Do 07.- Fr 08. Mai 2015, Anreise bis Calais (D, LX, F) (762 km)
Nach einem Zwischenstopp bei Verwandten im Saarland fahren wir bei schönstem Wetter über Luxemburg und Belgien nach Frankreich bis zum uns schon vertrauten Stellplatz am Fährhafen von Calais (N 50° 57‘ 39.25“, E 1° 50‘ 44.89“, 7,- € / Nacht). Während wir den ein- und auslaufenden Schiffen zusehen sind schon bald alle Wohnmobil-Stellplätze belegt, d.h. für die zahlreichen jetzt noch ankommenden Fahrzeuge ein aufwendiges Rangieren, um wieder vom Platz zu kommen. Wegen des einsetzenden Regens verzichten wir auf den geplanten Abendspaziergang auf den Pier.
Sa 9. Mai, Calais (F) - Folkstone (GB) – Romsey (289 km)
Heute müssen wir früh aufstehen, denn der Wohnmobil-Transport mit dem Zug durch den Eurotunnel ist für 7:50 Uhr vorgebucht. Beim Anblick der stürmischen See sind wir froh, dass wir uns nicht für die Fähre entschieden haben. Vom Hafen bis zum Terminal des Eurotunnels sind es gerade mal 15 Minuten. Zuerst der Checkin-Schalter, dann weiter zum franz. Zoll, dann zum engl. Zoll, dann zur Kontrollstelle ob der Gashahn zugedreht ist und schließlich weiter bis zu einer roten Ampel. Hier warten wir bis die Zufahrt zum Zug freigegeben wird. Nachdem zwei Doppelstockbusse im Zug untergebracht sind geht es zügig voran. Mit zwei weiteren Fahrzeugen stehen wir zusammen in einem Waggon der hermetisch nach vorne und hinten abgeriegelt wird. 35 Minuten später können wir den Zug auf englischem Boden wieder verlassen und befinden uns gleich auf der linken Seite der englischen Straßen.
Unser erstes Ziel für heute sind die 170 m hohen Kalk-Klippen von Beachy Head. Die leeren Parkplätze entlang der Straße lassen uns schon erahnen, dass es bei dem vorherrschenden Sturm ungemütlich werden wird. So ist es dann auch. Nur mit Mühe schaffen wir es bis zum ersten Aussichtspunkt mit Blick auf den Leuchtturm. Wir steuern noch Birling Gap an, aber auch hier die gleiche Situation, so dass wir nach einem kurzen Blick auf die Klippen "Seven Sisters" den direkten Weg nach Brighton einschlagen.
In Brighton an der Marine Parade, unweit des Piers, finden wir einen teuren Parkplatz (N 50° 49‘ 8.97“, W 0° 7‘ 58.31“, 5.20 £/2 h). Kaum haben wir uns auf den Weg zum Rundgang durch die Stadt aufgemacht, beginnt es stark zu regnen. Wegen des starken Windes bietet auch der Schirm keinen Schutz und so sind wir schon bald komplett durchnässt. Wir ziehen trotzdem unser Besichtigungsprogramm durch, sind dann aber froh wieder beim Wohnmobil zurück zu sein. Kaum haben wir uns umgezogen, scheint wieder die Sonne.
Bei inzwischen starkem Verkehr fahren wir nach Portsmouth. Auf einem großen Parkplatz in der Innenstadt können wir parken und gehen zum Historic Dockyard. Da es für eine eingehende Besichtigung der Schiffe und des Museums schon zu spät ist und uns auch die hohen Eintrittspreise abschrecken (32,- £ / Person), beschränken wir uns auf das Außengelände und können so zumindest das Schlachtschiff "Warrior" und Lord Nelsons "Victory" von außen besichtigen.
Für heute reicht es uns und wir fahren noch bis zum einfachen und mit wenigen Stellplätzen großzügig angelegten Campingplatz "Three Trees" östlich von Romsey (N 51° 0‘ 30.27“, W 1° 26‘ 31.19“, ohne Koordinaten kaum zu finden). Da es uns auf dem ruhigen abgelegenen Platz so gut gefällt, buchen wir gleich für zwei Nächte. Zum Abschluss für heute werden noch die Uhren 1 Stunde zurückgestellt und auch die Scheinwerferabdeckungen für das Fahren auf der linken Straßenseite aufgeklebt.
So 10. Mai, Romsey - Salisbury - Romsey (102 km)
Heute lassen wir es ruhiger angehen, kaufen erst mal unsere Frühstückseier auf der angrenzenden Farm und machen uns zur Mittagszeit auf den Weg nach Winchester. Aus der Stadtbesichtigung wird leider nichts, denn wegen einer größeren Veranstaltung ist die Stadt hoffnungslos überlaufen und somit kein Parkplatz für das Wohnmobil zu finden.
Als Alternative bietet sich das nahegelegene Salisbury an. Dort am Bahnhof gibt es heute am Sonntag ausreichend freie Parkplätze und wir können uns auf den Weg durch die nette Innenstadt zur Salisbury Cathedral machen. Diese in 60 Jahren Anfang des 13. Jahrhundert erbaute Kathedrale bekam noch 1310 den mit 170 m höchsten Kirchturm Englands hinzu. Im Hauptschiff entdecken wir den ältesten noch funktionierenden Zeitmesser Europas aus dem Jahre 1386. Über die geschäftige High Street und über den großen Market Place geht es zurück zum Wohnmobil und der angenehme Nachmittag in dieser typisch englischen Kleinstadt geht schon zu Ende.
Mo 11. Mai, Romsey - Teigngrace (222 km)
Nicht weit vom Campingplatz befindet sich der Hillier Gardens mit einer der größten Sammlungen winterharter Bäume und Sträuchern der Welt. Dort sind wir mit Franziska verabredet, die aus unserer Heimatstadt stammt und inzwischen hier mit ihrer Familie lebt und arbeitet. Von ihr bekommen wir noch einige wertvolle Tipps für die Weiterreise, bevor wir einen Rundgang durch den wunderschönen und sehr sehenswerten Garten unternehmen. Neben zahlreichen seltenen Pflanzen aus China und Südamerika sind wir auch von den Rhododendren begeistert, die gerade im Bentry Woodland blühen. Was diesen Garten auch noch auszeichnet, sind die zahlreichen Kunstwerke die auf dem gesamten Gelände zu finden sind.
Das nächste Highlight für heute ist Stonehenge. Bis 2014 führte eine Straße dort direkt vorbei und man konnte noch einen Blick darauf werfen, ohne sich sich lange aufhalten zu müssen. Heute befindet sich weit außerhalb ein Informationszentrum mit kostenfreiem Parkplatz von dem man nach Zahlung des Eintritts mit einem Shuttle Bus auf der inzwischen für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrten Straße bis zum UNESCO Welterbe gebracht wird. Wir umrunden, wie 1 Million Menschen jedes Jahr, dieses prähistorische Monument, fahren mit dem Shuttle-Bus wieder zurück und besuchen noch die Ausstellung mit Multimedia-Show im Informationszentrum. Ohne sich näher über Stonehenge informiert zu haben, bliebe das ganze nur eine Ansammlung großer Steine.
