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  Route: Von Indiana nach California

  Reisezeit: 06. April bis 28. April 2008,  23 Tage

  Strecke mit dem Wohnmobil: 2.876 mi / 4.628 km

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So  6. April,  Anreise, Deutschland, USA (Indiana)

Als wir um 04:00 Uhr am Stuttgarter Flughafen ankommen ist vom sonstigen hektischen Treiben noch nichts zu spüren. So gelangen wir recht zügig durch die doppelte Sicherheitskontrolle und starten pünktlich um 06:10 Uhr mit einem Embraer Jet der Cirrus Airlines. Als wir 30 Minuten später auf dem Frankfurter Flughafen landen haben wir noch  1,5 h. Zeit für unseren Flug nach Chicago. Auch die Boing 777 der United Airlines hebt pünktlich vom Boden ab. Der Flug ist ruhig und wir haben eine fantastische Sicht. Nach 6 h. Flug liegen große Packeisfelder unter uns. An der Küste Kanadas geht das Eis in eine schneebedeckte Landschaft über. Erst am nordöstlichen Ufer des Lake Michigan scheint der Frühling Einzug zu halten und der Schnee verschwindet allmählich. Der Flug von hier bis nach Chicago an der südwestlichen Ecke des Sees dauert fast noch eine Stunde.
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Nach insgesamt 9 h. Flug sind wir froh aus dem engen Flieger herauszukommen und sind auf die Prozedur der Immigration gespannt. Die Abfertigungshalle ist mit Menschen überfüllt, denn gleichzeitig mit uns werden die Reisenden zweier weiterer Jumbos aus Asien hier abgefertigt. Zunächst stellen wir uns in der falschen Schlange an, aber wir haben ja noch 2 h. Zeit für unseren Weiterflug nach South Bend.  Doch erst nach 1,5 h.  haben wir diese erste Hürde hinter uns gebracht. Jetzt heißt es schnell zum Gepäckband, dann durch den Zoll, orientieren wo der nächste Flug weitergeht, dann den Weg dorthin finden, durch endlos lange Gebäude laufen, dann mit dem Zug zum nächsten Terminal fahren, wieder lange Fußwege bis wir schließlich hinter einer langen Menschenschlange gestoppt werden. Ein Blick auf die Anzeigetafel zeigt uns, dass unser Flieger eigentlich schon seit 20 Min. weg ist. Wir sprechen einen Aufsichtsbeamten an, er schaut auf unsere Tickets und fordert uns sogleich auf mit zu kommen. Vorbei an der Menschenschlange bringt er uns direkt zur Gepäckaufgabe und zeigt uns den Weg zu unserem Gate. Dort werden wir schon erwartet. Doch wir können in aller Ruhe an Bord gehen, denn wir sind nicht die letzten auf die man wartet.  Als es endlich losgeht sind es gerade mal 30 Min. mit einem kleinen Canadair Regional Jet bis wir in South Bend (Indiana) landen. Während wir am Fließband auf unser Gepäck warten, lernen wir Beate und Jürgen kennen die ebenfalls eine Wohnmobil-Überführung vorhaben. Allerdings wollen die beiden von Chicago die Route 66 bis nach Los Angeles fahren. Nach einiger Zeit stoppt das Band und wir stehen mit ein paar anderen Deutschen ohne Gepäck allein in der Halle. Am Schalter meinte man, dass das Gepäck in Chicago liegen geblieben ist und wir sollen erst mal ein “Bagage Claim” ausfüllen. Das Gepäck wird uns (hoffentlich) ins Hotel nachgeschickt. Als ich im Hotel anrufe, um den Bus Shuttle anzufordern scheint man von unserer Ankunft überrascht zu sein, verspricht aber gleich den Bus zu schicken. Dieser kommt dann nach ca. 45 Min. und fährt uns ins  2 Min.(!) entfernte, erst kürzlich erbaute Hotel “Sleep Inn”. Da es im Hotel nichts zum Essen und Trinken gibt mache ich mich auf den Weg zu einer nicht weit entfernten Tankstelle. Hier kann man sich mit allem versorgen und ich entdecke auch gleich ein Regal mit Bier und Wein. Doch die Enttäuschung ist groß, als ich auf einem Schild lese: “Am Wochenende kein Verkauf von alkoholischen Getränken”. So ist es halt in Amerika. Gegen 20:30 Uhr kommt endlich der Anruf von der Hotel-Reception, dass unser Gepäck angekommen sei. So können wir jetzt in Erwartung des morgigen Tages ruhig Schlafen gehen

 

Mo 7. April, Indiana Dunes State Park, Indiana   

Am nächsten Morgen ist das Hauptthema im Frühstücksraum das zum Teil immer noch fehlende Gepäck aus Chicago. Pünktlich um 07:30 Uhr stehen wir mit (und ohne) Gepäck vor dem Hotel und warten auf den Bus der uns nach Middlebury zur Fahrzeugübernahme bringen soll. Er steht bereits vor dem benachbarten Hotel “Quality Inn”, um dort die ersten “Wohnmobilüberführer” einsteigen zu lassen. Doch die ganze gute Organisation der Fa. Road Bear wird zunichte gemacht, als der Busfahrer seinen eigenen Kopf durchsetzt und anschließend einfach an unserem Hotel vorbei fährt. USA08004kNach einem Anruf in Middlebury wird uns sofort ein Ersatzfahrzeug zugesichert; .... und was für eines. Nach ca. 1 h. taucht ein weißer “Hummer” in der Stretchversion auf und wir finden tatsächlich alle samt Gepäck Platz darin.  Noch vor dem Mittag können wir nach der Einweisung und Übernahme des Wohnmobils das Werksgelände der Firma Coachmen verlassen.

Zunächst machen uns auf den Weg nach South Bend um das Studebaker Museum zu besichtigen. Bei unserem vergeblichen Versuch das Museum zu finden werden wir Zeuge einer Festnahme. Zuerst sehen wir nur einen Mann  die Straße entlang laufen. Dann kommt ein Streifenwagen aus dem zwei Polizisten springen, den Mann zu Boden zwingen, ihm Handschellen anlegen und dann ins Polizeiauto verfrachten. Und schon ist die Aktion beendet.

Wir haben erst mal genug von dieser Stadt und fahren Richtung Westen an den Lake Michigan in den Indiana Dunes State Park. Dabei verlassen wir die Eastern Time Zone und kommen in die Central Time Zone. Das Kontrollhäuschen am Parkeingang ist nicht besetzt und so fahren wir weiter bis zum Campground. Auch hier sind die Schranken offen und kein Personal zu sehen. Auf dem weitläufigen Waldgelände entdecken wir einen Camper der gerade dabei ist zusammenzupacken und nach Hause zu fahren. Ob wir hier stehen bleiben dürfen kann er uns auch nicht so richtig beantworten. Also fahren wir erst mal in die nächste Stadt, um uns mit den den Dingen des täglichen Bedarfs einzudecken. Unterwegs entdecken wir ein Visitor-Center, aber auch dort kann man uns keine klare Auskunft geben ob wir im State Park übernachten dürfen. Wir beschließen es einfach zu tun und stehen am späten Nachmittag allein in diesem wunderschönen Wald. Kurze Zeit später taucht ein Ranger auf. Wir zahlen 20,- $ für zwei Übernachtungen und er gibt uns noch ein paar Tips für eine kleine Wanderung zum See.

