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  Route: Von Indiana nach Washington

  Reisedauer:  13. Mai bis 5. Juni 2010, 24 Tage

  Strecke mit dem Wohnmobil:  3.102 mi / 4.992 km

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Do. 13. Mai,  Anreise,  Deutschland, Niederlande, USA (Illinois)

Noch bevor wir unsere Flüge beginnen konnten, mussten einige Neuerungen beachtet werden. So ist es seit 12. Januar 2009 vorgeschrieben, dass man für die Einreise in die USA über die ESTA-Webseite eine Online-Registrierung vornimmt. Aber selbst wenn man dann die Einreise-Genehmigung erhalten hat, ist das keine Garantie für eine Einreiseberechtigung. Ob man wirklich einreisen darf entscheidet nach wie vor der Grenzschutzbeamte am amerikanischen Zielflughafen. Auch das bisher notwendige grüne I-94W und die Customs Declaration müssen weiterhin im Flugzeug ausgefüllt und bei der Einreise vorgelegt werden. Für uns auch neu war die Möglichkeit des Online Check-In, bei der man sich bereits zu Hause die Bordkarten selbst ausdrucken kann. Das erspart das lästige Warten am Ceck-In-Schalter und man gibt sein Gepäck nur noch am Gepäckaufgabeschalter ab. Während die Umweltkatastrophe vor der Küste Louisianas, wo die Ölplattform “Deep Water Horizon” vor drei Wochen explodierte und seither riesige Mengen Öl in den Golf von Mexico fließen, auf unsere Reise keinen Einfluss haben sollte, so könnte die Aschenwolke des Vulkans Eyjafjallajökull in Island einen Abflug von Stuttgart doch noch kurzfristig verhindern.

USA10001kWir sind erleichtert als unser Flug freigegeben wird und wir um 07:00 Uhr  mit einem kleinen Fokker 70 Jet nach Amsterdam starten können, wo wir gegen 08:20 Uhr landen. Erst um 11:10 Uhr hebt die Boing 747-400 zum Flug KL611 vom Boden ab und wir haben einen 8,5 h langen Flug nach Chicago vor uns. Leider versperren uns die Wolken fast während der gesamten Reise den Blick zur Erde. Lediglich beim Erreichen des kanadischen Festlands ist uns ein Blick auf die riesige Seenplatte gegönnt. 40 Minuten vor der geplanten Ankunft, nämlich um 12:45 Uhr kommen wir bereits am Flughafen Chicago O’Hare an, erledigen überraschend schnell die Einreisekontrolle und lassen uns vom Shuttle-Bus in das Hotel Comfort Suites O’Hare in der Stadt Schiller Park nordwestlich von Chicago  bringen. Noch im Hotel erledigen wir die vertraglichen Angelegenheiten zur Überführung des Wohnmobils (im Vertrag als Testfahrt bezeichnet) und beschließen den frühen Abend mit ein paar Niederländern im Erfahrungsaustausch über das Reisen in den USA in einem nahegelegen Pub.

 

Fr. 14. Mai,  Wohnmobilübernahme, Studebaker Museum, Warren Dunes SP, Illinois, Indiana, Michigan

USA10002kNach einem reichhaltigen Frühstück holt uns bei strahlend blauen Himmel der Bus pünktlich
 um 7 Uhr am Hotel ab und bringt uns nach 2,5 h Fahrzeit nach Wakarusa in Indiana. Dabei
 kommen wir, da wir uns Richtung Osten bewegen in die Pazifik Zeitzone und sind somit nur
 noch 6 h von der deutschen Zeit entfernt. Die Einweisungen und das Einrichten des
 Wohnmobils (kurz RV für Recreational Vehicle) dauert 1 h und danach fahren wir nach
 Elkhart zum Großeinkauf in einen Wal Mart.

Mit dem guten Gefühl, jetzt alles Notwendige dabei zu haben, fahren wir ins nahegelegene South Bend und besuchen das Studebaker National Museum. Hier bewundern wir ein interessantes Stück Automobilgeschichte an Hand der ausgestellten Studebaker-Fahrzeuge. Das Studebaker Unternehmen wurde 1852 gegründet und baute von 1897 bis 1966 die unterschiedlichsten Motorfahrzeuge, darunter den bekannten Studebaker Champion.
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Danach lotst uns das GPS über schmale und schlecht ausgebaute Straßen zum Warren Dunes State Park. Auf dem nur wenig belegten Platz finden wir nach der Selbstregistrierung schnell einen Stellplatz für die nächste Nacht. Der anwesende Ranger gibt uns noch einen Tipp für eine Wanderung zum Strand am Lake Michigan. Besonders vom Mt. Randall, der höchsten Sanddüne im Park, haben wir eine phantastische Aussicht auf den See. Durch dichten Wald und hohe Dünen kommen wir nach anstrengender Wanderung im weichen Sand an den Strand. Hier wandern wir Richtung Norden und wollen dann wieder zum Campground zurück. In diesem Labyrinth von Dünen und dichten Waldabschnitten haben wir uns bald verlaufen. Nur durch Zufall kommen wir auf einen Wegabschnitt den wir schon kennen und finden somit den Weg zurück zum Wohnmobil.
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Obwohl hier im State Park absolutes Alkoholverbot gilt, lassen wir es uns nicht nehmen den Abend mit einem guten Rotwein ausklingen zu lassen. Bis in die Nacht lauschen wir dem  Singen der hier zahlreich vorkommenden Vogelarten. Da wir hier mitten im Wald keinen WiFi Zugang ins Internet haben, können wir diesen Bericht erst am nächsten Tag ins Internet übernehmen. 