Von Stonehenge machen wir uns auf den Weg Richtung Dartmoore Nationalpark. Anfangs läuft es sehr gut, doch dann werden wir durch einen Stau, verursacht durch einen schweren Verkehrsunfall, lange aufgehalten. Da wir schon recht müde sind ersparen wir uns die Suche nach einem Stellplatz im Nationalpark und steuern in Newton Abbot den Caravan Park "Twelve Oaks Farm" an, der an der Straße ausgeschildert ist. Die Rezeption ist bereits geschlossen, aber freundliche Nachbarn telefonieren die Besitzerin herbei und wir können einen Stellplatz unter den großen Eichen aussuchen.
Di 12. Mai, Newton Abbot - Dartmoore Nationalpark – Newton Abbot (88 km)
Der Campingpark gefällt uns so gut, dass wir eine weitere Übernachtung buchen und heute zu einer Rundfahrt durch den Nationalpark starten. Am Haytor Rocks unternehmen wir zunächst eine kleine Wanderung. Über eine wirklich sehr schmale Straße (2,20 m breit) gelangen wir nach Dartmeet wo wir auf einem Spaziergang beim Zusammenfluß von Ost- und West-Dart die schöne Landschaft genießen. Bei Postbridge machen wir noch einen Zwischenstopp und besichtigen die beiden malerischen Brücken
Mi 13. Mai, Teigngrace - St. Buryan (213 km)
Über meist gut ausgebaute Schnellstraßen kommen wir noch am Vormittag nach Cornwall. Als wir St Michael's Mount erreichen sind wir verblüfft über die große Ähnlichkeit mit Mont-St-Michel in Frankeich. Da gerade Flut herrscht und wir deshalb die Insel bei starkem eisigem Wind nur mit kleinen Booten erreichen können, verzichten wir auf einen Besuch und fahren nach einem Spaziergang durch Marazion weiter auf die Halbinsel Penwith.
Die erste Sehenswürdigkeit Merry Maidens mit seinen 19 zu Stein erstarrten Mädchen lohnt sich nur wenn man ohnehin daran vorbei fährt. Dafür ist das Minack Theatre schon wegen seiner tollen Lage eher einen Besuch wert.
Vom Besuch Land's End raten zwar viele wegen des großen Touristen-Rummels ab, aber wir sind zeitweise alleine auf dem Küstenpfad rund um den westlichsten Punkt Englands unterwegs und genießen die spektakuläre Aussicht. Den Gebäudekomplex mit Shops, Restaurants und Hotel lassen wir einfach links liegen.
Bei der Weiterfahrt in Richtung Norden entdecken wir auch heute bald in St. Buryan ein kleines Schild mit Hinweis auf den Campingplatz "Sennen Cove Club Site". Obwohl für Club-Mitglieder gedacht ist, werden wir herzlich willkommen geheißen und stehen schon bald auf einem Platz mit toller Rundumsicht auf die schöne Landschaft und das Meer.
Do 14. Mai, St. Buryan – Tintagel (128 km)
Gerade sind wir bei der Levant Mine nördlich von St. Just angekommen, wird der Eingang zum Bergwerk unter dem Meer geöffnet. Die Besichtigung an der Oberfläche dieser ehemaligen Zinn-Mine mit seiner viktorianischen Dampfmaschine ist wirklich interessant und man bekommt einen Eindruck wie hart die Arbeitsbedingungen im 19. Jahrhundert gewesen sein müssen. Irgendwie erinnert die ganze Szenerie an das Computerspiel ‘Myst’.
Unser nächstes Ziel für heute ist Tintagel das wir um die Mittagszeit erreichen. Wir steuern zunächst einen der großen Parkplätze im Dorf an (N 50° 39‘ 46.76“, W 4° 44‘ 52.44“, 2 £/Tag) und spazieren dann durch den hübschen Touristenort bis zur St. Materiana Church. Von hier hat man einen schönen Blick auf Tintagel Island mit der Burgruine. Zurück im Dorf genehmigen wir uns einen Cream Tea bevor wir zum Abschluss für heute noch das Old Post Office besichtigen.
Da wir auf dem großen Parkplatz übernachten wollen, aber bisher kein weiteres Wohnmobil aufgetaucht ist, fragen wir vorsichtshalber im gegenüberliegenden Informationszentrum ob die Übernachtung erlaubt sei. Wir bekommen die Auskunft das sei verboten und man verweist auf den örtlichen Campingplatz. Zufällig lernen wir eine einheimische Frau kennen die uns im Gespräch mitteilt, dass die Übernachtung auf dem Parkplatz durchaus erlaubt sei, er gehöre ja schließlich ihrer Familie :-) Gerade zahlen wir die 3.50 £/Nacht, da fährt noch ein weiteres deutsches Wohnmobil zur Übernachtung auf den ansonst leeren Parkplatz.
Fr 15. Mai, Tintagel - Bath - Cardiff (349 km)
Heute wollen wir den Südwesten Englands verlassen. Dazu geht es zunächst zügig über Schnellstraßen und Autobahnen bis kurz vor Bristol. Durch die spektakuläre Schlucht Cheddar Gorge erreichen wir die Stadt Bath im Avon-Tal. Geeignete Parkplätze für Wohnmobile in der Innenstadt sind auf Nachfrage bei einem Mitarbeiter des Ordnungsdienstes keine vorhanden. Wir parken einfach in der Nähe der Royal Crescent in einer verbotenen Zone und haben Glück später keinen Strafzettel vorzufinden. Bereits die Römer machten Bath zum Heilbad und im 18. Jahrhundert wurde es so richtig als Kurort berühmt. Die meisten der schönen Gebäude stammen noch aus dieser Zeit. Auch weitere Höhepunkte wie die Bath Abbey, die “römischen Bäder’ und die Pulteney Bridge bekommen wir auf unserem Rundgang durch diese lebendige Stadt zu sehen.
Über eine moderne 6-spurige Autobahn-Brücke (mautpflichtig, 6.50 £ für Wohnmobile und Pkw) über den Bristol Channel verlassen wir vorläufig England und kommen nach Wales.
Nach dem wir uns durch den großstädtischen Berufsverkehr von Cardiff gequält haben sind wir froh als wir am "Cardiff Caravan & Camping Park" ankommen (mit 30,- £/Nacht sehr teuer) und einchecken können.
Sa 16. Mai, Cardiff (0 km)
Vom Caravan Park sind es nicht mal 15 Minuten zu Fuß durch den Bute Park bis zum Cardiff Castle. Da ab heute ein römisches Wochenende mit diversen Veranstaltungen im Burgareal stattfindet, starten wir gleich zu unserer Besichtigungstour durch die Burg, um dem zu erwartenden Besucheransturm zu entgehen. Am Nachmittag durchstreifen wir zunächst die lebhafte Innenstadt
Wir haben noch genügend Zeit und machen uns zu Fuß auf den Weg zur Cardiff Bay. Auch hier im alten Hafenviertel neben Millenium Center und Pierhead herrscht buntes Treiben. Der Weg zurück ist uns dann doch zu weit und durch die Vorstadt-Straßen auch zu eintönig. Wir nehmen deshalb den Aqua Bus, der uns in 25 Min. bis zum Castle zurück bringt.
So 17. Mai, Cardiff - Brecon Beacons Nationalpark (85 km)
Da in Großbritannien die großen Supermärkte 7 Tage 24 Std. geöffnet haben können wir noch einen Großeinkauf tätigen bevor wir auf gut ausgebauten Straßen nach Norden in den Brecon Beacons NP fahren. Im Informationszentrum von Brecon bekommen wir viele Tipps für unseren Aufenthalt. Das gemütliche Marktstädtchen ist schnell erkundet und so geht es gleich weiter hinein in den Nationalpark.