USA08005kUSA08006kUSA08007kDiese Möglichkeit nehmen wir sofort wahr. Der Abendspaziergang führt uns zunächst durch dichten Wald und dann zwischen den Dünen und am Strand entlang. Bei relativ warmer Temperatur erleben wir dieses einmalige Refugium in dem über 70 unterschiedliche Vogelarten gezählt wurden. In der Nacht bricht ein schweres Gewitter über uns herein. Aber wir sind so müde, dass wir den Donner, den Sturm und den Regen nur noch  im Halbschlaf mitbekommen. 

 

Di  8. April, Chicago, Illinois, Indiana

USA08008kUm mit dem Zug nach Chicago zu kommen, müssen wir zunächst zu einem nahegelegenen Bedarfs-Haltestelle der AMTRAK Eisenbahngesellschaft fahren. Hier mitten im Wald hält der Zug nur, wenn man ihn per Knopfdruck zum Halten auffordert. Aber an diesem Morgen stehen so viele Menschen am Bahnsteig, dass er vermutlich hier auch zum Berufsverkehr fahrplanmäßig  anhält. Auf der Suche nach einem freien Sitzplatz entdecken wir im vorletzten Wagen wieder Beate und Jürgen. Da wir uns auf Anhieb gut verstehen, beschließen wir den Tag in Chicago gemeinsam zu verbringen. Nach 90 Minuten erreichen wir, inzwischen im Staat Illinois, die Randolph Station in der Downtown von Chicago. Die Station liegt direkt am Millenium Park.
Der 100.000 Quadratmeter große Park wurde 2004 fertig gestellt und ist vor allem wegen der 110 Tonnen schweren Skulptur eines indischen Künstlers aus poliertem Stahl eine Attraktion der Stadt. Im Chicago Board of Trade CBOT hätten wir gerne mal den Börsenhandel live miterlebt, aber die Besuchergalerie wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt.
In der Eingangshalle zum Sears Tower sind wir zu so früher Stunde fast die einzigen Besucher. So geht es nach Ticketkauf und Sicherheitskontrollen recht zügig auf das 442 m hohe und bis 1974 das höchste Gebäude der Welt. Vom Skydeck in der 103. Etage haben wir trotz des trüben Wetters eine fantastische Aussicht über die Stadt und den Lake Michigan.
Wieder auf der Straße schlendern wir weiter durch die Stadt. Für Beate und Jürgen ist dann der Hinweis eines farbigen Zeitungsverkäufers sehr interessant, dass genau an dieser Stelle vor dem “Art Institute of Chicago” wo wir gerade stehen, die historische “Route 66” ihren Ausgangspunkt hat. Denn genau diese Route wollen die beiden bis nach Kalifornien fahren.
Dann machen wir einen Abstecher in Macy’s Kaufhaus, beobachten immer wieder die alte gelbe Hochbahn “The Loop” die man aus vielen Filmen kennt und gehen am Chicago River entlang.
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USA08015kUSA08016kUSA08017kDann macht Chicago seinem zusätzlichen Name “Windy City” alle Ehre. Bei einsetzendem Regen und starken Windböen flüchten wir in eins der vielen Cafes und beschließen den heutigen erlebnisreichen Tag hier zu beenden. Als der Regen etwas nachlässt erreichen wir schnell die Bahnstation und der Zug bringt uns wieder bei einsetzender Dunkelheit zurück  nach Indiana. Wir verabschieden uns von Beate und Jürgen, wünschen uns noch gegenseitig alles Gute für unsere weite Reise und fahren dann wieder mit dem Wohnmobil in den nur 10 Minuten entfernten Indiana Dunes State Park.

 

Mi  9. April, Amana Colonies, Indiana, Illinois, Iowa

In der Nacht ist die Temperatur stark gefallen und wir müssen morgens erst einmal die Heizung einschalten. Doch schon bald sind wir auf der Interstate I-80, verlassen  Indiana und fahren dann durch Illinois in Richtung Westen. Im Großraum von Chicago herrscht noch dichter Verkehr und vor allem die Trucks sind mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs. Dann passiert es. Ein lauter Schlag und wir haben in der Windschutzscheibe ein großes Loch. Nach bangen Sekunden ob die Scheibe hält, können wir, nachdem sich keine Risse bilden, halbwegs beruhigt weiter fahren. Starke Windböen machen das Fahren mit dem Wohnmobil nicht gerade zum Vergnügen. Nach der Überquerung des Mississippi kommen wir in den Bundesstaat Iowa. Die Landschaft ist sehr eintönig und so freuen wir uns auf einen Abstecher zur Amana Kolonie.
Als wir zu unserem Rundgang durch die Kolonie starten scheint bereits wieder die Sonne. Die Amana sind eine christliche Glaubensgemeinschaft, die auf die pietistische Bewegung der Inspirierten in Deutschland zurück geht. Etwa 800 Personen sind im 19. Jahrhundert von Deutschland übergesiedelt und leben bis heute in einer kulturell eigenständigen Struktur. Allerdings waren sie im Gegensatz zu den Amischen dem technischen Fortschritt  immer sehr aufgeschlossen. Auf unserem Rundgang sehen wir historische Gebäude aus der Zeit um 1850, besuchen ein kleines historisches Museum, kaufen in einem Buchladen ein Buch über die Einwanderung nach Amerika und schauen noch in den einen und anderen Shop. Auf jeden Fall ist alles sehr kommerziell aufgezogen und die Historie eigentlich nur Nebensache.
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Zurück auf der I-80 geht es zügig weiter bis kurz nach Des Moines. Hier biegen wir auf den HW-169 ab um in der Nähe von Adel auf einem KOA-Campground unseren Standplatz für die nächste Nacht aufzusuchen. Es wird gegen Abend deutlich windiger und kälter

 

Do 10. April, Schneesturm, Nebraska

Schon sehr früh werden wir durch starken Regen und Wind geweckt. Bereits um 08:30 Uhr sind wir wieder auf der I-80 auf dem Weg Richtung Nebraska. Die leicht hügelige Landschaft, in der sich im Sommer die Mais- und Sojabohnen-Anpflanzungen bis zum Horizont erstrecken, zeigt sich uns nur in einem tristen Braun. Bei starkem Regen nutzen wir kurz hinter Omaha die Gelegenheit in dem riesigen Outdoorladen Cabela’s  unsere Wanderausrüstung zu vervollständigen.
USA08023kUSA08024kUSA08025kUSA08026kAuf der Weiterfahrt wird der Wind immer stärker und bei Kearney geht der Regen in Schnee über. Schon bald ist die Straße mit  Schnee bedeckt. Es wird zunehmend schwieriger das Wohnmobil bei dem inzwischen starken Sturm in der Spur zu halten. Immer öfters sehen wir Pkws und vor allem schwere Trucks im Straßengraben liegen.  An ein Weiterfahren ist nicht zu denken und bei North Platte verlassen wir die Interstate und finden direkt nach der Ausfahrt den Holiday RV Park. Am Abend klopft es an der Tür und Jasper, der mit Josephine ebenfalls ein Wohnmobil an die Westküste überführt, möchte von uns wissen wie wir die Wassertanks vor der anstehenden kalten Nacht schützen würden. Ich kann ihm nur empfehlen keinen Wasserschlauch anzuschließen und ansonsten gut zu heizen. Mit etwas Sorge was uns der nächste Tag bringen wird schlafen wir trotz des Sturms bald ein.