 

Sa. 15. Mai,  Madison, Michigan, Indiana, Ilinois, Wisconsin

USA10009kGut ausgeschlafen sind wir um 9 Uhr wieder auf dem Highway. Es ist angenehm warm und die Straßen an diesem Samstagmorgen nicht besonders voll. Lediglich die Durchquerung von Chicago wird etwas chaotisch. Während wir auf die Stadt zufahren haben wir den schwarzen Willis Tower vor uns, von dessen Besucherplattform in 412 m Höhe wir vor zwei Jahren auf die Stadt hinunter geschaut haben. In 2008 hieß dieser einst höchste Wolkenkratzer der Welt noch Sears Tower.  Aber wer in der Rush-hour von Stuttgart zurecht kommt, der schafft auch Chicago problemlos. Übrigens sind wir jetzt wieder in der Central Time Zone und müssen die Uhren nochmals 1 h zurückstellen.

Gegen 14 Uhr erreichen wir Madison, die Hauptstadt von Wisconsin. Die Stadt macht mit seinen 220.000 Einwohnern eher einen kleinstädtischen Eindruck, wird aber durch die Anwesenheit der vielen Studenten mit Leben gefüllt. Nachdem wir einen Blick auf den Lake Monona geworfen haben, laufen wir am Capitol vorbei durch die State Street zum Lake Mendota im Westen der Stadt. Wegen des warmen Wetters sind alle Straßenkaffees voll besetzt. Überall spielen Straßenmusikanten und auf dem See sind eine Menge Ruderboote und Segelboote unterwegs.In der Nähe des Capitols findet auch ein Wochenmarkt statt, auf dem Barbara mit Überraschung feststellt, dass hier ein Tomatensetzling 3 $ kostet, bei uns in Deutschland lediglich 1,- Euro.
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Der Besuch von Madison hat uns auf jeden Fall sehr gut gefallen und wir machen uns auf den Weg nach De Forest, wo wir auf einem komfortablen KOA Campground einen schönen Übernachtungsplatz finden. Am Abend wird gegrillt und mit WiFi kann ich jetzt auch wieder die Webseiten aktualisieren.

 

So. 16. Mai,  Blue Mounds SP, Wisconsin, Minnesota

Bei strahlendem Sonnenschein starten wir auf der I-94 Richtung Norden und biegen dann auf die I-90 Richtung Westen ab. Zunächst wird voll getankt, denn heute haben wir eine Strecke von mehr als 400 Meilen zurückzulegen. Die Landschaft in USA10014kWisconsin und anfangs auch in Minnesota kann man sehr gut mit der Mittelgebirgslandschaft bei uns in Deutschland vergleichen.

Doch dann wird es in Minnesota immer flacher und die Landschaft wird durch unendlich große landwirtschaftliche Nutzflächen geprägt. Unterbrochen wird dieses Bild nur durch die weit verstreuten Farmhäuser mit den Getreidesilos und durch vereinzelte Baumgruppen.

Wir sind froh als wir endlich unser Ziel, den Blue Mounds State Park, erreichen. Die Aufgabe des State Parks ist es u.a. die ursprüngliche Prärielandschaft wieder herzustellen. Aber das wird vermutlich noch einige Jahrzehnte dauern. Wir stellen das Wohnmobil auf dem Campground mitten im Wald ab und starten gleich zu einer Rundwanderung über den Mound Creek Trail. Der Weg führt uns durch Präriegras, an einem Bach entlang, vorbei an Felsgruppierungen bis zu einer Aussichtsplattform von der aus wir in weiter Ferne die Bisonherde entdecken, die hier im State Park lebt. Auf dem Rückweg zum Campground finden wir eine Schlange, die sich auf der warmen Straße in der Abendsonne recht wohl fühlt. Hätte Barbara vorher gewusst, dass es hier Schlangen gibt, hätten wir die Wanderung durch die Graslandschaft bestimmt nicht machen können.
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Mo. 17. Mai,  Badlands NP, Minnesota, South Dakota

Mit der Ruhe ist es bald vorbei als uns im Morgengrauen hunderte von Vögeln mit ihrem Gesang wecken. Aber dafür sind wir schon bald wieder unterwegs und  machen in Mitchell bei Cabela’s, einem riesigen Einkaufszentrum für Outdoor-Artikel, einen Zwischenstopp. Das Landschaftsbild ändert sich kaum, lediglich die Getreidefelder werden allmählich durch Weideland ersetzt. USA10018k

Nach der Überquerung des beeindruckenden Missouri verschwindet auch jeglicher Baumbestand. Von Stunde zu Stunde schwindet die Hoffnung, dass endlich hinter dem nächsten Hügel etwas anderes als ein weiterer Hügel auftaucht.
Mitten in South Dakota kommen wir in die Mountain Time Zone und wir müssen die Uhr nochmals eine Stunde zurückstellen.

USA10019kUSA10020kSelbst bei der Ausfahrt zum Badlands National Park, ist uns nicht klar, was sich hier landschaftlich ändern sollte. Doch bereits nach wenigen Meilen stehen wir mitten in einer bizarren Felslandschaft. Auf zwei kleinen Ausflügen über den Window Trail und den Door Trail können wir uns einen ersten Eindruck von dieser wilden Gegend machen. Direkt neben dem Vistor-Center finden wir den Campground auf dem wir uns einen schönen Stellplatz, allerdings ohne Strom-, Wasser- und Internet-Anschluss, aussuchen. Den Abend verbringen wir mit Hilary und James, zwei jungen Amerikanern, die sich nach ihrem abgeschlossenen Studium mit Pkw und Zelt auf einer Rundreise befinden.