In der Nähe von Libanus im Informationszentrum des Nationalparks bekommen wir Vorschläge für eine Wanderung. Kurz darauf sind wir schon querfeldein unterwegs über die kargen Hügel mit wunderbarer Aussicht auf die umliegenden Berge.
Mo 18. Mai, Brecon Beacons Nationalpark - Aberearon - Beddgelert (217 km)
Wir verlassen die Berge und fahren zunächst nach Llanerchaeron in der Nähe von Aberaeron. Llanerchaeron ist ein Landsitz aus dem 18. Jahrhundert. Neben dem komplett eingerichteten Herrenhaus können auch die Stallungen, viele Wirtschaftsräume (u.a. eine eigene Bäckerei und auch Brauerei), der ummauerte Garten und der schön angelegte See besichtigt werden.
Am Nachmittag beschließen wir, auch das benachbarte Hafenstädtchen Aberaeron zu besuchen. Bei Sonnenschein gefallen uns besonders die bunten georgianischen Häuser die den Hafen säumen.
Auf einen Besuch von Aberystwyth haben wir heute keine Lust mehr und so machen wir uns auf den Weg in den Snowdonia Nationalpark. In den Bergen von Snowdonia finden wir im “Beddgelert Caravan & Camping Site” (Camping in the Forest) einen schönen Stellplatz mitten im Wald.
Di 19. Mai, Beddgelert (0 km)
Bei 7°C im Tal, Dauerregen und Warnung vor heftigen Hagelschauern müssen wir den geplanten Aufstieg zum 1085 m hohen Snowdon-Gipfel leider aufgeben. Den Vormittag verbringen wir noch im mollig warmen Reisemobil, wobei wir die mit Dampf betriebene Schmalspurbahn beobachten können. Diese hat hier am Campingplatz sogar eine eigene Bahnstation. Als am Nachmittag doch noch kurz die Sonne zum Vorschein kommt, zieht es uns hinaus zu einer kleinen Wanderung unterhalb des Moel Hebog. Unterwegs bekommen wir von anderen Wanderern den Tipp, unbedingt mal Bodnant Garden in Tal-y-Cafn südlich von Conwy zu besuchen. Kaum sind wir zurück, prasseln die ersten Hagelkörner aufs Dach des Reisemobils.
Mi 20. Mai, Beddgelert - Warrington (170 km)
Da auch heute die Berggipfel wolkenverhangen sind wollen wir den Tipp vom Vortag umsetzen und stehen schon bald nach der Fahrt durch die schöne Landschaft des Snowdonia Nationalpark auf dem schon fast vollen Parkplatz des Bodnant Garden. Inzwischen scheint sogar die Sonne. Die jetzt blühenden Blumen und Sträucher kommen so richtig zur Geltung. Die großartige Gartenlandschaft mir riesigen Koniferen, Bachläufen, kleinen Wasserfällen und Seen gefällt uns sehr gut. Von den großen Terrassen hat man sogar eine gute Aussicht auf die Snowdonia-Berge.
Nicht weit vom Garten befindet sich die historische Stadt Conwy. Da wir zufällig auf der anderen Flussseite einen Parkplatz finden bleiben wir gleich hier stehen und überqueren zu Fuß die Flussmündung über die neue Brücke. Immer die Stadt mit Burg und Hafen vor Augen erreichen wir zunächst die Burg. Von hier gehen wir weiter über die gut erhaltene Stadtmauer, dann quer durch die Stadt zum Hafen, wo sich das angeblich kleinste Haus Großbritanniens befindet. Nach Erledigung einiger Einkäufe haben wir für heute noch genügend Zeit um unsere Fahrt fortzusetzen.
Irgendwo in der Ebene zwischen Liverpool und Manchester reicht uns das Fahren im starken Berufsverkehr dann doch. Wir suchen den nächst besten Campingplatz und finden in Warrington den Holly Bank Caravan Park (für eine Nacht gerade noch akzeptabel, aber mit 25,- £ zu teuer und WiFi funktioniert nicht).
Do 21. Mai, Warrington - Allonby (235 km)
Am Morgen dauert es lange bis wir jemanden finden, der uns endlich um 10:00 Uhr das abgeschlossene Tor für die Ausfahrt öffnet und das davor geparkte Auto weg fährt. Angeblich sind diese Maßnahmen notwendig, weil immer wieder nachts Wohnwagen vom Platz gestohlen werden.
Doch dann geht es zügig über sehr gut ausgebaute Autobahnen zunächst Richtung Norden. Kaum haben wir die M6 Richtung Westen verlassen ändert sich das Landschaftsbild völlig. Durch den Lake Distrikt Nationalpark mit malerischen Tälern, über kleine Pässe und an schönen Seen vorbei erreichen wir am Nachmittag nach etlichen Zwischenstopps Cockermouth.
Hier statten wir dem Wordsworth House and Garden einen Besuch ab. Es handelt sich um den Nachbau des Geburtshauses des englischen Dichters William Wordsworth (1770 - 1850).
In Allonby entdecken wir den schönen und preiswerten Caravan Park "Spring Lea" für die nächste Übernachtung.
Fr 22. Mai, Allonby - Girvan (246 km)
Heute fahren wir über Carlisle nach Schottland. Ab jetzt geht es wieder Richtung Westen bis in die Nähe von Castle Douglas. Hier wollen wir uns denThreave Garden anschauen. Trotz anfangs leichtem Nieselregen gefällt es uns durch die herrliche Gartenlandschaft zu spazieren.
Am Nachmittag erreichen wir in den Galloway Forest Park. Beim Clatteringshaws Loch unternehmen wir einen Spaziergang zum Bruce’s Stone. Über teilweise sehr schlechte und kurvenreiche Straßen (die sich unser Navi ausgesucht hat) kommen wir schließlich in Girvan an. Der kostenfreie Übernachtungsplatz (N 55° 13' 41.8", W 4° 51' 33.6") direkt am Meer mit Blick auf die Insel Ailsa Craig gefällt uns sehr gut.
Sa 23. Mai, Girvan - Ardgartan (179 km)
Bei schönem Wetter nutzen wir den ausgiebigen Morgenspaziergang zum Einkauf in Girvan. Dabei kommen wir auch zum Hafen in dem sich als sehr gute Alternative für eine Übernachtung ein weiterer Stellplatz befindet. Ansonsten fallen im Ort die vielen leerstehenden Läden und die zum Verkauf stehenden Häuser auf.
Nur ein paar Kilometer nördlich befindet sich direkt am Meer gelegen Culzean Castle. Eine Besichtigung sollte man sich nicht entgehen lassen. Das Schloss mit dem berühmten ovalen Treppenhaus und den schön gestalteten Räumen gilt als Meisterwerk des Architekten Robert Adams. Mit einem Spaziergang durch den Country Park, vorbei am Schwanensee, schließen wir diesen Besuch ab.
Noch weiter nördlich bei den Dünen von Irvine legen wir nach einem Strandausflug eine längere Mittagspause ein.