 

Fr 11. April, Denver, Nebraska, Colorado

Schon sehr früh am Morgen werden wir durch Schläge auf das Dach des Wohnmobils geweckt. Es sind Eisstücke die sie sich immer wieder von dem Baum, unter dem wir geparkt haben, lösen und herabfallen. USA08027kUSA08028kEine dichte Schneedecke überzieht das ganze Land. Noch während ich das Wohnmobil vom Schnee frei schaufle kommen Josephine und Jasper bei uns vorbei. Nach kurzer Beratung beschließen wir, da wir ohnehin die gleiche Strecke vor uns haben, gemeinsam bis nach Denver zu fahren. Auf der I-80 sind noch immer nicht alle verunglückten Trucks abgeschleppt, aber immerhin ist die Straße vom Schnee geräumt. Somit kommen wir gut voran  nach und einiger Zeit verschwindet auch der Schnee.
Gegen Mittag  finden wir in einem Vorort von Denver auf dem “Prospect RV Park” zwei Stellplätze. Wir haben auch noch genügend Zeit mit dem Bus innerhalb von 30 Min. in die Downtown der Hauptstadt Colorados zu fahren. Es ist sehr kalt während wir die 16th Street Wall, eine nach europäischem Muster umgebaute Fußgängerzone entlang gehen. Zahlreiche Geschäfte, Cafes und  Restaurants säumen die Straße. Öffentliche Busse, deren Benutzung  kostenlos ist, dienen vielen als Fortbewegungsmittel. Auch ein neu erstelltes Straßenbahnnetz ergänzt den öffentlichen Nahverkehr auf vorbildliche Weise. Noch bevor wir das Ende der 16th Street erreicht haben sehen wir das State Capitol.  Das 1908 errichtete Gebäude ähnelt seinem Vorbild in  Washington D.C. Die Kuppel wurde jedoch mit 24 karätigem Gold überzogen.  Denvers Namen als "Mile High City" geht auf die 15. Stufe des westlichen Treppenaufgangs zum  Capitol zurück, die sich exakt eine Meile über dem Meeresspiegel befindet. Ganz in der Nähe befindet sich ein großer Busbahnhof, in dem wir auch den Bus finden der uns zum Campground zurückbringt. Auch wenn wir nur einen kurzen Einblick in diese Stadt bekommen haben, hat sie uns doch sehr gut gefallen.
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Sa 12. April,  Rocky Mountains, Colorado National Monument (NM), Colorado, Utah

Nach dem wir uns von Josephine und Jasper verabschiedet haben, fahren wir auf der I-70 weiter bergauf in die Rocky Mountains. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass so viele Amerikaner an diesem Wochenende zum Ski Fahren in die Berge wollen. Doch allmählich verteilen sich die Autos in die Skigebiete der vielen Seitentäler. Als kurz vor dem Eisenhower Tunnel unser GPS eine Höhe von 3400 m anzeigt wollen wir der Angabe nicht so recht trauen. Ein Blick auf die Straßenkarte bestätigt jedoch diese Angabe und uns wird bewusst, dass wir hier auf der Autobahn noch 600 m höher sind als auf dem höchsten befahrbaren Pass in den Alpen, dem Cime de la Bonnette in Frankreich. Die Schneeräumfahrzeuge sind hier pausenlos im Einsatz und halten die Straße nahezu schneefrei. Bei immer schöner werdendem Wetter genießen wir die Fahrt vor der Berg-Kulisse der vielen 4000er.
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Mit Erreichen der letzten Ausläufer der Rocky Mountains kommen wir nach Grand Junction und biegen ab zum Colorado National Monument. Am Osteingang werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass sich auf dem “Rim Rock Drive” auch einige kleine Tunnels befinden. Auf meine Frage, ob wir mit dem Wohnmobils hindurch passen, drückt man uns nur einen Zettel in die Hand mit den Abmessungen der jeweiligen Tunnels; d.h. Fahren auf eigenes Risiko. Nach den angegebenen Höhen- und Breiten-Angaben müsste es gerade so reichen. Schnell geht es über enge Serpentinen zwischen vielfarbigen Sandstein-Felsen und durch die schmalen Tunnels hinauf bis auf über 2000 m.  Die Aussicht von den einzelnen Aussichtspunkten ist wirklich grandios.
Nur zu schnell haben wir den westlichen Ausgang dieses Naturschutzgebietes erreicht und kommen wieder zur I-70 über die wir nach wenigen Meilen in den Bundesstaat Utah gelangen. Die Landschaft hat sich total geändert. Durch leicht hügeliges Gelände ohne jeglichen Baumbestand erreichen wir die Abzweigung zum HW-191 nach Moab.
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USA08045kUSA08046kUSA08047kGerade als wir am Ortseingang zum Slickrock Campgrond
abbiegen, will auch ein Wohnmobil das aus der Innenstadt kommt, auf diesen Platz hineinfahren. Es sind zufällig wieder Josephine und Jasper. Wir bekommen zwei Stellplätze nebeneinander und verbringen gemeinsam bei angenehmer Temperatur einen schönen Grill-Abend.

 

So 13. April,  Arches National Park (NP), Utah

USA08048kUSA08049kUSA08050kUSA08051kUm 09:00 Uhr brechen wir zum nur 4 Meilen entfernten Arches Natonal Park auf. Sofort hinter dem Besucherzentrum windet sich die ca. 18 Meilen lange Parkstraße über 400 m in die Höhe. Trotz schönstem Wetter sind nur wenige Menschen unterwegs. Vorbei am Balanced Rock kommen wir zunächst zur Windows Section. Auf einem kurzen Trail können wir die Landschaft um den Turret Arch und North- und South-Window bewundern. Nicht weit entfernt sehen wir weitere Arches die aus dem weichen roten Sandstein durch Erosion geformt wurden.

Wir fahren weiter zum Devils Garden. Vom Parkplatz begeben wir uns direkt abseits des Hauptweges über den Primitive Trail auf eine 3,5 h. lange Wanderung. Als wir aufbrechen haben wir noch angenehme Temperaturen
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Nur wenigen Menschen begegnen wir hier auf dem schmalen Pfad. Die Orientierung ist oft nur durch die kleinen Steinpyramiden möglich und auch leichte Klettereinlagen sind notwendig. Auf dem Weg kommen wir an vielen Arches vorbei, darunter dem beeindruckenden Double O Arch und zum Abschluss dem berühmten fast 100 m langen Landscape Arch. Man befürchtet, dass es diesen zum Teil nur noch 2 m dicken Arch nicht mehr lange geben wird
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Es ist inzwischen sehr warm geworden, aber auf den Besuch des Delicate Arch wollen wir auf keinen Fall verzichten. Anstatt direkt zum Delicate Arch zu wandern, bevorzugen wir die Route auf der anderen Seite des Tals zum Delicate Arch Viewpoint. Bei einem Abstecher auf ein Felsplateau genießen wir noch eine Weile die Aussicht auf diese beeindruckende Landschaft.

