellenden Verkehrslärm geweckt. Heute wollen wir uns noch einmal in den Trubel an der Cote d’ Azur stürzen.
In Nizza fahren wir zunächst langsam über die ‘Promenade des Anglais, dann über den ‘Quai des Etats, vorbei am Yachthafen und schauen uns auch hier vergebens nach einem freien Parkplatz um. In den Nachbarorten in Richtung Osten bietet sich uns das gleiche Bild. Vor Monaco stehen wir wegen einer Baustelle lange im Stau. In der Stadt selbst werden wir immer wieder wegen Baustellen umgeleitet, dann weiß unser Navi wegen der Tunnels nicht mehr wo wir uns befinden und so finden wir auch das Parkhaus nicht, wo angeblich auch Wohnmobile parken können. So fahren wir weiter am Yachthafen vorbei, durchqueren Monte-Carlo und kommen dann nach Menton. Hier wollen wir auf den einzigen uns bekannten Camping-Platz in dieser Gegend, um von dort mit dem Zug nochmals nach Monaco zu fahren. Doch nach einer abenteuerlichen Zufahrt erklärt man uns hier, dass Wohnmobile auf dem Platz nicht mehr erlaubt seien. Jetzt reicht es uns und wir setzen die Fahrt nach Norden in die Berge fort.
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Zum Mittagessen stehen wir schon 1000 m  höher in den See-Alpen auf dem ‘Col de Braus’. Über kurvenreiche und aussichtsreiche sehr schmale Straßen kommen wir danach immer wieder an malerischen Bergdörfern vorbei.
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In St-Martin-Vesubie finden wir endlich einen Stellplatz (N 44.06059, E 7.25983, kostenfrei) auf dem wir die Nacht verbringen können.







Di. 17. Sept.,  St-Martin-Vesubie - Guillestre   (175 km)

Nach einer ruhigen Nacht starten wir gleich zum ersten Pass für heute. Den 1500 m hohen ‘Col St. Martin’ haben wir relativ schnell überquert. Ab St-Sauvur beginnt die heutige Königsetappe, die Fahrt über den 2802 m hohen ‘Col de la Bonnette’. Die Strecke über den höchsten Pass der Alpen ist gut ausgebaut und für geübte Wohnmobilfahrer kein Problem. Oben angekommen steigen wir noch auf den Gipfel und haben eine traumhafte 360° Rundumsicht über das südliche Alpengebiet. Trotz Sonnenschein und im Windschatten haben wir lediglich eine Temperatur von 3° C. Nachdem wir etwas zu Mittag gegessen haben geht es wieder abwärts bis Jausiers, um dann von hier zum letzten Pass für heute, den 2111 m hohen ‘Col de Vars’ zu fahren. Dieser Streckenabschnitt ist Teil der ‘Route des Grandes Alpes’. Am Nachmittag erreichen wir Guillestre, wo wir den Campingplatz ‘St. James les Pins’ aufsuchen.
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Mi. 18. Sept.,  Guillestre - Bourg-en-Bresse   (309 km)  

In der Nacht hat es geregnet, jetzt am Morgen sind es gerade mal 6° C und der Wetterbericht hat weiteren Regen angesagt. Da wir keine Lust darauf haben im Schnee oder auf vereisten Passstraßen unterwegs zu sein, wollen wir die Berge so schnell wie möglich verlassen. Beim Besuch der rund 1250 m hoch gelegene Kleinstadt Briancon haben wir noch etwas Sonnenschein. In der Neustadt findet gerade ein gut besuchter Wochenmarkt statt auf dem wir uns gleich unser Mittagessen einkaufen. In der dreifach befestigten Oberstadt sind wir dann fast alleine unterwegs.
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Doch als wir auf dem 2058 m  hohen ‘Col de Lautaret’ ankommen stehen wir in den Wolken. Wir verlassen nun endgültig  die ‘Route des Grande Alpes’ und durchqueren die Region Rhone-Alpes. Je tiefer wir kommen um so angenehmer werden die Temperaturen. An Grenoble vorbei fahren wir auf fast autofreien Landstraßen an der Rhone entlang bis nach Bourg-en-Bresse.
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Der Wohnmobil-Stellplatz bei der Messe existiert nicht mehr und so fahren wir zum einfachen preiswerten Campingplatz ’Minicipal de Challes’.

Do. 19. Sept.,  Rückreise von Bourg-en-Bresse   (543 km)

Auf unserer Heimreise wollen wir uns nur noch Montbeliard (Mömpelgard) in der Region Franche-Comte anschauen. Von dieser Stadt, die 400 Jahre lang zu Württemberg gehörte, sind wir allerdings etwas enttäuscht. Die erste evangelische Kirche Frankreichs ‘Temple Saint-Martin’ (Architekt: Heinrich Schickhardt) ist verschlossen, das Museum hat gerade Mittagspause und das Schloss Montbeliard gehört an einigen Stellen dringend renoviert.
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Über die Autobahn geht es nun zügig heimwärts und am frühen Abend ist diese wirklich schöne und abwechslungsreiche Reise zu Ende. Auf dieser Rundreise haben wir viele Orte und Landschaften kennen gelernt, die wir gerne nochmal ausführlicher besuchen möchten.

Für dieses Jahr ist noch eine Fahrt an die Mosel, in den Hunsrück und in das Nordpfälzer Bergland fest eingeplant.


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