Die weitere Fahrt führt uns an Glasgow vorbei zum Loch Lomond. Die Suche nach einem Übernachtungsplatz gestaltet sich etwas schwieriger als gedacht, denn alle als geeignet beschriebenen Plätze sind von den zahlreichen Wochenendausflüglern komplett belegt. Erst hinter dem Loch Long finden wir in den Bergen im Argyll Forest Park einen Wanderparkplatz (N 56° 11‘ 41.3“, W 4° 47‘ 29.1“) der uns auf Anhieb als geeigneter Übernachtungsplatz gefällt.
So 24. Mai, Ardgartan - Fort William (191 km)
Die Straßen hier sind sehr gut ausgebaut und so sind wir schnell am Loch Fyne, passieren zunächst Inveraray und erreichen 16 km weiter den Crarae Garden. Das Merkmal dieses Gartens ist nicht die Blütenpracht der südenglischen Gärten, sondern die Lage am See, die zahlreichen Bachläufe und Wasserfälle und die vielen Pflanzen aus China, Nepal und Tibet die vor allem im Himalayan Gorge zu finden sind.
Nach diesem Besuch fahren wir zurück nach Inveraray. Nein, nicht schon wieder ein Castle, sondern wir besuchen das Jail (Gefängnis) von Inveraray. Hier werden in einem alten und einem neueren Gefängnis die damaligen Haftbedingungen und auch die Gerichtsbarkeit anschaulich dargestellt.
Die Straße führt uns weiter nach Norden ins bewaldete Glen Aray bis zum Loch Awe. Hier entdecken wir an der A85 die von Freunden empfohlene St. Conan's Kirk. Diese Kirche der presbyterianischen Curch of Scotland sollte man sich unbedingt anschauen wenn man hier vorbei kommt.
Bald erreichen wir wieder den Atlantik. Entlang der Küste, über mehrere Stahlbrücken, dann am Loch Creran und Loch Linnhe vorbei kommen wir nach Fort William. Auf dem schönen großen “Glen Nevis Caravan & Camping Park” bekommen wir noch einen Platz. Bis zum Abend können wir beobachten wie die Bergwanderer im Regen wie in einer Prozession vom 1334 m hohen Ben Nevis herabsteigen.
Mo 25. Mai, Fort William (0 km)
Am Morgen ein ähnliches Bild, nur dass die zahlreichen Bergwanderer wie an einer Perlenkette aneinander gereiht den Berg hinaufsteigen und bereits nach wenigen hundert Höhenmetern in den Wolken verschwinden. Da die Wettervorhersage die 0 Grad- Grenze bei 1000 m angibt und nur vereinzelt mit kurzem Sonnenschein zu rechnen ist, beschließen wir statt der Bergbesteigung eine Wanderung ins Tal Glen Nevis zu unternehmen. Über einen breiten Waldweg durch den Nevis Forest wandern wir, öfters kleine Bäche querend immer weiter ins Tal hinein. Die traumhafte Berg-Kulisse vor Augen, in der auch die Filme "Braveheart" und "Rob Roy" gedreht wurden, erreichen wir einen gut besuchten Wasserfall. Von hier wollen wir zunächst einen schmalen Pfad am Ufer des Water Nevis zurückwandern, doch als wir nach 1000 m bis zu den Knöcheln im Morast stecken, beschließen wir wieder den Weg durch den Wald zurück zu gehen. Wir bereuen die Entscheidung für diese Tal-Wanderung nicht, denn die Gipfelregion des Ben Nevis bleibt den ganzen Tag von Wolken umhüllt. "
Di 26. Mai, Fort William - Sligachan (133 km)
In Glenfinnan angekommen ergattern wir den letzten Parkplatz beim Besucherzentrum. Dort informieren wir uns erst einmal über die Geschichte von Bonny Prince Charlie, zu dessen Ehre das am Seeufer stehende Glenfinnant Monument (Turm) errichtet wurde. Erst das Pfeifen einer Dampflokomotive erinnert uns wieder daran, das sich hier auch das inzwischen so genannte “Harry Potter Viadukt” befindet. Wir eilen vom Turm zurück und können gerade noch sehen wie der Dampfzug über den Viadukt fährt. Wären wir doch nur gleich zum View Point aufgestiegen, dann hätten wir von hier statt des jetzt vorbeifahrenden Triebzuges den "Harry Potter Zug" fotografieren können.
Über eine sehr gut ausgebaute Straße geht es zügig bis nach Mallaig. Hier kaufen wir erst mal das Ticket für die Überfahrt auf die Island of Skye (46,- £). Allerdings müssen wir noch 1,5 h warten, da die abfahrbereite Fähre bereits voll ist. So haben wir genügend Zeit fürs Mittagessen und einen Einkauf in dem kleinen Fischerstädtchen.
Mit der Fähre sind wir dann nach ca. 30 Minuten in Armadane auf Island of Skye. In Sligachan steuern wir im strömenden Regen und starkem Wind den einfachen kleinen Camping-Platz an. Bei diesem Wetter haben wir keine Lust mehr auf irgendwelche Outdoor-Aktivitäten.
Mi 27. Mai, Sligachan - Auchtertyre (167 km)
Der Regen hört am Morgen auf, aber der eisige Wind weht um so heftiger. Selbst die vielen hart gesottenen Wanderer und Fahrradfahrer die hier im Zelt übernachtet haben, lassen sich nicht im Freien blicken.
Wir jedoch sind bald schon wieder mit dem Reisemobil unterwegs und steuern zunächst den Ort Portree mit seinen farbenfrohen Häusern und dem beschaulichen Hafen an.
Nach einem kurzen Spaziergang fahren wir auf schmaler Straße bis zum Storr-Massiv. Auf dem neuen Wanderparkplatz entlang der Straße unterhalb des Old Man of Storr stehen nur wenige Autos. Kein Wunder bei dem Wetter und außerdem ist die Felsnadel immer wieder von Wolken umhüllt.
Also weiter, mit Foto-Stopps an den wenigen Parkbuchten, bis zum Kilt Rock View. Hier sind schon deutlich mehr Besucher zu finden. Wegen dem eisigen Wind werfen die meisten nur einen kurzen Blick auf den Wasserfall, die steil abfallenden Klippen und hinüber über den Sound of Raasay auf die Insel Raasay.
Unser nördlichstes Ziel auf der Halbinsel Trotternich ist das Sky Museum of Island Life in dem in einigen Crofterhäusern mit dem entsprechenden Inventar das Leben auf der Insel veranschaulicht wird. Nicht weit von hier sehen wir auch das Monument von Flora MacDonald die Bonnie Prince Charlie bei seiner Flucht nach Frankreich geholfen hat.
Wir fahren die schmale ‘Single Track Road’ weiter bis Ulig, immer die Äußeren Hibriden im Blick, zu denen von hier eine Fähre genommen werden kann. Als wir im Westen über dem Loch Snizort eine neue große Regenfront auf uns zukommen sehen beschließen wir, der Insel Skye endgültig den Rücken zu kehren. Eigentlich schade, denn bei besserem Wetter ist diese Insel bestimmt ein traumhafter Aufenthaltsort. Während etwas mehr als 1 Std. nutzen wir von hier die gut ausgebaute A87, um über die mautfreie Skye-Bridge wieder aufs "Festland" zu gelangen.
Bei Auchtertyre auf einem Plateau oberhalb des Loch Alsh finden wir den Parkplatz der uns als Stellplatz für die nächste Übernachtung dienen soll (Koordinaten s. WoMo-Führer Schottland). Ohne den starken Wind empfinden wir hier die 6°C Außentemperatur fast schon als angenehm.