 

Di. 18. Mai,  Badlands NP, Mount Rushmore NM, Crazy Horse Memorial, South Dakota

USA10021kUSA10022kAuch heute in aller Frühe scheint schon die Sonne. Wir fahren über den Badlands State Scenic Byway, genießen die Aussicht auf diese fremdartige Landschaft und suchen uns dann über einen 14 km langen Schotterweg eine Auffahrt zur I-90. In Rapid-City verlassen wir den Interstate, tanken voll, kaufen ein und fahren weiter in Richtung Mount Rushmore National Monument.

USA10023kUSA10024kUSA10025kDie Landschaft hat sich inzwischen völlig geändert und wird jetzt durch eine gebirgige Waldgegend geprägt. In Mt. Rushmore, wo die Köpfe der amerikanischen Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln in den Fels gemeißelt wurden, herrscht ein reger Touristentrubel. Der Eintritt ist zwar frei, aber die Parkgebühren sind dafür um so höher. In einem kleinen Museum und auf einem kurzen Rundweg erfahren wir  viel über die Präsidenten und die Entstehung dieses National Monuments.

USA10026kUSA10027kUnser nächstes Ziel ist das nicht weit entfernte Crazy Horse Memorial. Mit dem Bau dieser monumentalen Skulptur, das den Lakota Indianer Crazy Horse auf seinem Pferd darstellen soll, wurde bereits 1948 begonnen und ist noch lange nicht fertig. Das Ganze wird durch einen gemeinnützigen Verein durchgeführt, der den Bau hauptsächlich durch die Einnahmen des Indianermuseums finanziert.

USA10028kDen Rest des Nachmittags benötigen wir, um durch eine wunderschöne Landschaft, durch schmale Täler und viel Wald nach Deadwood zu kommen. Die meisten kleinen Ortschaften sind im Wester-Stil aufgebaut, was darauf schließen lässt, dass hier der Tourismus als Haupteinnahmequelle dient.
In Deadwood  finden wir an einem steilen Berghang wieder einen KOA-Campground, der mit allem Komfort ausgestattet ist und es mir ermöglicht unseren Reisebericht ins Internet zu stellen.

 

Mi. 19. Mai,  Devils Tower, South Dakota, Wyoming

Heute Nacht hat es zum ersten Mal geregnet seit wir in den USA sind. Aber das stört uns nicht, denn als wir aufstehen ist es schon wieder heiter und es wird relativ schnell warm. Wir fahren zunächst durch die ehemalige Goldgräberstadt Deadwood bis zur I-90 und biegen später in Vista West in Richtung “Devils Tower” ab.

USA10029kUSA10030kUSA10031k Die Landschaft hier erinnert uns stark ans Allgäu, allerdings mit dem großen Unterschied, dass wir hier fast alleine unterwegs sind und im Radio in den Lokalsendern nur Country Musik zu hören ist. Der 264 m hohe Devils Tower ist der Rest eines vor ca. 50 Millionen Jahren ausgebrochenen Vulkans. Er wurde 1893 zum ersten Mal bestiegen und es gibt eine Menge Sagen und Geschichten zu seiner Entstehung und seinen Besteigungen. Diese hier aufzuzählen würde den Rahmen der Webseite sprengen. Auf unserem Rundgang  über den Tower Trail können wir auch einige Bergsteiger beobachten, die gerade dabei sind, den Berg neu zu bezwingen. Südlich dieses imposanten Berges beobachten wir noch eine Weile Präriehunde, die auf einer Wiese nahe der Straße umher tollen

USA10032kZurück auf der I-90 wird es wieder eintönig und erst als wir in Ranchester nach Westen abbiegen wird es spannender. Bereits die Auffahrt zum über 3000 m hohen Granite Pass in den Bighorn Mountains ist schon spektakulär. Oben angekommen, fahren wir über eine schneebedeckte Hochebene und dann in vielen Serpentinen durch schmale Schluchten in die relativ flache Ebene des Bighorn Basin bis nach Cody. Die Fahrt über die Berge hat mehr Zeit gekostet als geplant, so dass wir unser Besichtigungsprogramm für Cody auf Morgen verschieben.
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Aber trotz allem bleibt uns noch auf dem Ponderosa Campground genügend Zeit zum Grillen, entspannen und den morgigen Tag vorzubereiten

 

Do. 20. Mai,  Cody ,Yellowstone NP, Wyoming

Pünktlich um 8 Uhr, zur Öffnungszeit des Buffalo Bill Historical Center, stehen wir vor dem Eingang und werden eingelassen. Das Zentrum besteht aus 5 Museen und man sollte es auf jeden Fall besuchen, wenn man sich in dieser Gegend befindet.
USA10037kUSA10038kUSA10039kDas Buffalo Bill Museum zeigt das Leben und Wirken des William F. Cody, alias “Buffalo Bill”. Die Whitney Galerie präsentiert Meisterwerke des amerikanischen Westens. Das Prärie-Indianermuseum illustriert Kunst, Kultur und das Leben der Indianervölker in der Prärie. Das Schusswaffen Museum stellt eine umfassende Sammlung amerikanischer und europäischer Waffen seit dem 16. Jahrhundert aus. Das Trapper Naturhistorische Museum zeigt das Ökosystem und die Tierwelt in Yellowstone.