 

Mo 14. April, Canyonlands NP, Utah

Während Josephine und Jasper heute zum Bryce Canyon NP weiterfahren wollen, bleiben wir noch einen Tag in Moab und haben uns für heute den Besuch des Canyonlands NP vorgenommen.
Obwohl nicht weit vom Arches NP entfernt, finden wir hier eine völlig andere Landschaft vor. Von einem riesigen Plateau in das sich die beiden Flüsse Green River und Colorado River ein Labyrinth von Canyons gegraben haben, hat man eine fantastische Aussicht in die Ebene aus der sich teilweise mächtige Tafelberge erheben.
Am Grand View Point Overlook erfahren wir bei einer Führung durch einen Ranger alles Wissenswerte über die Entstehung dieser beindruckenden Landschaft. Der Gesamteindruck wird noch verstärkt als wir eine kleine Wanderung entlang der Abbruchkante des Plateaus unternehmen.
Auf der Rückfahrt beherzigen wir den Tipp eines Rangers und wandern insgesamt 2 Std. auf einem schmalen Pfad bis zum Murphy Point. Lange sitzen wir hier an dieser einsamen Stelle und genießen die Aussicht auf die unendlich erscheinende Canyonlandschaft. Weiter im Norden, am Green River Overlook, finden wir ein ähnliches Panorama vor. Aber da man diesen Punkt direkt mit dem Auto anfahren kann, sind hier zahlreiche Menschen unterwegs.
Unser letzter Stop ist dann am Shafer View Overlook mit einer schönen Blick in den Shafer Canyon. Ab hier besteht auch ein Zugang für Allrad-Fahrzeuge über den man sogar mehrtägige Exkursionen in diese wilde Felslandschaft unternehmen kann. Wir haben weder das Fahrzeug noch die Zeit für solche Abenteuer und so fahren wir müde und zufrieden über den schönen Tag wieder zurück nach Moab.
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Di 15. April,  Natural Bridge NM, Utah, Monument Valley und Sandsturm, Arizona

Auf unserem weiteren Weg nach Süden wird es immer windiger. Als wir bei einem Abstecher zum Natural Bridges National Monument eine Wanderung unternehmen wollen ist der Wind so stark geworden, dass wir beschließen die Tour bleiben zu lassen. So können wir nur von den Aussichtspunkten an der Straße die drei natürlichen Steinbrücken besichtigen die bei Unterspülung durch Springfluten des White Rivers entstanden sind.
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Weiter geht es über eine schmale Straße und durch viel Wald bis uns viele Warnschilder für Trucks neugierig machen. Was wird da wohl kommen? Völlig  unerwartet endet die geteerte Straße und wir stehen an der Abbruchkante eines Plateaus. Die Fahrt hinab in die weite Ebene ist nur über Serpentinen auf einer schmalen Schotterpiste möglich. Weit in der Ferne hat der Himmel eine rot-braune Färbung angenommen die wir uns nicht erklären können. Die Talfahrt erfolgt zwar langsam aber ansonsten problemlos.
In der Ebene geht es wieder flott voran, aber der Wind nimmt weiter stetig zu und wir erkennen bald, dass die rot-braune Färbung von Sand herrührt der sich in der Luft befindet. Wir geraten in einen ausgewachsen Sandsturm. Im Monument Valley können wir die Postkartenansicht, die wohl jeder kennt, nur noch erahnen. Zeitweise liegt die Sicht unter 50 m und das Wohnmobile wird vom Wind kräftig durchgeschüttelt. Wir haben längst den Bundesstaat Arizona erreicht, als der Wind etwas nachlässt.
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In Tuba City werden wir zum ersten mal an einem Campground abgewiesen. Der von Indianern geführte Campground ist angeblich ausgebucht, obwohl ich nur wenige Fahrzeuge entdecken kann. Erst in Cameron bekommen wir einen günstigen, ebenfalls von Indianern geführten Stellplatz auf einem sandigen Parkplatz zugewiesen. 

 

Mi 16. April, Grand Canyon NP, Arizona

Wir fahren schon früh in Richtung Grand Canyon NP und erreichen seinen Ost-Eingang bereits gegen 9 Uhr. Als erstes müssen wir uns um einen Stellplatz kümmern, der angeblich nur bei mehrwöchiger Voranmeldung und Reservierung zu erhalten ist. Und tatsächlich steht am Eingang zum Trailer Village ein Großes Schild mit der Aufschrift “Full”. Ich lasse mich nicht davon beirren und gehe ins Büro, um nach einer Möglichkeit für eine Übernachtung zu fragen. Nach Angabe der Wohnmobil-Länge ist auf einmal alles kein Problem mehr. Wir erhalten für das “kleine” Wohnmobil einen schönen Platz unter mächtigen Bäumen zugewiesen. Wir bekommen auch den Hinweis, dass es in der kommenden  Nacht sehr kalt werden wird. Bevor wir jedoch an die Nacht denken, wollen wir zuerst etwas vom Grand Canyon sehen.
Direkt am Eingang des Trailer Village können wir in einen der drei kostenlosen Bus-Linien einsteigen und lassen uns bis zum Hopi-Point direkt am South Rim bringen. Von hier laufen wir den Rim Trail in östlicher Richtung los. Vorbei am Powell Point, Maricopa Point, Trailview Overlook und einigen Lodges haben wir immer wieder fantastische Ausblicke in den Canyon. Nach vier Stunden suchen wir uns wieder eine Bushaltestelle, um zum Wohnmobil zurückgebracht zu werden.  Dabei stellen wir fest, dass wir uns bereits seit Tagen in der Mountain Time Zone befinden und unsere Uhren noch nicht umgestellt haben. Der Busfahrer erzählt uns, dass es vor einer Woche noch so kalt war, dass eine Schülergruppe aus Seattle die im Mather Campground zeltete, immer wieder zu ihm in den Bus eingestiegen ist, um sich aufzuwärmen.
Nach dem wir im Wohnmobil etwas gegessen haben, beschließen wir nochmals zum South Rim zu fahren, um den Sonnenuntergang zu erleben. Wir suchen uns am Rim einen schönen Platz und beobachten wie sich durch den schnell ändernden Stand der untergehenden Sonne die Farben  und vermeintlich auch die Formen der Felsen durch die sich ändernden Schattenbildung immer wieder verändern. Inzwischen ist jedoch ein kräftiger und eisiger Wind aufgekommen, so dass wir froh sind als die Sonne untergegangen ist und wir wieder ins warme Wohnmobil zurück können.
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Do 17. April, Grand Canyon NP, Arizona

Heute Nacht war die Temperatur auf -11 Grad C. abgesunken und auch als wir mit dem Shuttle Bus in die Nähe des Yaki Point fahren haben wir erst wenige Grade über Null. Von hier, 2194 m über Meereshöhe, wollen wir den South Kaibab Trail so weit hinabsteigen wie es noch für eine Tagesetappe erlaubt ist. Wer bis zum Colorado River absteigen will benötigt ein Permit und und darf erst am nächsten Tag wieder aufsteigen. Bis zum Ooh Aah Point auf 1926 m Höhe sind noch relativ viele Touristen unterwegs.  Von diesem Punkt sieht man zum ersten Mal in den östlichen Teil des Canyon und bei diesem Ausblick versteht man, warum man hier die vielen  Ooh und Aah zu hören bekommt. Doch wir wandern weiter bei zunächst mäßigen Gefälle bis zum Cedar Ridge in 1897 m Höhe. Hier sind nur noch wenige Wanderer unterwegs und wir machen unsere erste Pause. Auf dem jetzt kommenden längsten Teilstück unserer Wanderung sind wir fast alleine unterwegs. Nur zweimal kommt uns eine Maultierkarawane entgegen die einmal Material und ein anderes Mal Touristen vom Übernachtungsplatz nach oben transportieren. Auf 1584 m Höhe haben wir unser Ziel, den Skeleton Point erreicht.
Lediglich drei Wanderinnen die mit einer Genehmigung bis zum Colorado River in 732 m Höhe absteigen wollen treffen wir hier an. Wir dagegen suchen uns einen schönen Platz und genießen bei inzwischen fast 15 °C  inmitten einiger blühender Blumen den Ausblick auf den jetzt gut zu erkennenden Fluss. Welche Temperaturen hier im Sommer herrschen, können wir nur erahnen. Jedes Jahr kommt es zu einigen Todesfällen weil die Hitze, die trockene Luft und die Anstrengung des jetzt kommenden Aufstiegs einfach unterschätzt werden.
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Auch wir müssen so langsam wieder an den Aufstieg denken. Als wir die Aussichtspunkte oben am Rim sehen, auf denen die Menschen nur mit dem Fernglas zu erkennen sind, wissen wir was noch vor uns liegt. Doch wie wir es von unseren Bergwanderungen in den Alpen gewohnt sind, geht es ruhig Schritt für Schritt nach oben. Am Cedar Ridge wird wieder eine kurze Pause eingelegt. Als uns später die ersten Touristen in Sandalen entgegen kommen wissen wir, dass wir es gleich geschafft haben. Mit dem Bus fahren wir zurück und nach einem kleinen Einkauf lassen wir den wunderschönen Tag im Wohnmobil langsam ausklingen.USA08088kUSA08086kUSA08087kUSA08090k