Do 28. Mai, Auchtertyre - Ullapool (209 km)
Heute Morgen mit ein wenig Sonnenschein sieht die Welt gleich besser aus. Über gut ausgebaute Straßen fahren wir durch eine faszinierende Bergwelt, vorbei an schönen Seen wie z.B. der Loch Maree bis zum kleinen Ferienort Gairloch. Nach einem Spaziergang durch den Hafen fahren wir weiter in Richtung Poolewe.
In Poolewe befindet sich direkt am Loch Ewe gelegen der Inverewe Garden. Wir sind überrascht so weit im Norden Palmen, Bambus, Eukalyptus, Magnolien und Rhododendren zu finden. Im großen Gemüsegarten wird vieles jetzt erst gepflanzt was im Sommer jeden Hobbygärtner begeistern wird.
Jetzt folgen wir zuerst der schönen Küstenstraße bis es wieder in die Berge geht, wo wir bei der Corrieshalloch Gorge einen längeren Zwischenstopp am Falls of Measach einlegen. Von einer Hängebrücke und einer Aussichtsplattform haben wir den besten Überblick in die schmale Klamm.
Unser Ziel für heute, das Fischerdorf Ullapool, erreichen wir am Nachmittag. Während wir durch den Ort spazieren, der anlegenden Fähre von den Äußeren Hebriden zuschauen und uns die viel gelobten Fish und Chips bei “The Chippy” gönnen, hat der Wind wieder mächtig zugelegt.
Auf dem Campingplatz nördlich von Ullapool, auf einer Landzunge gelegen, werden wir derart vom Sturm durchgeschüttelt, daß wir es vorziehen den Campingplatz im Ort anzufahren. Hier versinken wir sogleich in der vom Regen aufgeweichten Wiese und kommen erst mit Unterstützung von hilfsbereiten Nachbarn aus der misslichen Lage. Wir suchen uns einen neuen Platz direkt am Meer. Am Abend können wir von hier beobachten, wie ein Schiff und ein Regenschauer nach dem anderen vom Meer hereinkommt.
Fr 29. Mai, Ullapool - Dunnet Head (259 km)
Was wir bereits gestern rechtzeitig festgestellt hatten, merken andere erst heute Morgen. Ein Traktor ist pausenlos im Einsatz, um die festgefahren Wohnmobile aus der Wiese zu ziehen.
Wir haben heute nur ein Ziel, die tolle Landschaft von Schottlands Norden. Auf der Nord & West Highlands Tourist Route über Durness erleben wir auf der oft nur als Single Track Road ausgebauten Straße immer wieder faszinierende Aussichten auf die Berge und Küstenabschnitte.
Am nördlichsten Punkt der britischen Hauptinsel, dem Dunnet Head, finden wir direkt beim Leuchtturm einen geeigneten Übernachtungsplatz. Da wir das angeblich vorhandene "No Overnight Parking"-Schild nicht finden beschließen wir hier zu bleiben. Somit haben wir am Abend sogar eine tolle Aussicht auf die gegenüber liegenden Orkney Islands. Als gegen 22:00 Uhr zwei englische Wohnmobile den Platz verlassen, wundern wir uns zunächst. Etwa 2 Std. später verstehen wir den Grund. Ein Orkan fegt über uns hinweg und obwohl unser Reisemobil ‘mit der Nase im Wind’ steht, schüttelt es uns kräftig durch.
Sa 30. Mai, Dunnet Head - Inverness (236 km)
Nach der unruhigen Nacht verlassen wir die nördlichste Landspitze und steuern John O'Groats, das letzte Haus Schottlands und gleichzeitig das Ende der “North & West Highlands Tourist Route” an. Nicht weit von hier ist auch Duncansby Head, die Nord-Ost-Spitze des britischen Festlandes. Eine Weile beobachten wir die Seemöwen die hier an einer Klippe gegenüber dem Leuchtturm brüten. Ab jetzt geht es erst Mal Richtung Süden, wobei sich die Landschaft völlig ändert. Auf den satten grünen Wiesen grasen nicht nur Schafe sondern auch wieder viele Kühe. Die ersten Getreidefelder tauchen in dem flachen Land auf. Die Straßen werden breiter, aber dafür nimmt der Verkehr auch stetig zu.
In Helmsdale besuchen wir das kleine aber gut eingerichtete Geschichtsmuseum “Timespan”.
Weiter südlich wird die Landschaft wieder abwechslungsreicher. Bei Dornoch beschließen wir, da gerade mal der Regen aufgehört hat, einen Spaziergang durch den Ort zu unternehmen. Nach Besichtigung der kleinen sehenswerten Kathedrale und ein paar Einkäufen sind wir wieder auf der A9 unterwegs.
Inmitten bewaldeter Hügel taucht bald die relativ große Stadt Inverness auf, die wir über eine große Brücke erreichen. Nach dem wir im Bught Caravan Park (preiswert, aber veraltete Sanitäreinrichtung) eingecheckt haben, starten wir gleich zu einem Stadtbesuch. Über zwei Inseln queren wir über drei Fußgängerbrücken den Fluss Ness und spazieren in 25 Min. durch einen Park bis in die Altstadt. Hier herrscht buntes Treiben, Dudelsackspieler und Straßenmusikanten präsentieren sich, und auch die Pubs und Restaurants sind gut besucht.
So 31. Mai, Inverness - Cairngorm (129 km)
Am Caledonian Canal entlang, der die Nordsee mit dem Atlantik verbindet, erreichen wir Loch Ness. Wer denkt dabei nicht an das Ungeheuer von Loch Ness? In Drumnadrochit, wo sich ohnehin alles um “Nessie” dreht, wollen wir im "The Loch Ness Centre & Exhibition" mehr über diese unwahrscheinliche Geschichte erfahren. Gezeigt werden in mehreren Räumen die geologische Entstehung des Sees, der Bau des Kanals, Aussagen von Augenzeugen die Nessie gesehen haben wollen, wissenschaftliche Untersuchungen die den Nachweis über seine Existenz erbringen wollten, aber auch mögliche Alternativen was da gesehen worden sein könnte.
Urquhart Castle ist nicht weit entfernt, aber für uns nur ein kleiner Abstecher, denn als wir die vielen Touristen und den hohen Eintrittspreis sehen, lassen wir die Burgruine schnell hinter uns.
Wir fahren stattdessen zum Glenmore Forest Park im Cairngormes National-Park. Am Loch Morlich werden erst mal die Wanderschuhe angezogen und wir starten zu einer kleinen Rundwanderung.
Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz geht es immer weiter hinauf auf den Berg Cairn Gorm. Beim Parkplatz an der Bergbahn-Station glauben wir den richtigen Platz gefunden zu haben. Doch als es hier zu schneien beginnt, fahren wir wieder ein Stück hinab bis zur Talstation der Seilbahn. Wieder mal haben wir einen Stellplatz mit grandioser Aussicht. Fasziniert beobachten wir das Wechselspiel von Sonne, Wolken, Regen- und Schnee-Schauern bis die Sonne hinter den Bergen untergeht (Außentemperatur 1.7°C).
Mo 1. Juni, Cairngorm - Spey Bay (172 km)
Für eine Wanderung hier oben ist es uns heute Morgen wirklich zu windig und kalt, so dass wir hinab zum Inshriach Forest fahren, um bei Feshibridge los zu marschieren.