In Cody befindet sich auch die Old Trail Town, die wir anschließend besuchen. In Form eines Freilichtmuseums werden hier 26 Originalgebäude, Einrichtungsgegenstände und Wagen aus der Zeit von 1880 bis 1901 ausgestellt. Darunter befinden sich einfache Blockhütten, eine Schule, ein Saloon und zwei Krämerläden.
Auch ein paar Grabsteine sind hier aufgestellt die u.a. an Phillip Vetter erinnern der 1882 von einem Grizzlybär getötet wurde oder an Belle Drewry, die Farmersfrau die 1897 ermordet wurde.
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Dann brechen wir in den Yellowstone Nationalpark auf. Durch die wunderschöne Landschaft des Shoshone National Forest geht es stetig aufwärts zum schneebedeckten Sylvan Pass. Der gesamte Wald ist hier vor nicht allzu langer Zeit abgebrannt und die tausenden schwarzen Baumstümpfe sehen in dieser weißen Schneelandschaft schon sehr gespenstig aus. Unten am noch zugefrorenen Yellowstone Lake angekommen sehen wir die ersten Bisons. Von Fishing Bridge fahren wir Richtung Norden und kommen am ersten Geysir, dem Mud Volcano vorbei. Es ist schon beeindruckend direkt vor diesem brodelnden und nach Schwefel stinkenden Wasserloch zu stehen. Noch weiter nördlich bei Canyon Village besichtigen wir bei eisigem Wind den gigantischen Canyon, durch den sich der Yellowstone River in hunderten von Jahren seinen Weg gegraben hat. Über zwei mächtige Wasserfälle schießen auch heute noch die Wassermassen in die Tiefe.
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USA10048kUSA10049kIm einzigen Visitor Center, das in dieser Jahreszeit geöffnet ist, holen wir uns noch ein paar Informationen ein. Wir fahren, da die Straße über den Dunraven Pass wegen Schnee und Eis gesperrt ist, Richtung Westen nach Norris. Im Norris Geyser Basin wandern wir auf einem gesicherten Steg zwischen unzähligen, mal rot, mal gelb aber auch blau leuchtenden Geysiren vorbei. Egal welche Farbe. die aufsteigenden Dampfschwaden stinken alle gleich nach Schwefel.

Dann wird es Zeit, dass wir uns einen Übernachtungsplatz suchen, denn zur Zeit sind nur 2 Campgrounds geöffnet und möglicherweise bereits voll belegt. Bei Madison haben wir Glück und erhalten einen wunderschönen Stellplatz mitten im Wald. Wir werden vom Ranger auch eindringlich darauf hingewiesen wie wir uns wegen der Bären hier zu verhalten haben.

 

Fr. 21. Mai, Yellowstone NP, Wyoming

Am Morgen erleben wir eine unangenehme Überraschung. Die Heizung ist ausgefallen und wir haben weit unter 0 Grad. Als auch der Gasherd nicht funktioniert, kann es nur an der Gasversorgung liegen. Der Tank ist noch 3/4 voll und der Haupthahn ist geöffnet. Das Handbuch hat nur die geniale Hilfe parat, dass es wegen zu niedriger Temperaturen zu keiner Verdunstung führen kann und man soll eine mildere Klimazone aufsuchen. Immerhin beruhigend, dass es nicht unbedingt ein technischer Defekt sein muss und so warten wir noch 1 h ab. Tatsächlich springt die Heizung bei höherer Außentemperatur wieder an und wir können uns unseren Frühstücks-Kaffee kochen. Für heute haben wir uns die Strecke bis “Mammoth Hot Springs” vorgenommen, um dann an den gleichen Campground in Madison zurückzukehren. Was wir heute alles zu sehen bekommen lässt sich kaum mit Worten beschreiben und so stelle ich lieber ein paar Fotos mehr ein.
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Sa. 22. Mai, Yellowstone NP, Wyoming

An diesem Morgen funktioniert zwar die Heizung, aber es gibt eine neue Überraschung. Es schneit.
Wir machen uns gleich auf den Weg nach Süden und der erste Zwischenstopp ist am Midway Geyser Basin. Kaum sind wir ausgestiegen entdecken wir eine Bisonherde die dabei ist, den Firehole River zu durchqueren. Leider können wir hier nicht alle Geysire besichtigen, da die Wege verschneit und zu rutschig sind.
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Am Old Faithful Geyser müssen wir über eine Stunde warten bis die Fontäne ca. 40 m in die Höhe schießt. Dieses Ereignis findet ca. alle 60 bzw. 90 Min. statt und dabei werden bis zu 32.000 Liter des 95 Grad heißen Wassers innerhalb von 2 bis 5 Minuten nach oben geschossen. Wo im Sommer große Menschenmassen dieses Naturschauspiel beobachten, sind wir wir zu dieser Jahreszeit fast die einzigen Besucher. Nicht weit von diesem Geysir entfernt befindet sich der Castle Geyser,
der besonders durch seine Form auffällt. Aber auch kleinere farbenfrohe blubbernde Tümpel sind schön anzusehen.
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USA10073kUSA10074kUSA10075kUnser letztes Ziel im  Yellowstone NP ist das West Thumb Geyser Basin direkt am Yellowstone Lake gelegen. Hier beobachten wir auch einen Kojoten, der um ein Elk herumschleicht

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USA10081kUSA10080kWährend in der Nähe der Geysire der Schnee wegen des warmen Bodens kaum liegen bleibt, so begleitet er uns doch auf unserem Weg bis in den Grand Teton Nationalpark. Zum Glück sind die Straßen schneefrei, sonst hätten wir mit unseren Sommerreifen hier oben, zwischen 2000 und 2500 m Höhe, ernsthafte Probleme bekommen. Bei den Rangern holen wir uns noch ein paar Informationen für die morgen geplante Wanderung ein und dann suchen wir, wegen des unbeständigen Wetters, den Campground  “Grand Teton Park RV Resort” östlich des Nationalparks auf.