 

Fr 18. April,  Route 66,  Hoover Dam, Arizona, Las Vegas, Nevada

USA08091kBei schönem Wetter fahren wir zunächst durch Wald, dann durch Prärieland auf kerzengerader Straße nach Süden bis Williams. Jetzt folgen wir in westlicher Richtung der I-40 bis nach Seligman. Ab hier gönnen wir uns den kleinen Umweg über die legendäre Route 66. Aber außer ein paar Souvenir-Shops, auf alt getrimmte Tankstellen vor denen Straßenkreuzer aus den 50 er Jahren abgestellt sind und unzähligen Reklameschildern mit Bezug auf die Route 66 gibt es eigentlich nichts Aufregendes zu entdecken. Allerdings denken wir an Beate und Jürgen, die auf ihrer Fahrt entlang der Route 66 bestimmt in den nächsten Tagen auch hier vorbei kommen werden. Ab Kingman wollen wir auf dem Hwy 93 nach Norden zum Hoover Dam. Doch ein Verbotsschild für Trucks und Trailers zwingst uns zu einem Umweg über den Hwy 95 obwohl wir nicht ganz sicher sind ob das Verbot auch für unser Wohnmobil gilt. Also geht es erst Richtung Norden nach dem wir im Bundesstaat Kalifornien angekommen sind. Von Boulder City sind es dann gerade mal 11 Meilen bis wir kurz vor dem Hoover Dam wie alle Transporter und Wohnmobile zur Sicherheitskontrolle aus der Autoschlange heraus gewunken werden. Während Barbara einem der Beamten sämtliche Innenschränke öffnen muss, darf ich dem zweiten Beamten alle Außenklappen des Wohnmobils öffnen. Als Barbara mit dem Beamten ins Gespräch kommt, stellt sich heraus, dass dessen Bruder als Soldat in Kornwestheim stationiert war und er selbst seinen Militärdienst in Karlsruhe abgeleistet hatte. Damit ist die Kontrolle auch schon beendet und die beiden wünschen uns eine schöne Weiterreise. Der Hoover Dam über den gerade in luftiger Höhe der Hoover Dam Bypass gebaut wird, hat durchaus beeindruckende Ausmaße. Die zwischen 1931 und 1935 erbaute Staumauer ist 221 m hoch, oben 14 m und unten 201 m dick. Der Colorado River wird hier zu einem See von 170 km Länge aufgestaut. Genau in der Mitte der Staumauer ist die Grenze zwischen Nevada und Kalifornien und auch die Trennung zwischen Mountain Time Zone und Pacific Time Zone. Für die Rück- bzw. Weiterfahrt nach Las Vegas müssen wir uns erst in eine endlose Autoschlange einreihen. Dann geht es zügig weiter bis wir in Las Vegas im “OASIS Las Vegas RV Resort” auf einem schönen Stellplatz bei sommerlichen Temperaturen unter Palmen den Motor für heute abstellen können.
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Getrübt wird der gute Eindruck des Platzes von der Tatsache, dass der im Internet noch angebotene Shuttle-Bus auf den “Strip” nicht mehr angeboten wird. So sind wir auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen die hier außerhalb der Stadt erst mal gefunden werden müssen. Doch auch so gelangen wir als es bereits dunkel ist auf dem “Strip” an.
In dieser bekannten Vergnügungsstraße mit den meisten Kasinos und den größten und bekanntesten Hotels der Stadt wimmelt es nur so von Menschen und auf der mehrspurigen Straße kommen die Autos nur im Schritttempo voran. Wir lassen uns einfach von den Menschenmassen treiben, kommen durch einige Spielkasinos, bestaunen die Bellagio Fountains (Wasserfontänen) vor dem Hotel Bellagio, schauen  vor dem Venetian Hotel den Gondolieres  zu die ihre Boote unter Brücken hindurch manövrieren, warten vor dem Treasure Island Hotel vergeblich auf die Seeschlacht weil es zu windig ist,  werden an jeder Straßenecke von Mexikanern mit Visitenkarten versorgt die uns zu zwielichtigen Adressen locken sollen und ... und ....und ....  
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Irgendwann um Mitternacht haben wir genug von diesem Rummel und suchen uns vor einem Hotel ein Taxi das uns zum Campground hinausfährt. Dabei erzählt uns der Fahrer, dass er mehrere Jahre in Augsburg und München als Taxifahrer gearbeitet hatte.

 

Sa 19. April, Las Vegas, Nevada

Für heute haben wir uns die Downtown von Las Vegas vorgenommen. Auf gewohnte Weise fahren wir mit dem Bus mit zweimaligem Umsteigen in die Stadt. Der Strip ist auch am Tage total mit Autos überfüllt und der Bus kommt kaum voran. Als der Busfahrer irgendwann einfach aussteigt um eine Zigarette zu rauchen und der Bus mit der Klimaanlage bis zur Unerträglichkeit herab gekühlt wird, beschließen wir den Rest der Strecke bis zur Downtown zu Fuß zu laufen. Auch wenn es weiter ist als wir dachten, können wir doch so die vielen kleinen Kapellen anschauen in denen man sich zum Teil sogar als Drive Inn ohne große Formalitäten trauen lassen kann.
Der Downtown, in der ursprünglich alles begonnen hatte, hat der Strip längst den Rang abgelaufen. Daran ändert auch nichts, dass man über die Fremont Street Experience ein spektakuläres Dach mit Licht und Sound gebaut hat, um die Touristen anzulocken. Bei Nacht mag dies sehr beeindruckend sein, aber jetzt am Tage dient uns die Straße lediglich dazu ein paar Dinge einzukaufen.
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Auf der Rückfahrt erzählt uns ein Mann, dass er seit 5 Jahren in Las Vegas arbeitet, aber jetzt genug hat von diesem Trubel und all der Verschwendung von Wasser und Strom. Dabei zeigt er auf die vielen Baustellen wo immer noch  ein Hotel nach dem anderen in die Höhe gezogen wird. Wir sind der gleichen Meinung und finden, dass bereits zwei Tage Las Vegas für uns genug sind. 