In Dufftown, an der Whisky-Straße gelegen, kommen wir nicht umhin die berühmte Glenfiddich Distillery zu besichtigen. Während der 1.5 stündigen inzwischen kostenpflichtigen geführten Tour lernt man alles über die Whisky-Herstellung und auch über die Gründerfamilie Grant kennen. An einigen Stellen in der Destillerie herrscht striktes Fotografierverbot. Nach der Verkostung (Fahrer bekommen ein kleines Fläschchen 12 Jahr alten Whisky mit für den Abend) und dem Einkauf fahren wir weiter auf unserer heutigen Shopping Tour.
In Fochaber landen wir auf dem großen Parkplatz von Baxters Highland Village. Nach dem Besuch eines historischen Dorfladens können dann in mehreren kleinen liebevoll eingerichteten Läden die klassischen Marmeladen und Dosensuppen u.v.m. eingekauft werden.
In Spey Bay steuern wir schließlich den recht neuen Campingplatz des “Spey Bay Golf Clubs” an. Von hier könnte man bei besserem Wetter Delphin-Beobachtungstouren unternehmen.
Di 2. Juni, Spey Bay - Fetterangus (107 km)
Heute wollen wir uns einige Abschnitte des "Coastel Trail East" vornehmen. Der kleine hübsche Ort Portknockie scheint wie ausgestorben während wir zum Bow Fiddle Rock hinab fahren. Bei diesen interessant aussehenden Felsformationen können wir ein wenig herumkraxeln. Wir müssen lediglich aufpassen vom starken Wind nicht ins Meer geweht zu werden.
In Cullen finden wir gleich einen Parkplatz am Strand neben der Felsgruppe The Three Kings beim Golf-Platz. Der gesamte Ort wird vom Eisenbahn-Viadukt beherrscht, der mitten durch Cullen gebaut wurde. Wir haben bald den netten Ort durchquert und kommen über den Viadukt und durch den Golf-Platz wieder zurück zum Reisemobil.
In Portsoy finden wir gleich in der Ortsmitte einen Parkplatz und gehen von hier durch die menschenleeren Gassen hinab zum historischen Hafen. Die restaurierten Kai-Anlagen bieten schöne Fotomotive.
Bei Crovie stoppen wir bereits wie empfohlen, oberhalb des Ortes auf einem kleinen Parkplatz. Die Fahrt hinab mit dem Wohnmobil ist nicht zu empfehlen. Dafür genießen wir von hier oben die schöne Aussicht auf die Häuserzeile unten am Meer
In Pennan finden wir eine ähnliche Situation vor. Aber auch hier gibt es einen sehr kleinen Parkplatz oberhalb des Ortes, von dem aus man eine tolle Aussicht auf die Bucht und den Ort hat.
Jetzt fahren wir wieder ins Landesinnere, um einen geeigneten Übernachtungsplatz zu finden. Westlich von Fetterangus im "White Cow Wood" gefällt uns der empfohlene, aber stark von Einheimischen frequentierte Wanderparkplatz recht gut. Für einen Waldspaziergang reicht es uns dann auch noch. Als am Abend zwei wenig Vertrauen erweckende Typen erscheinen und im Wald verschwinden ziehen wir es vor, den Standort zu verlassen und fahren den einsam gelegenen Wanderparkplatz im "Drinnies Wood" (Koordinaten s. WoMo.Führer Schottland) an. Hier gefällt es uns sogar noch besser und wir sind vor allem ungestört.
Mi 3. Juni, Fetterangus - Balmoral Castle (144 km)
Wir verlassen diesen sehr schönen Platz bei strahlend blauem Himmel.
Recht schnell erreichen wir Aberdeen, finden endlich mal wieder einen größeren Supermarkt und verweilen dann noch ein wenig bei der Torry Battery. Von hier oben kann man gut den Schiffsverkehr im Öl-Hafen beobachten.
Unser Hauptziel für heute ist Crathes Castle & Garden im Dee Valley (Royal Deeside). Nach der Besichtigung der imposanten Burg (innen Fotografierverbot) spazieren wir durch den schön angelegten Garten. Schloss und Garten sind von einem riesigen Park umgeben in dem wir uns zu einer kleinen Wanderung für den East Trail entschließen.
Weiter geht es in diesem schönen Tal bis zu dem netten Örtchen Ballater. Der Ort wird in fast allen Reiseführern erwähnt, weil hierher die königliche Familie gelegentlich zum Einkaufen kommt. Aber wirklich Sehenswertes finden wir nicht.
Also weiter zum Balmoral Castle, wo die königliche Familie im August und September ihren Urlaub verbringt. Wir sind allerdings zu spät dran, um noch den Park und den Ballsaal im Schloss besichtigen zu können.
Dafür bietet uns der Parkplatz vor dem Schloss auf extra gekennzeichneten Plätzen (N 57° 02‘ 24.4“, W 03° 13‘ 0.2“) eine kostenfreie Übernachtungsmöglichkeit (von August bis November kostenpflichtig). Ab 18:00 Uhr stehen lediglich noch 3 Wohnmobile auf dem großen Parkplatz. Erst am späten Abend werden hier nach und nach die 5 Linienbusse dieser Gegend abgestellt.
Do 4. Juni, Balmoral Castle – Pitlochry (86 km)
5:00 Uhr, allgemeines Wecken. Die ersten Busfahrer werden gebracht und lassen mit erhöhter Drehzahl die Motoren ihrer Busse warm laufen. Danach ist wieder Ruhe.
Da wir an Balmoral Castle nicht besonders interessiert sind, fahren wir gleich weiter nach Braemar. Hier mag im Sommer einiges los sein, aber zu dieser Jahreszeit und am Vormittag wirkt der eigentlich nette Touristen-Ort mit einigen Souvenier-, Schmuck- und Kleider-Läden recht verschlafen.
Wir fahren auf guter Straße hinauf zum Cairnwell-Pass. Sehenswert hier oben sind nur die 24 Nissan Figaro Oldtimer die an der Figaro Ralley teilnehmen. Kurz darauf entdecken wir noch einige Hirsche die eine Bergwiese hinaufsteigen. Die Fahrt hinab ins Tal wird auf der noch nicht ausgebauten Straße zu einer Achterbahnfahrt.
In Pitlochry starten wir trotz Dauerregen zu einem Stadtbummel. In dieser Touristenstadt sind auch heute dank der vielen Einkaufsmöglichkeiten etliche Menschen unterwegs.
Wegen des Regens verzichten wir auf weitere geplante Aktivitäten und steuern mal wieder einen Camping-Platz an. Auf dem hauptsächlich von Dauer-Campern genutzten Faskally Caravan Park sind für Wohnmobile noch genügend Stellplätze vorhanden. Der Platz ist auch der ideale Ausgangspunkt für die für morgen geplante “Killiecrankie-Wanderung”.