 

So. 23. Mai, Grand Teton NP, Wyoming

Der Tag beginnt verheißungsvoll mit blauem Himmel, aber laut Wetterbericht sind Schnee- und Graupelschauer, Sturm und Gewitter vorhergesagt. Die Temperatur liegt weit unter 0 Grad und unsere Wasserversorgung ist komplett eingefroren. Um 10 Uhr treffen wir uns mit Christopher, der im nahegelegenen Jackson wohnt. Mit ihm fahren wir in den Grand Teton NP. Er zeigt uns die schönsten Plätze und am String Lake, unterhalb des 4197 m hohen Grand Teton, starten wir bei herrlichem Wetter zu einer wunderschönen Wanderung.
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Anschließend gehen wir noch Essen und Christopher zeigt uns dann abschließend die Downtown von Jackson. Diese Stadt ist ein beliebter Wintersportort und nicht mit einer typischen amerikanischen Kleinstadt zu vergleichen. Wir genießen es bei endlich warmen Temperaturen durch diesen Ort mit den schicken aber sehr teuren Einkaufsläden zu schlendern.
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Als wir am späten Nachmittag wieder am Campground ankommen, beginnt es wieder zu regnen. Es war für uns ein sehr schöner Tag. Thank you Chris.

 

Mo. 24. Mai, Wyoming, Idaho

Wir wachen auf und draußen ist es nass, kalt und neblig. Sämtliche Tanks (Gas, Benzin, Wasser) und der Kühlschrank sind leer. Wir beschließen deshalb in Richtung Westen weiter zu ziehen und uns gleichzeitig mit allem Notwendigen zu versorgen. Da heute keine Sehenswürdigkeiten auf dem Plan stehen, können wir in aller Ruhe losfahren. Wir überqueren im dichtem Schneetreiben den  2570 m hohen Teton Pass und kommen kurz danach in den Bundesstaat Idaho. Die gebirgige Waldlandschaft wandelt sich allmählich in eine hügelige Agrarlandschaft. Vor der Stadt Idaho Falls geraten wir in eine ca. 5 Meilen lange furchtbare Baustelle, deren Schlaglöcher an die Grenzen der Belastbarkeit eines Wohnmobils heranreichen. Es kommt ein “Bump” nach dem anderen und die Autoschlange hinter uns wird immer länger. In Idaho Falls hört der Regen endlich auf und die anschließende hügelige und öde Landschaft scheint in keiner Weise mehr genutzt zu werden. In Arco finden wir einen schönen KOA Campground und Wäschewaschen ist angesagt. Hier ein paar Eindrücke unserer heutigen Tagesetappe:
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Di. 25. Mai, Craters of the Moon NM, Idaho

Gestern noch Schnee und Eis und heute strahlend blauer Himmel. Bei bester Laune starten wir um 9 Uhr und fahren auf dem Hwy 20 durch eine öde verlassene Prärielandschaft in Richtung “Craters of the Moon National Monument”.

Der Eingang des National Monuments ist nicht besetzt und so stecken wir das Eintrittsgeld in einen Umschlag und werfen diesen ein. Schon beim North Crater Flow Trail sind wir von dieser bizarren Vulkanlandschaft beeindruckt. Besonders auf dem Devils Orchard Nature Trail kann man noch sehen wie einst die Lava geflossen ist. Drei ehemalige Vulkanschlote, die nebeneinander stehen, kann man noch gut erkennen und in den Snow Cone können wir sogar hineinblicken. Es ist ein besonderes Erlebnis auf den 1884 m hohen Inferno Cone hinaufzusteigen und von dort die grandiose Aussicht zu genießen. Der letzte Trail führt uns zum Indian Tunnel, einem 280 m langen Tunnel im Lavagestein. Um diesen Höhepunkt des National Monuments zu erleben, müssen wir zunächst eine Leiter hinab steigen. Der Pfad durch diesen Tunnel führt durch mehrere Höhlen und man muss ständig über Geröll klettern. Mal sieht man den Pfad gut, aber dann ist es wieder so dunkel, dass man sich wünscht eine Taschenlampe dabei zu haben.
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Wir fahren weiter auf dem Hwy 20 in Richtung Westen und hoffen, dass uns das Benzin nicht ausgeht. Mit den letzten Tropfen erreichen wir erleichtert erst einmal die Tankstelle in Carey. Diesmal hatten wir die weiten Entfernungen einfach unterschätzt.

USA10103kUSA10104kNach einer weiteren Stunde kommen wir nach Twin Falls, einer typischen amerikanische Kleinstadt. Bei der Anmeldung auf dem einfachen Campground “Oregon Trail” werden wir sofort gefragt, ob wir aus dem Yellowstone Park kommen, denn hier in Twin Falls trägt man bei frühlingshaften Temperaturen bereits T-Shirts und wir haben noch immer unsere dicken Fleece-Pullover an.