 

So 20. April, Death Valley NP, Nevada

USA08111kUSA08112kRaus aus der Stadt und hinein in die Berge des “Red Rock Canyon N.C.A.”.  Aber heute am Sonntag haben viele die gleiche Idee und auf dem Weg zu diesen roten, braunen und weißen Felsen sind viele Autos aber auch viele Fahrradfahrer unterwegs. Wir fahren die 21 km lange Ringstraße entlang, finden aber auf keinem der kleinen Parkplätze einen Platz für das große Wohnmobil. Das Parken an der Straße ist strikt verboten und so können wir die Landschaft nur aus dem fahrenden Auto genießen. Also geht es zunächst ca. 100 Meilen nach Nordwesten bis wir in den Bundesstaat Kalifornien kommen.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Eingang des Death Valley N.P. Auch der erste Aussichtspunkt, der “Zabriskie Point” ist bald erreicht. Hier bietet sich von einem kleinen Hügel ein einzigartiger Ausblick über das gesamte Tal. Versteinerte Sanddünen und Berge mit einer schwarzen Kuppe aus Vulkanasche prägen das Bild. Als die ersten Touristenbusse auftauchen machen wir uns wieder auf den Weg, fahren hinab ins Tal und starten unterhalb des “Zabriskie Point” zu einer Wanderung in den “Golden Canyon”.
Während es im breiten Tal noch angenehm sommerlich warm ist, herrschen in diesem engen Canyon schon bald unerträgliche Temperaturen. Wir haben jedoch genug zu Trinken dabei. Die Felsen schimmern in braunen, orangenen und roten Farbtönen. Nach dem wir ca. 100 m Höhenmeter hinter uns gebracht haben endet der Trail vor der “Red Cathedral”, einem natürlichen Amphitheater aus steilen, roten Sandsteinklippen.
Ab hier geht es den gleichen Weg wieder zurück und wir fahren zum tiefsten Punkt der USA, dem “Bad Water”. Diese Stelle liegt 85,95 m unter dem Meeresspiegel. Der Name “Bad Water” kommt daher, weil das versalzte Wasser in dem hier befindlichen Wasserbecken ungenießbar ist. Wir laufen ein Stück in die Salzwüste mit den charakteristischen sechseckigen Schollen in der Salzkruste und genießen die Kulisse der bis zu 3000 m hohen Berge am Rande des Tals. Im Sommer herrschen hier Temperaturen von durchschnittlich 45 °C im Schatten, den es allerdings hier nirgendwo gibt.
Von “Bad Water” fahren wir wieder ein Stück die Straße zurück und biegen dann auf einen unbefestigten Weg Richtung “Devils Golf Course” ab. Diese harte waschbrettartige Salzpiste ist absolut nichts für das kaum gefederte Wohnmobil. Dieser Platz mit den spitzen zerklüfteten Salzstrukturen könnte tatsächlich der Golfplatz des Teufels gewesen sein.
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Aber jetzt wird es Zeit nach einem Stellplatz zu suchen. Die meisten Campgrounds im Tal haben bereits wegen der zu erwartenden Hitze Anfang April geschlossen. Im “Furnace Creek Visitor Center” sagt man uns, dass es im staatlichen Furnace Creek Campground noch freie Plätze geben müsste. So ist es dann auch und wir finden einen idealen, mit Büschen und Bäumen umwachsenen Stellplatz. Es folgt ein wunderbarer sommerlich warmer Abend an dem wir auch einen schönen Sonnenuntergang über den Tucki Mountains erleben können.

 

Mo  21. April, Death Valley NP, Nevada

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen brechen wir heute morgen auf und erreichen unser erstes Ziel, den “Salt Creek”.  In diesem Bach lebt ein wahrer Überlebenskünstler. Während unserer Rundwanderung sehen wir den nur an dieser  Stelle vorkommender Fisch, der extrem salzhaltiges Wasser und  Temperaturen von über 40 °C widersteht. Aber auch einige Vögel sehen wir, die es irgendwie schaffen in dieser lebensfeindlichen Umgebung zu überleben. Auf unserer Weiterfahrt müssen wir die Besichtigung der “Keane Wonder Mine” auslassen, denn die Straße ist mal wieder nicht für das Wohnmobil geeignet.  Dafür legen wir, kurz nach dem wir am “Devils Cornfield” vorbei gefahren sind, einen Stopp bei den Sanddünen ein.
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Wir lassen das Wohnmobil am Straßenrand stehen und wandern weit in diese 4 km²  große Wüstenlandschaft hinein. Die Mesquite Düne ist mit ca. 50 m die höchste der hier vorkommenden Dünen. Wir wundern uns, dass es auf diesem meterhohen Sand immer wieder kleinen Büschen gelingt ein paar grüne Blätter zu bilden. Mit Schuhen voller Sand kehren wir zum Wohnmobil zurück und haben jetzt den 1511 m hohen Towne Pass zu bezwingen.
USA08125kUSA08124kUSA08126kIn vielen Serpentinen schlängelt sich die Straße in die Höhe. Im Abstand von ca. 5 Meilen sind Wassertanks am Straßenrand aufgestellt, falls Kühlwasser im Auto nachgefüllt werden müsste. Nach dem Pass geht es zunächst hinab ins Panamint Tal und dann verlassen wir den Nationalpark. Am frühen Nachmittag kommen wir, immer die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada vor uns, in das grüne Owens Valley. Auf dem  “Lone Pine Campsite” finden wir einen schönen Übernachtungsplatz unter blühenden Bäumen.

 

Di  22. April, Mono Lake, California

Nur etwa 10 Meilen westlich von unserem Standort beginnt der Sequoia NP. Aber von hier gibt es keine Straße in diese weit über 4000 m hohen Berge und auch der noch meterhohe Schnee würde eine Befahrung unmöglich machen.
So fahren wir weiter Richtung Norden und legen am Mono Lake eine ersten Stopp ein. Das Wasser der 5 Flüsse die diesen See speisen wird zu 95% zur Trinkwasserversorgung nach Los Angeles umgeleitet. Das hat zur Folge, dass der Wasserpegel bis zu 14 m gesunken ist und der Salzgehalt des Sees inzwischen 3 mal höher ist als der von Meerwasser. Inzwischen darf nur noch soviel Wasser entnommen werden, dass der Wasserspiegel nicht noch weiter sinkt. Der See mit den vielen aus dem Wasser ragenden Kalktuff-Formationen gilt immer noch als eines der wichtigsten Ökosysteme in Nordamerika. Hier von Lee Vining könnte man auch in den nahegelegenen Yosemite NP fahren, wenn der über 3000 m hohe Tioga Pass schneefrei wäre. Dafür freuen wir uns auf Bodie, eine Geisterstadt in der von 1859 bis 1930 nach Gold gegraben wurde. Nördlich des Mono Lake zweigt eine schmale Straße ab die uns immer weiter in die Berge führt. Doch dann die Enttäuschung. Nach einer halben Stunde Fahrzeit liegt ein Baumstamm quer über der Straße und ein kleines Schild mit der Aufschrift “closed”.
Wir fahren die Straße zurück und dann weiter Richtung Bridgeport. Direkt am Stausee entdecken wir zufällig den “Bridgeport  Reservoire RV Park and Marina”. Kein Wohnmobil ist zu sehen, aber im Bürogebäude steigt Rauch aus dem Schornstein. Empfangen werde ich von einem kläffenden Hund und im Innern werkelt ein Angestellter an einer neuen Holzdecke. Der Chef ist nicht da, der Campground eigentlich noch geschlossen, aber wir sollen uns trotzdem schon mal einen Platz für die Übernachtung aussuchen. Kaum haben wir uns direkt am See mit Blick auf die Sierra Nevada eingerichtet, kommt Jeffrey der Chef, begrüßt uns freundlich und erzählt, dass in der nächsten Woche die Angelsaison beginnt und hier am See über 1000 Camper erwartet werden. Glück gehabt. Inzwischen hat der Wind stark zugenommen und schwarze Regenwolken ziehen auf. Wir starten zu einem Abendspaziergang am See entlang, aber der eisige Wind treibt uns schon bald zurück ins Wohnmobil. Während wir den restlichen Abend gemütlich im warmen Mobil sitzen scheint draußen die Welt unterzugehen.
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Mi  23. April, Sacramento, California