Fr 5. Juni, Pitlochry (0 km)
Erst am Mittag lässt es das Wetter zu, dass wir bei angenehmen 14°C (in Deutschland sind es heute 34°C) die Wanderschuhe schnüren. Durch eine ausgesprochen schöne und abwechslungsreiche Landschaft führt uns die Route über den Bealach Path durch lichten Wald bis zur Clunie Foot Bridge, dann über eine schmale Teerstraße am Loch Faskally entlang, vorbei am Memorial Arch bis zur Coronation Bridge. Kaum haben wir den Fluss Tummel mit seinen kleinen Wasserfällen überquert sind wir wieder im Wald und gehen auf dem Killicrancy Path den Fluss Garry entlang bis zur Garry Bridge. Auf der anderen Flussseite ist es dann nicht mehr weit bis zum Camping Platz. Es gibt keine durchgehende Beschilderung dieser Rundwanderung. Am besten orientiert man sich an den angegebenen Flüssen und Seen. Nach dieser 3 stündigen Wanderung können wir zum ersten Mal auf dieser Reise bei Sonnenschein die Campingstühle herausnehmen und draußen sitzen.
Sa 6. Juni, Pitlochry - Edinburgh (199 km)
Heute ist wieder mal ein Tag mit sehr starkem Sturm und Regen an dem man am liebsten gar nicht hinaus gehen würde. Doch wir setzen die Reise fort und landen in Falkland. Der Falkland Palace befindet sich direkt im Ort, wurde im 16. Jahrhundert als Jagdschloss der Stuarts erbaut und im 19. Jahrhundert in seiner heutigen Form restauriert. Da wir keine große Erwartungen an den Renaissance Palast haben, sind wir mehr als angenehm überrascht, als wir in den prachtvollen Räumen (Fotografierverbot) von Führern empfangen werden die in historische Kostüme gekleidet sind. In der schönen Kapelle werden sogar Musikstücke mit Instrumenten aus dem 16. Jahrhundert vorgeführt. Beim Gang durch den Garten stoßen wir auf den ältesten Tennisplatz Großbritanniens, der 1539 angelegt wurde. Da zufällig heute das “Rob Roy Jacobite Weekend” beginnt, sind im Garten auch zahlreiche Soldaten in historischen Uniformen in einem rekonstruierten Camp zu sehen.
Nach dieser empfehlenswerten historischen Besichtigung steht noch eine neuzeitliche Attraktion auf dem Programm, das Falkirk Wheel. Dieses einzige rotierende Schiffshebewerk der Welt verbindet zwei Kanäle miteinander und es ist wirklich sehenswert wenn dieses techn. Meisterwerk in Bewegung gesetzt wird.
Die beiden empfohlenen Übernachtungsplätze in Linlithgow sind komplett mit Pkws zugeparkt und kommen so für uns nicht in Frage. Da wir damit auch auf die Besichtigung von Linlith Castle verzichten müssen steuern wir gleich Edinburgh an. Gut dass wir von Westen kommen, denn wegen des starken Sturms sind die Zufahrtsstraßen von Norden über die Brücken des Firth of Forth für alle hohen Fahrzeuge und Campingfahrzeuge kurzfristig gesperrt worden. Im schönen “Mortonhall Caravan & Camping Park” im Süden der Stadt finden wir den idealen Platz für die nächsten beiden Nächte.
So 7. Juni, Edinburgh (0 km)
Im Camping Park besorgen wir uns die Tagestickets für Busse und Tram (4,- £), dann fahren wir mit der Linie 11 (jeder Bus hat freies WiFi) in die Innenstadt von Edinburgh bis zur Princes Street. Von hier ist es nicht weit hinauf zum Edinburgh Castle. Nach dem wir nach langem Anstehen endlich unsere Eintritts-Tickest haben, benötigen den ganzen Vormittag, um uns die Argyle Battery, die Great Hall, den Königspalast, die Verliese u.v.a. anzuschauen. Dann arbeiten wir uns durch die sogenannte Royal Mile bis zum Museum of Childhood. Nicht nur im Castle, sondern auch in der restlichen Stadt sind bei dem sonnigen aber kühlem Wetter viele Menschen unterwegs.
Mit dem Bus Linie 22 fahren wir anschließend bis zum Ocean Terminal, wo wir noch die Royal Yacht Britannia eingehend besichtigen. Für den Rückweg zum Camping Park können wir von hier sogar direkt wieder in den Bus Linie 11 einsteigen.
Mo 8. Juni, Edinburgh - Jedburgh (112 km)
Am Vormittag steuern wir erst mal im schottischen Grenzland (Scottish Borders) in der Nähe von Melrose das Abbotsford House an. Dies war der Wohnsitz des berühmten Schriftstellers, Dichters und Sammlers Sir Walter Scott. Seiner Sammelleidenschaft verdankt das ohnehin prachtvolle Haus unzählige Exponate die besichtigt werden können. Bevor man das eigentliche Haus und den Garten besucht, sollte man sich im neuen Informationszentrum über das Leben und Wirken Scotts informieren.
Den nächsten Halt legen wir in Melrose im Melrose Abbey ein. Der Besuch dieses ehemaligen Zisterzienserklosters ist beeindruckend obwohl es sich doch nur noch um eine Ruine handelt.
In der Dryburgh Abbey, dessen Ruine inmitten schöner alter Bäume steht, finden wir das Grab von Walter Scott. Die gepflegte Anlage mit dem alten Gemäuer strahlt eine besondere Ruhe aus.
Jetzt wollen wir noch zur Wallace Statue, finden aber auf dem kleinen Parkplatz der auch als Übernachtungsplatz geeignet ist keinen freien Platz mehr. Also weiter zum Scott's View. Auch wir sind von der Aussicht auf die Borders-Landschaft begeistert.
Es wird allmählich Zeit nach einem Übernachtungsplatz Ausschau zu halten. In Jedburgh besteht eine Möglichkeit auf dem Parkplatz bei der Toristeninformation zu übernachten. Bei der Ankunft reicht die Zeit gerade noch um die nahestehende Jedburgh Abbey und die zugehörige Ausstellung im Visitor Center zu besuchen.
Auf dem vorgesehenen Übernachtungsplatz wird es uns dann doch zu laut, als Jugendliche mit ihren Motorrädern ebenfalls den Platz für sich entdecken. Kurzerhand fahren wir zu dem kleinen netten Campingplatz des Camping und Caravan Clubs, den wir schon bei der Herfahrt am Ortseingang entdeckt hatten. Auch Nichtmitglieder des Clubs sind hier herzlich willkommen
Di 9. Juni, Jedburgh - Rosedale Abbey (250 km)
Weiter geht es Richtung Süden über die “Grenze" von Schottland nach England in die Grafschaft Northumberland. Wegen der vielen “Blind Summits” weisen Schilder darauf hin, dass es auf dieser Strecke in den letzten 3 Jahren 78 schwere Verkehrsunfälle gegeben hat.
Bei Newcastle upon Tyne erreichen wir zur Mittagszeit Beamish mit dem The Living Museum of the North. Dieses Freilichtmuseum übertrifft alles was wir bisher in dieser Art gesehen haben. Auf 120 Hektar wir das Leben des englischen Nordens vor dem Ersten Weltkrieg nachgestellt. Eine Bergarbeitersiedlung, eine Kleinstadt, eine Farm, ein Bahnhof und einer Grube sind mit historischen Trams und historischen Bussen verbunden. In jedem Haus ist Personal in historischer Kleidung anwesend, um Fragen beantworten zu können. Sogar die Fahrt mit einem alten Zug ist möglich. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
In Saltburn fahren wir direkt am Meer einen Parkplatz für die Übernachtung an. Aber wegen des schönen Wetters ist der Platz sehr stark besucht und außerdem hindert uns eine Gewichtsbegrenzung von 2t, dass wir hier stehen bleiben dürfen.