 

Mi. 26. Mai, Twin Falls, Bruneau Dunes SP, Idaho

Heute Nacht brauchen wir keine Heizung. Ein Blick auf die Wetterkarte zeigt uns, dass wir uns trotzdem in der derzeit kältesten Ecke der USA aufhalten.
Unser erstes Ziel heute sind die Shoshone Falls bei Twin Falls. Dort fällt der Snake River 65 m in die Tiefe, das ist immerhin etwas höher als die Niagarafälle.
Von hier ist es nicht weit zur 148 m hohen Perrine Bridge. Diese Brücke ist bei Bungee-Springern sehr beliebt.
Vom Hwy 30, dem sogenannten Scenic Byway sind wir enttäuscht. Anstatt am Snake River entlang führt uns die Straße entlang von Farmen und Rinder-Weiden. Lediglich einmal können einen Blick auf ein paar der Wasserfälle von Thousand Springs werfen. Auch der Besuch des Oregon Trail Museums fällt ins Wasser, weil es noch geschlossen ist.
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Also steuern wir unser letztes Ziel für diesen Tag, den “Bruneau Dunes State Park” an. Wir werden sehr freundlich auf einem der beiden Campgrounds von zwei Rangern begrüßt. Diese geben uns auch gleich ein paar Tips für Wanderungen und zeigen uns auf welchen Bäumen wir die hier lebenden Eulen beobachten können. Auch ein paar Verhaltensregeln für den Umgang mit Schlangen dürfen nicht fehlen. Darauf hin zieht es Barbara vor beim Wohnmobil zu bleiben und ich wandere allein auf dem Rundweg über die Dünen um einen der beiden Seen. Abends schaut uns eine der jungen Eulen beim Grillen zu. Vielleicht hat sie es auf unsere Steaks abgesehen. Kurz vor Sonnenuntergang, nach einem kräftigen Gewitterschauer, beobachten wir sie wieder mit ihren beiden Geschwistern bei ihren Flugübungen
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Do. 27. Mai, Boise, Idaho

Für heute haben wir uns mit Louise und Herb in Boise verabredet.  In der Nähe des Capitols finden wir in einer Seitenstraße einen der wenigen Parkplätze. Bei strömendem Regen treffen wir sie am Eingang des Capitols. Nach der herzlichen Begrüßung fahren wir gemeinsam zum Essen. Wir unterhalten uns und die Zeit vergeht wie im Flug. Danach ist bei strahlendem Sonnenschein Shopping angesagt und wir haben sehr viel Spaß dabei. Zum Kaffee fahren wir noch in eine riesige Shopping Mal und zum Abschluss besichtigen wir noch das Capitol. Wir sind leider etwas spät dran und so werden wir schon bald von einem Sicherheitsbeamten höflich aufgefordert das Gebäude zu verlassen. Freundlicherweise erklärt er sich noch bereit ein Foto von uns Vieren zu machen.
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Aber auch dieser schöne Tag geht mal zu Ende und nachdem wir uns verabschiedet haben, geht’s weiter Richtung Westen nach Caldwell. Auf dem neu angelegten  Campground “Country Corners” bekommen wir einen Stellplatz. Obwohl der Platzbetreiber seinen Rechner zwei mal rebootet, gelingt es mir nicht einen Zugang ins Internet aufzubauen.

 

Fr. 28. Mai, Idaho, Oregon

Es ist noch immer kühl und windig während wir unser letztes Stück auf der I-84 in Idaho zurücklegen. Nach Überquerung des Snake Rivers befinden wir uns im Bundesstaat Oregon, tanken noch einmal voll bzw. lassen voll tanken und es geht auf dem Hwy-20 weiter Richtung Westen. Die Fahrt entlang des Malheur Rivers erweist sich als sehr abwechslungsreich. Die Straße ist sehr gut ausgebaut und schlängelt sich zwischen Bergen mit den unterschiedlichsten Farben durch grüne blühende Wiesen. Dass wir im wilden Westen angekommen sind erkennen wir daran, dass fast alle Verkehrsschilder von Kugeln durchlöchert sind. Unsere Uhr wird wieder 1 h zurück gestellt, denn wir befinden uns jetzt in der Pacific Time Zone.
Nach Überquerung des Drinkingwater- und Stinkingwater Passes ist die Landschaft dann nicht mehr so interessant. Die Weite dieses Landes wird uns mal wieder so richtig bewusst, als mitten auf freier kerzengerader Stecke ein Schild mit dem Hinweis auftaucht, dass es bis zur nächsten Tankstelle noch 99 Meilen (etwa 160 km) sind. An die max. Höchstgeschwindigkeit von 55 mph hält sich hier niemand. Obwohl wir mit 60 mph unterwegs sind, werden wir ständig überholt. Etwa 30 km vor Bend kommen wir unerwartet an einer tiefen Schlucht vorbei. Eine Hinweistafel informiert uns darüber, dass dieser ‘Dry River Canyon’ von einem prähistorischen Fluss gegraben worden ist.
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Als kurz danach am Horizont das schneebedeckte Kaskadengebirge auftaucht, wissen wir, dass es nicht mehr so weit ist nach Bend. Bei Sheila, Mike  und Emily werden wir herzlich empfangen und können unseren RV für die nächsten drei Tage bei ihnen hinter dem Haus abstellen.

 

Sa. 29. Mai, High Dessert, Oregon

Gemeinsam mit Sheila und Mike geht es heute mit dem Pkw ins so genannte High Dessert südlich von Bend. Das Wetter wird von Stunde zu Stunde besser und wir fahren auf langen unbefestigten Wegen zu Stellen, die man als Tourist normalerweise nicht zu sehen bekommt.