USA08133kUSA08134kAm Morgen haben wir wieder strahlenden Sonnenschein und der jetzt blau leuchtende See ist kaum wieder zu erkennen. Es ist aber noch bitter kalt. Das kräftige Heizen in der Nacht hat dazu geführt, dass der Gastank fast leer ist und Jeffrey ihn wieder füllen muss. Von ihm bekommen wir auch noch den Tipp, anstatt dem Hw-395 einen Umweg über eine schmale Straße in Nevada zu nehmen. Wir folgen seinem Rat und bereuen es nicht. Wir kommen durch wunderschöne einsame grüne Täler und nur hin und wieder ist eine Ranch zu entdecken. Aber, um an die Westküste zu kommen, müssen auch wir irgendwann die Berge der Sierra Nevada überwinden. Über den 2235 m hohen Dagger Pass kommen wir nach South Lake Tahoe. Unseren ursprünglichen Plan hier am Lake Tahoe USA08135kUSA08136kUSA08137kzu übernachten verwerfen wir ganz schnell. Denn hier herrscht noch Winterwetter mit Schneetreiben, Nieselregen und Nebel.

Auf dem Hw-50 kommen wir bald über den 2248 m hohen Echo Summit und dann geht es nur noch bergab.

Als wir in Sacramento, der Hauptstadt Kaliforniens ankommen, finden wir wieder sommerliches Wetter vor. Auf dem nicht unbedingt empfehlenswerten Capital West RV-Park bekommen wir einen Stellplatz und uns bleibt noch Zeit für eine Stadtbesichtigung. Mit dem Bus fahren wir in die Downtown und starten am American River bei der schon von weitem sichtbaren gelben Hebebrücke. Wir kommen an Raddampfern  und am Railway Museum vorbei, um dann durch die “Old Town” mit den vielen kleinen Läden und Souvenir Shops zu spazieren.  Durch einen kleinen Park, über die “Downtown Plazza” und eine Fußgängerzone gelangen wir  zum State Capitol wo derzeit Arnold Schwarzenegger residiert.  Mit dem Linien-Bus fahren wir dann wieder zurück zum Campground. Für die Rückfahrt hatten wir uns zur Orientierung für das Aussteigen die Kreuzung mit dem McDonald’s gemerkt. Doch jetzt stellen wir fest, dass es viele Kreuzungen gibt an denen ein McDonald’s steht. Wir haben Glück und steigen gefühlsmäßig an der richtigen Haltestelle aus.
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Do  24. April, San Francisco, California

Voller Erwartung fahren wir über die I-80, auf der wir auch in Chicago gestartet sind, Richtung Westen. Denn heute wollen wir unser Ziel San Francisco erreichen. Es herrscht reger Verkehr und die Interstate ist in keinem guten Zustand. Bei Vallejo biegen wir ab, um über die I-101 von Norden über die Golden Gate Bridge nach San Francisco einfahren zu können.
Ziemlich unerwartet nach einer Biegung taucht sie vor uns auf, diese Brücke die man schon tausend mal auf Fotos oder im Fernseher  gesehen hat. Aber dass sie jetzt tatsächlich bei strahlend blauem Himmel vor uns liegt ist schon ein emotionales Erlebnis. Doch bevor wir die Brücke überqueren biegen wir in den Golden Gate National Recreation Area ab und parken direkt USA08144kUSA08145kUSA08146kam Strand des Pacific Ocean. Am Strand entlang und über Hügel in einem Meer von blühenden Blumen wandern wir bis zum Pont Bonita und haben von hier eine besondere Aussicht auf die Golden Gate Bridge und das dahinter liegende San Francisco.


Anschließend fahren wir auf einen kleinen Parkplatz westlich der Brücke, um von hier zu Fuß unter der Brücke hindurch auf die USA08147kUSA08148kUSA08149kandere Seite zu gelangen. Unter der Brücke bin ich von der Stahlkonstruktion so fasziniert, dass ich unbedingt ein Foto machen will. Noch bevor ich das Foto machen kann, ertönt über Lautsprecher eine schrille Frauenstimme, dass hier fotografieren verboten ist.  Erschrocken stecke ich die Kamera weg und schon hören wir ein freundliches “I love you baby” aus dem Lautsprecher. Auf der Ostseite gehen wir bis zum ersten Pfeiler über die Brücke. Es ist sehr windig, so dass wir bald wieder umkehren. Mehrfach sehen wir Telefone mit dem Hinweis, dass man erst mal anzurufen soll bevor man von der Brücke springt. Aber rein statistisch gesehen nutzt alle 15 Tage jemand das Telefon wohl nicht.
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Am frühen Nachmittag fahren wir, nach Zahlung von 5,- $, über die Brücke mitten in die Stadt. Die Fahrspuren sind zum Teil sehr schmal, aber wir kommen trotzdem gut im südlichen Teil der Stadt auf dem “Candlestick RV Park” an.

 

Fr  25. April, San Francisco, California

USA08152kDer Campground eigene Shuttle Bus bringt uns direkt in die Downtown von San Francisco. Zuerst besichtigen wir das nicht weit entfernte Wells Fargo Museum. Hier wir die Geschichte der beiden erfolgreichen Transportunternehmer Henry Wells und Wiliam Fargo in der Zeit des Goldrauschs und der Postkutschen anschaulich dargestellt.

Ein paar Straßen weiter kommen wir schon nach Chinatown wo heute 80.000 Menschen leben. Eine Menge an Souvenierläden, Kräutergeschäften, Imbissbuden, Restaurants und buntbemalte Tempel oder Häuser säumen die Straßen bzw. Gassen. Schon bald hat man das Gefühl tatsächlich in einer Stadt irgendwo in Asien zu sein.
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USA08158kWir verlassen dieses bunte  lebendige Stadtviertel und erreichen in der Mason Street das Cabel Car Museum. Im Museum werden die ersten drei Cable-Car-Wagen, der Greif- und  Bremsmechanismus, Zugseile, Gaslaternen, Warnglocken, Fotos und Modelle  aller benutzten Cable-Car-Typen ausgestellt. Das Museum ist nicht nur Museum sondern auch gleichzeitig die Hauptzentrale der drei heute noch betriebenen Cable Car Linien. Im Maschinenhaus treibt ein 375 KW starker Elektromotor die riesigen  Trommeln und Scheiben an, über die die Kabeln der Linien laufen.

Statt mit der Bahn zu fahren gehen wir erst mal die Hyde Street entlang Richtung San Francisco Bay. Dabei kommen wir auf dem Russian Hill auch an der Lombard Street vorbei. Dieses steile kurvenreiche und mit vielen Blumen geschmückte Straßenstück USA08159kUSA08160kUSA08161kkennt man auch aus vielen Filmen. Das letzte Stück der Hyde Street geht steil hinab zum Hafen mit einer tollen Aussicht auf Golden Gate Bridge und die ehemalige Gefängnisinsel Alcatraz. Am Hafen angekommen beobachten wir, wie die Cable Cars von Hand gewendet werden, spazieren am Gashouse Cove auf einer alten Schutzmauer weit hinaus und genießen von hier die tolle Rundumsicht.

