Fr 28. Februar, Anreise bis Certosa di Pavia (I) (556 km)
Bis zum St. Gotthard-Tunnel in der Schweiz kommen wir bei schönem aber kühlem Wetter schnell voran. Nach dem Tunnel finden wir eine verschneite Landschaft vor. Es schneit immer noch, aber der Schnee geht bald in Regen über. An der Grenze zu Italien stehen wir 15 Min. im Stau, dann geht es über gebührenpflichtige Autobahnen (6,60 €) bis nach Certosa di Pavia. Dort stehen wir bei strömendem Regen alleine auf einem großen Wohnmobil-Stellplatz (N 45° 15' 25.4", E 9° 08' 25.7")
Sa 1. März, Certosa di Pavia - Genua (I) (128 km)
Die ganze Nacht hat es weiter geregnet. Der Stellplatz gleicht am Morgen einer Seenlandschaft. Auch als wir am Mittag Richtung Genua weiterfahren hat der Regen noch nicht aufgehört. Nach der überschwemmten Po-Ebene kommen wir durch eine verschneite Berglandschaft auf der abenteuerlichen Trasse der Autobahn A7 direkt zum Hafen in Genua. Bei der Einschiffung können wir zahlreiche total überladene Transporter, aber auch einige Expeditionsfahrzeuge die für Wüstenfahrten bestens ausgerüstet sind, bestaunen. Da wir den Marokko-Teil dieser Reise wieder als Gruppenreise bei der Fa. Seabridge gebucht hatten, werden wir im Hafen bereits von der Reiseleitung Renate begrüßt die auch die Formalitäten für die Einschiffung für uns übernimmt. Die Fähre „M/N Excellent“ selbst kann, was Service und Sauberkeit betrifft, nicht mit einem Kreuzfahrtschiff verglichen werden. Aber wenigstens auf die Sicherheit der Fahrzeuge an Bord scheint man großen Wert zu legen.
So 2. März, auf See, Genua (I) – Barcelona (E) (0 km)
Nach einer wenig erholsamen Nacht auf unruhiger See haben wir am Morgen endlich wieder strahlenden Sonnenschein. Am heutigen Tag sorgt lediglich ein Zwischenstopp in Barcelona für etwas Abwechslung. Auch hier kommen wieder zahlreiche bis über alle zulässigen Grenzen beladene Lieferwagen an Bord.
Mo 3. März, auf See, Barcelona (E) - Tanger Med (MA) (0 km)
Nach einer ruhigen Nacht folgt am Vormittag eine sehr unruhige Fahrt auf stürmischer See. Erst gegen Mittag sind wir wieder in der Lage die Kajüte zu verlassen und den Rest des Tages bei strahlendem Sonnenschein an Deck zu genießen. Die Einreiseformalitäten für Personen können wir bereits an Bord der Fähre vorbereiten. Wegen des Sturms kommen wir mit einiger Verspätung in Tanger-Med an und erleben ein chaotisches und undiszipliniertes Verlassen der marokkanischen Fahrzeuge von der Fähre. Genauso unkoordiniert verläuft die weitere Zollabfertigung bzw. die Einreiseformalitäten für das Fahrzeug im neuen Hafen-und Zollgelände ab. Da es bereits dunkel geworden ist, wird beschlossen, noch im Zollbereich des Hafens zu übernachten. Auf einem Parkplatz innerhalb des bewachten Hafengeländes finden neben unserer Gruppe auch einige andere Reisemobile eine Übernachtungsmöglichkeit.
Di 4. März, Tanger Med – Martil (75 km)
Vom Hafen in Tanger Med kommen wir durch eine schöne gebirgige Landschaft, vorbei an der spanischen Enklave Ceuta bis nach Martil. Durch die Nähe von Ceuta, wohin viele afrikanische Asylsuchende gelangen wollen, müssen wir einige Polizeikontrollen passieren. An der Küste reihen sich schöne Ferienhaus- und Hotel-Anlagen aneinander. Nach dem Einkauf im großen Marjane-Supermarkt steuern wir den Campingplatz „Al Boustane“ an. Zwischen Ferienhäuschen werden die Wohnmobile dicht an dicht einsortiert. Zum Glück sind wir nur eine Nacht hier. Bei einem Spaziergang am Strand und in der Altstadt von Martil bekommen wir einen ersten Eindruck einer marokkanischen Stadt. Am Abend treffen noch die letzten Wohnmobile unserer Reise-Gruppe ein, die von Algeziras mit der Fähre nach Tanger-Med kamen.