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Den ersten Punkt den wir aufsuchen ist Hole-in-the-Ground. Es handelt sich um einen ehemaligen Krater von dem nur dieses riesige Loch im Boden mit 1,5 km Durchmesser und 100 m Tiefe übrig geblieben ist. Einige Jugendliche und auch Kinder nutzen diese Möglichkeit mit Quads und Geländemotorrädern in diesem Gelände ihr Können zu beweisen.


USA10126kUSA10127kÜber endlose Landstraßen (manchmal kommt unerwartet eine 90 Grad Kurve) erreichen wir Fort Rock. Diese Steinformation entstand vor ca. 75.000 Jahren als sich der Asche- und Basaltregen des Vulkans rund um die Krateröffnung ablagerte. Heute nutzen wir diese bizarren Ablagerungen für eine interessante Wanderung. Vom höchsten Punkt haben wir eine phantastische Aussicht über das weite Land.

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Um zum Crack-in-the-Ground zu kommen müssen wir wieder eine lange Strecke auf unbefestigtem und sehr staubigen Weg in Kauf nehmen. Von der Straße aus ist dieser Riss in der Erde nicht zu erkennen. Aber als wir davor stehen, eröffnet sich uns ein etwa 3 km und etwa 20 m tiefer Graben durch den wir über bzw. zwischen Gesteinsbrocken hindurch wandern.


USA10129kUSA10130kUSA10131kEs ist bereits später Nachmittag als wir uns hungrig auf den Weg zum ”Cowboy Dinner Tree” machen. Mitten in der Wildnis steht die relativ kleine rustikal eingerichtete Holzhütte in der wir essen wollen. Die Portionen des sehr guten Essens die uns hier aufgetischt werden sind beim besten Willen nicht zu schaffen und wir bekommen vorsorglich Tüten bereitgelegt, um die Reste des riesigen Steaks einpacken zu können. Satt und zufrieden machen wir uns dann auf den langen Rückweg.

 

So. 30. Mai, Bend, Smith Rock SP, Oregon

USA10132kUSA10133kUSA10134kHeute Vormittag wollen wir uns Bend anschauen. Vom Pilot Butte einem ausgeprägtem Vulkanhügel mitten in der Stadt können wir uns einen ersten Eindruck über das insgesamt 82 Quadratkilometer große Stadtgebiet verschaffen. Die Stadt die erst 1905 gegründet wurde, hat heute ca. 80.000 Einwohner und liegt östlich des Kaskadengebirges in etwa 1.100  m Höhe. Während die Stadt früher von der Holzindustrie lebte, ist heute der Tourismus die Haupteinnahmequelle. Von der Downtown aus unternehmen wir einen Spaziergang durch den schönen Drake Park entlang des Deschutes Rivers. In den Gebäuden der ehemaligen Sägemühle sind heute allerlei Geschäfte angesiedelt die wir zum Shopping nutzen.

Nachmittags ist wieder eine Wanderung angesagt und wir fahren nach Norden zum Smith Rock State Park am Crooked River. Obwohl es stark bewölkt ist haben wir eine ideale Temperatur zum Wandern. Schon wenige Meter vom Parkplatz entfernt ist von den vielen Sonntagsspaziergängern nicht mehr viel zu sehen und über uns sehen wir nur noch die Kletterer die sich an diesen extremen Fels heranwagen.  Vom Gipfel am Misery Ridge Trail genießen wir die tolle Aussicht, bevor wir uns vorbei an dem markanten Felsen “Monkey Face” über den Mesa Verde Trail wieder hinab ins Tal begeben. Hier in Flussnähe auf dem River Trail begegnen uns einige Schlangen, darunter auch eine junge Klapperschlange. Nur wenige Meter davon entfernt grast unbeeindruckt von unserer Anwesenheit ein Deer am Flussufer.
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Zum Abschluss dieses gelungenen Tages fahren wir nach Prineville wo uns Mikes Mutter zum Essen eingeladen hat.
Erst spät in der Nacht geht es dann nach diesem schönen Abend zurück nach Bend.

 

Mo. 31. Mai, Bend, Oregon

USA10143kHeute am Memorial Day ist hier ein Feiertag und für uns ein Ruhetag angesagt, zumindest was das Reisen anbelangt.

Barbara und Sheila backen zusammen deutsches Brot und ich komme endlich dazu die Webseiten zu aktualisieren und die Weiterreise zu planen
Am Abend gibt es dann noch Gulasch mit handgemachten schwäbischen Spätzle.

 