USA08162kUSA08163kUSA08164kDann geht’s weiter zur Touristenattraktion Fisherman’s Wharf. Das Viertel ist geprägt von Restaurants, die bekannt sind für ihre Fisch- und Meeresfrüchte-Spezialitäten. Daneben haben  sich viele Geschäfte, Galerien und Museen niedergelassen. Den größten Touristenrummel erleben wir am Pier 39. Neben den kommerziellen Einrichtungen gibt es auch eine kostenlose Attraktion: Es haben sich Seelöwen auf den Anlegestellen an der Pier angesiedelt und nutzen diese als Ruheplätze.

Bei dem schönen Wetter beschließen wir, auch den Rückweg zur Downtown zu Fuß zurück zu legen. Dazu geht es zunächst hinauf zum Telegraph Hill auf dem sich der 64 m hohe Coit Tower befindet. Von hier hat man eine der schönsten Aussichten auf die gesamte Stadt. Über extrem steile Straßen und schmale Treppen steigen wieder hinunter und gehen weiter bis zur Market Street. Hier müssen wir nicht  lange warten bis uns der Shuttle Bus wieder abholt und uns zum Campground zurückbringt.
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Sa  26. April, San Francisco, California

Erst gegen 10:30 Uhr fahren wir heute mit dem Shuttle in die Stadt. In einer kleinen Nebenstraße finden wir, aber auch nur mit Hilfe eines Einheimischen, das Cartoon Art Museum. Die permanente Sammlung besteht aus 11.000  Stücken, darunter Originalarbeiten aus den Bereichen Comics,  Zeichentrick, Magazinen und Anzeigen. Die Ausstellung ist nicht sehr groß aber doch sehr amüsant. Heute halten wir uns auf der Market Street in Richtung Civic Center und der dahinter liegenden City Hall. 
An diesem Samstag sind hier nur wenige Menschen unterwegs. Um so mehr fallen die vielen Obdachlosen auf, die sich bei dem schönen Wetter in den Grünanlagen niedergelassen haben. Über die Mc Allister Street kommen wir durch reines Wohngebiet immer weiter nach Westen.
Am Alamo Square erwartet uns ein weiterer Touristenmagnet. Von der Hayes Street aus in östlicher Richtung eröffnet sich uns ein Panorama, in dem sich die "postcard row" der sechs  viktorianischen Häuser gegen die Wolkenkratzer des Financial District im  Hintergrund abhebt.  Wegen ihrer bunten Bemalung und den vielen Verzierungen werden sie auch die “Painted Ladies” genannt.
Für heute sind wir genug gelaufen und so fahren wir mit dem Bus zurück zur Downtown. Mehr durch Zufall kommen wir in das riesige Kaufhaus Nordstrom. Über fünf Etagen, mit geschwungenen (!) Rolltreppen, erstrecken sich die luxuriösen Waren. Im Untergeschoss entdecken wir unzählige Restaurants in denen Köstlichkeiten aus aller Welt angeboten werden.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir in Chinatown und fahren dann mit hereinbrechender Dämmerung mit dem Shuttle zurück zum Wohnmobil.
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So  27. April, San Francisco, California

Heute ist unser letzter Tag in San Francisco. Den Vormittag nutzen wir zum Packen und bereiten das Wohnmobil für die morgige Abgabe vor. Doch um die Mittagszeit zieht es uns wieder in diese tolle Stadt. Diesmal fahren wir vom Zentrum mit der Buslinie 71 bis zum Golden Gate Park.  Man erzählt uns, dass dies das erste warme Wochenende in diesem Jahr in San Francisco sei und USA08174kUSA08175kUSA08176kUSA08177kdem entsprechend lockt das Wetter die gut gelaunten Menschen in diesen schönen 4 Quadratkilometer große Park. Überall sind Jung und Alt mit Fahrrädern, als Inline-Skater oder Jogger unterwegs. Auf den Wiesen wird Ball gespielt, Gruppen von Jugendlichen finden sich spontan zusammen und machen Musik, andere treffen sich hier zum Picknick und an einer Stelle haben sich Leute getroffen die einfach nur zusammen tanzen. Erst im japanischen Teegarten wird es etwas ruhiger. Im Garten gehen wir durch ein Labyrinth von Pfaden und bewundern  die herrlich blühenden Sträucher und Blumen, die schön geschnittenen japanischen Bäume und die dekorativ angelegten Teiche.
Anschließend gehen wir quer durch den Park zurück und kommen in die Ashbury Street. Berühmt wurde dieses Stadtviertel in den 60er Jahren durch die Hippie-Bewegung und durch die Musik von Janis Joplin und den Gruppen Grateful Dead oder Jefferson Airplane die hier lebten. Auch heute noch sieht man so manchen Alt-Hippie, aber auch viele Punks auf der belebten Straße. Dann fahren wir mit dem 71er Bus zurück und gehen ins Nordstrom japanisch Essen. Wir haben noch Zeit und so fahren wir heute mit der Cable Car nochmals zur Fisherman’s Warf.
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In der wunderbaren Abendstimmung genießen wir vom Pier 39 noch einmal den Blick auf die Bucht mit der Golden Gate Bridge und die ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz.
Nach langem Warten bringt uns dann ein Linienbus zurück zur Market Street. Die Downtown wirkt an diesem Sonntag Abend wie ausgestorben als uns der Shuttle Bus abholt

 

Mo  28. / 29.April,  Rückreise, USA (California), Deutschland

Kurz vor 9 Uhr brechen wir auf, um das Wohnmobil auf der anderen Seite der San Francisco Bay in Hayward abzugeben. Mitten auf der über 11 km langen San Mateo Bridge leuchtet eine Warnlampe auf, weil es an Kühlwasser fehlt. Da wir ohnehin noch voll tanken müssen, kann ich das gleich an der nächsten Tankstelle in Ordnung bringen.
USA08183kUSA08184kAn der Vermietstation von “Road Bear” geben wir das Fahrzeug ab. Natürlich fällt der Steinschlag-Schaden in der Windschutzscheibe sofort auf und wir müssen die Reparaturkosten in Höhe von 380,- $ gleich bezahlen. Das Geld erhalten wir hoffentlich in Deutschland von der Zusatz-Versicherung wieder zurück. Ansonsten ist alles in Ordnung und nach etwas Wartezeit werden wir mit einem Kleinbus zum San Francisco International Airport gebracht. Unterwegs glaubt Barbara, dass Sie eine Tasche samt Ausweis und Flugticket vergessen hat einzuladen. Die Erleichterung ist groß als wir am Flughafen ankommen und die Tasche doch im Kofferraum auftaucht.

Zum Abflug sind es gerade mal 90 Minuten bevor wir in die Boing 747  der United Airlines einsteigen können. Allerdings vergehen nochmals fast 2 h. bis wir vom Boden abheben, denn erst muss eine Störung an der Hydraulik behoben werden.
Direkt über San Francisco leitet der Pilot eine scharfe Rechtskurve ein und wir erhalten noch einmal einen phantastischen Panoramablick auf die Stadt und die Golden Gate Bridge.
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Der restliche Flug verläuft ruhig und nach 11 h. landen wir in Frankfurt. Dummerweise haben wir hier weitere 4 h. Aufenthalt bis zu unserem Flug mit einem Embraer Jet der Cirrus Airlines nach Stuttgart. So kommen wir erst um 17:30 Uhr zu Hause an.



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