Bei der Suche nach einem Campingplatz oder einem geeigneten Parkplatz geraten wir immer weiter hinauf in den North York Moor Nationalpark. Die Landschaft wirkt vor allem jetzt im Abendlicht wirklich fantastisch. In Rosedale Abbey ist am ersten Campingplatz keiner mehr da. Der zweite Platz, direkt daneben, ist vom Camping und Caravan Club wo man uns als Nichtmitglied zunächst nicht aufnehmen will. Nach einem kurzen Gespräch dürfen wir dann doch auf dem Platz für ‘Spätankommende’ stehen bleiben.
Mi 10. Juni, Rosedale Abbey – York (153 km)
Wiederum geht es durch die schöne Hochmoorlandschaft ans Meer. Die Strecke hat es in sich. Mehrmals stoßen wir auf Steigungen bzw. Gefällstrecken mit 33% und einspurige schmale Straßen ohne Ausweichstellen. Zum Glück begegnet uns nur einmal ein Pkw und so können wir uns bei bestem Wetter ganz auf die schöne Landschaft konzentrieren.
In Whitby lassen uns die vielen Touristenbusse auf dem Parkplatz am Ortseingang schon schlimmes befürchten. Kaum haben wir den Hafen zu Fuß erreicht, reihen sich Spielkasinos, Imbissbuden, Restaurants und Souvenir-Läden aneinander. Trotz allem hat dieser Ort, mit der Altstadt über der die Ruine der Whitby Abbey thront und vor allem der malerischen Hafen mit den Fischkuttern und den zahlreichen Hummer-Körben ein ganz besonderes Flair.
Nicht weit von Whitby befindet sich ein weiterer malerischer Ort direkt am Meer. In Robin Hood Bay geht es nicht ganz so turbulent zu wie im Nachbarort, denn für den Massentourismus fehlt hier die nötige Infrastruktur. Wir genießen bei einem Spaziergang zunächst den Blick von oben auf den Ort und die Bucht und dann unten die hübschen schmalen Gassen mit den alten Häusern.
Wir wollen heute noch York erreichen, werden aber erst mal auf dem direkten Weg wegen eines Unfalls gezwungen den Umweg über Scarborough zu nehmen. Aber auch hier haben wir Pech. Kurz vor York haben sich mehrere Lkws so ineinander verkeilt, dass die A64 komplett gesperrt wird. Da nun alle Fahrzeuge durch die Stadt fahren müssen benötigen wir ab jetzt für die berechneten 8 Minuten mehr als 90 Minuten, um den Stellplatz auf der Blackhouse Farm zu erreichen. Neben einer Kuhweide können wir uns auf einer Wiese mit vielen Enten und Hasen einen beliebigen Platz aussuchen (mit 7,- £ sehr preiswert). Zum ersten Mal auf dieser Reise können wir dank der warmen 18°C im Freien zu Abend essen.
Do 11. Juni, York – Atwick (88 km)
Da unser Stellplatznachbar der Meinung ist es gäbe genügend Parkplätze in York, fahren wir gleich los und finden nach etwas suchen den großen fast leeren Parkplatz beim Castle. Bei unserem Rundgang durch die Altstadt kommen wir an etlichen alten Fachwerk- und Backsteinbauten vorbei, aber erst das York Minster gefällt uns wirklich gut. Diese größte gotische mittelalterliche Kirche nördlich der Alpen beeindruckt uns vor allem durch die vielen schönen Bleiglasfenster. Auffällig in dieser Stadt ist noch, dass ungewöhnlich viele Fahrradfahrer unterwegs sind. Zurück beim Parkplatz ärgern wir uns über einen Strafzettel über 35,- £ obwohl wir ordentlich unser 4,- £ Parkgebühr bezahlt haben, aber mit dem Wohnmobil 2 Parklätze belegen mussten. Neben den Pkw- haben wir nur Bus-Parklätze in der Stadt gesehen, die aber von Wohnmobilen auch nicht benutzt werden dürfen. Durch diese Null-Toleranz-Politik bleibt York für uns in negativer Erinnerung.
Also nichts wie raus aus dieser Stadt Richtung Meer. Schon der erste Campingplatz, der “Cliff Top Caravan Park” in Atwick gefällt uns so gut, dass wir gleich einchecken und unseren Stellplatz direkt an den Klippen über der Nordsee beziehen. Dort wo früher eine Küstenstraße verlief, ist auf Grund der Erosion jetzt nur noch eine Abbruch-Kante zu sehen (links im Bild)
Fr 12. Juni, Atwick - Kingston upon Hull (61 km)
Gemütlich fahren wir am Vormittag nach Kingston upon Hull, wo um 18:30 Uhr unsere Fähre nach Zeebrugge ablegen wird. Auch hier haben wir das Problem einen Parkplatz zu finden. Am Hafen beim The Deep sind die Parkplätze so ausgelegt, dass nur Pkw Platz finden. Beim naheliegenden Busparkplatz fragen wir einen Busfahrer ob es noch andere Parkplätze gäbe. Er sagt uns, dass er das Park-Problem in York und hier in Hull aus eigener Erfahrung kenne und meint, wir sollen einfach hier auf dem Busparkplatz bleiben, da heute nicht sehr viele Busse kommen würden. So machen wir es, schlendern durch die Innenstadt und sind erstaunt wie groß die City ist.
Zurück beim Reisemobil können wir uns bereits auf den Weg zum Fährhafen machen. Es sind schon etliche Fahrzeuge da hinter denen wir uns einreihen. Schon bald geht es los mit dem Einchecken. Gleichzeitig wurde seit April diesen Jahres hier auch eine Passkontrolle durchgeführt. Dann geht es weiter in eine Halle, wo das Wohnmobil vom Zoll komplett durchsucht wird. Selbst bei der Einreise nach Russland vor drei Jahren war man nicht so gründlich. Aber alles verläuft locker und freundlich und dann dürfen wir uns vor der “Pride of York” mit den anderen Reisenden erneut einreihen. Nach und nach werden wir aufgefordert ins Schiff zu fahren und können dort auch gleich unsere Kabine beziehen. Es ist nicht zu übersehen, dass das Schiff bereits 1987 in Dienst gestellt wurde. Aber die 2-Bett-Kabine ist geräumig und sauber. Bis zur Abfahrt haben wir noch Zeit und beobachten wie noch viele Lkw-Auflieger in den Bauch der Fähre geschoben werden. Die Abfahrt erfolgt plangemäß, aber das aufwendige Manövrieren im Hafen und die Ausfahrt über eine schmale Schleuse benötigt noch gut eine 3/4 Stunde. Dann geht es mit voller Kraft voraus in den Nebel über der Nordsee.
Sa 13. Juni, Rückreise ab Zeebrugge (B, NL, D) (662 km)
Die 13 stündige Überfahrt verläuft bis auf die letzten 2 Stunden recht ruhig. Kurz vor Erreichen von Zeebrugge wird das Geschaukel doch so heftig, dass wir freiwillig auf ein Frühstück an Bord verzichten. Wir stellen die Uhren wieder 1 Std. vor und im Geldbeutel werden die wenigen restlichen britischen Pfund wieder durch Euro ersetzt. Die Ausfahrt von der Fähre geht zügig von statten und nach einer kurzen Passkontrolle sind wir auf Belgiens Straßen (rechte Straßenseite!) Richtung Heimat unterwegs.
|