Di. 1. Juni, Mt. Rainier NP, Oregon, Washington

Am frühen Morgen fahren wir auf dem Hwy 97 weiter in Richtung Norden. Kaum haben wir die nähere Umgebung von Bend verlassen, wird die Landschaft wieder eintönig und einsam. Mit Überquerung des Kolumbia Rivers erreichen wir den Bundesstaat Washington. Auf sämtlichen Höhenzügen in dieser Gegend sehen wir  hunderte von Windkraftanlagen. Zunächst durchqueren wir ein großes Waldgebiet, doch dann haben wir auch hier nur noch eine hügelige Prärielandschaft vor uns. Während einer kurzen Rast beobachten wir eine Gemse die in der Nähe der Straße etwas Fressbares gefunden hat. Erst in Yakima erreichen wir ein fruchtbares Tal  in dem Kirschen und Äpfel angebaut werden. Im krassen Gegensatz zu dieser grünen Talebene, sind die umgebenden Berge in einem tristen braun. Erst als wir durch den Mt.Baker-Snoqualmie Forest kommen und den White-Pass überqueren ändert sich die Landschaft vollständig. 
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Im Campground Ohanapecosh im Mt. Rainier Nationalpark angekommen sind wir in einer anderen Welt. Fast allein stehen wir zwischen mächtigen moosbewachsenen Baumriesen. Wir machen uns sogleich auf den Weg über den Hot Springs Natural Trail zum Silver Falls. Rauschende kleinere Wasserfälle, umgestürzte Bäume, fremdartige Pflanzen am Wegrand und überall Moos begleiten uns auf dem Weg. Trotz Barbaras Befürchtungen sind wir keinem Bär begegnet. Wieder im Campground angekommen grillen wir uns 2 Steaks. Das Rauschen des nur 20 m entfernten Ohanapecosh Rivers und das Prasseln des einsetzenden Regens auf dem Dach des Wohnmobils lassen uns schnell einschlafen.
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Mi. 2. Juni, Mt. Rainier NP, Washington

Beim Aufwachen regnet es noch immer. Also heißt es erst mal ausschlafen, denn die für heute geplante Wanderung ist bei diesem Wetter ohnehin nicht machbar. Nach dem gemütlichen Frühstück fangen wir bereits an, einige Dinge in die Koffer zu packen. Auch wenn es regnet, genießen wir die anschließende Fahrt durch den Nationalpark. Auf dem Cayuse Pass liegt noch Schnee, aber die Straße wurde heute Morgen bereits geräumt. Auch außerhalb des Nationalparks fahren wir nur durch Wald bis wir nach Enumclaw kommen.
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USA10156kUSA10157kAb hier sind wir in dicht besiedeltem Gebiet und der Straßenverkehr nimmt deutlich zu. Wir haben bei diesem Gedränge fast schon das Gefühl irgendwo in Deutschland zu sein. In Kent, südlich von Seattle finden wir einen  KOA Campground. Bei warmen, aber regnerischen Wetter packen wir unsere restlichen Dinge ein und bereiten das Wohnmobil für die morgige Abgabe vor.

 

Do. 3. Juni, Seattle, Washington

Heute werden wir vom Lärm des Autoverkehrs, Polizeisirenen, startenden Flugzeugen und dem Pfeifen von Lokomotiven geweckt. Wir packen endgültig alles zusammen und fahren nach Tacoma um das Wohnmobil abzugeben. Das Fahrzeug wird nur ganz kurz von einer wortkargen Mitarbeiterin der Wohnmobilvermietung gecheckt, alles ist in Ordnung und somit ist unser Auftrag der “Testfahrt” erfüllt.

Ein Taxi bringt uns ins Hotel “Holiday Inn Express” in die Nähe des Flughafens Sea/Tac. Wir deponieren unsere Koffer im Zimmer und lassen uns gleich mit dem Shuttle-Bus zur nächsten Bahnstation bringen. Diese erst kürzlich fertig gestellte Bahn bringt uns bei schönem Wetter in ca. 40 Min. in die Downtown von Seattle. Interessanterweise benutzen in der Innenstadt Bahn und Busse die gleiche Tunnelröhre. An der Endstation Westlake steigen wir in die Monorail um, die uns in ein paar Minuten zur “Space Needle” transportiert. Von der “Needle”, die nach dem Vorbild des Stuttgarter Fernsehturms erbaut wurde, haben wir eine tolle Rundumsicht über die Stadt,  die schneebedeckten Berge im Osten und das Meer im Westen. Den restlichen Nachmittag erkunden wir die Downtown und gehen durch den äußerst interessanten Farmers Market am Hafen. Die Attraktion hier ist der Pike Place Fish Market, ein Fischstand an dem die Verkäufer auf Grund ihrer inneren Einstellung so viel Freude bei der Arbeit haben, dass sie dies durch allerlei Späße auch dem Kunden gegenüber zum Ausdruck bringen. Dann besuchen wir noch am Hafen den Waterfront Park und nutzen die vielen Warenhäuser zum Einkaufen. Müde und erschöpft kehren wir vom inzwischen ungewohnten Stadtrummel zurück ins Hotel.
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Fr. 4. / Sa. 5. Juni,  Rückreise,  USA (Washington), Niederlande, Deutschland

Am Flughafen in Seattle lesen wir erstaunt und verärgert in einer Zeitung, dass auch jetzt nach weiteren drei Wochen noch immer das Öl der explodierten Ölplattform ungehindert in den Golf von Mexiko fließt. In großen Lettern wird darauf hingewiesen, dass jetzt die Gefahr besteht, dass das Öl mit dem Golfstrom an die Küsten Europas  getrieben werden könnte.

USA10174kUSA10175kUSA10176kPünktlich starten wir um 12:55 Uhr mit unserem Flug KL6032 der von Delta Airlines durchgeführt wird. Der Flug mit einem Airbus A333 dauert ca. 10 h bis Amsterdam. Die Nacht vom 4. auf den 5. Juni erleben wir unerwartet bei vollem Tageslicht, denn die Flugroute verläuft dieses Mal sehr weit im Norden. Somit haben wir aus 11.500 m Höhe eine tolle Aussicht auf das Treibeis, die Küste, die Gletscher und Berge von Grönland. Dann folgen nochmals 1,25 h mit Flug KL1869 bei schönstem Sonnenschein von Amsterdam nach Stuttgart, wo wir um 10:40 Uhr landen



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