Mi 5. März, Martil – Ouazzane (182 km)
Von Martil fahren wir gemeinsam mit Rita und Peter über die sehr schöne Küstenstraße bis Qued-Laou und von dort über eine traumhafte Straße durch das Rif-Gebirge nach Chefchaouen.
In Chefchaouen parken wir etwas außerhalb der Stadt und erkunden dann zu Fuß die lebhafte Medina. Die Menschen sind sehr freundlich und es macht richtig Spaß in den engen Gassen die angebotenen Waren anzuschauen. Noch beeindruckt von dem was wir alles zu sehen bekamen machen wir uns auf den restlichen Weg bis kurz nach Ouazzane. Beim „Motel Rif“ gibt es ausreichend Stellplätze auf denen wir übernachten können. Am Abend lassen wir gemeinsam mit der ganzen Gruppe den Tag bei einem landestypischen Essen ausklingen.
Do 6. März, Ouazzane - Fes (146 km)
Für heute haben wir uns keine große Besichtigung vorgenommen, sondern wollen einfach nur bei ruhiger Fahrt bis Fes die Landschaft genießen. Die höheren Berge des Rif-Gebirges haben wir bereits hinter uns und es geht durch eine hügelige grüne landwirtschaftlich genutzte Gegend. Es wird hier Getreide, Oliven, Apfelsinen und viel Gemüse angebaut. Immer wieder winken uns die die Kinder vom Straßenrand zu (oft allerdings nur um zu betteln). An der Straße hat man immer wieder die Gelegenheit Obst und Gemüse einzukaufen. Die Straße ist bis kurz vor Fes in keinem guten Zustand. Zahlreiche Polizeikontrollen bzw. Geschwindigkeitskontrollen passieren wir problemlos. Bei den Kontrollen werden wir immer nur weiter gewunken. Lediglich einmal müssen wir anhalten, damit uns der Polizist in perfektem Englisch in seinem Land willkommen heißen und eine gute Reise wünschen kann. Am Rande von Fes steuern wir den großen und komfortablen Campingplatz „Diamant Vert“ an, auf dem wir die nächsten vier Nächte bleiben werden.
Fr 7. März, Fes ==> Meknes, Volubilis, Moulay Idriss (0 km)
Mit dem Bus fahren wir heute am frühen Morgen mit der ganzen Reisegruppe zunächst nach Meknes. Von einem Aussichtspunkt bekommen wir einen ersten Eindruck von der großen Medina, der Ville Imperiale und den Stadtmauern mit ca. 40 km Länge. Vom „Place el-Hedime“ mit dem schönen Tor „Bab el-Mansour“ starten wir in die engen Gassen der Medina. Wir besichtigen die riesigen Getreidespeicher „Heri Suani“, die Reste der danebenliegenden ehemaligen Pferdeställe für 12.000 Pferde und kommen ins „Mausolee de Moulay Ismail“. In einem Verkaufsladen entdeckt Barbara eine schöne Korallenkette, die laut Verkäufer 2.500 DAH kosten soll. Das ist ein total überzogener Preis und wir wollen gerade weitergehen, als unser Stadtführer sich einschaltet und meint, dass er die Kette für 500 DAH bekommen könne. Wo ein solch hoher Preisunterschied möglich ist, ist vermutlich auch dieser Preis nicht gerechtfertigt und wir lassen den Kauf bleiben.
Unser nächstes Ziel für heute sind die römischen Ausgrabungsstätten in Volubilis. Wir unternehmen einen Rundgang mit einem kompetenten Führer und fahren zum Abschluss des Tages noch in die nahegelegenen Pilgerstadt Moulay Idriss. Den Aufenthalt dort nutzen wir hauptsächlich zum Einkauf. Bei unserer Rückkehr zum Campingsplatz in Fes ist es bereits dunkel.
Sa 8. März, Fes (0 km)
Für die heutige Besichtigung von Fes mit seinen insgesamt ca. 1,5 Mill. Einwohnern haben wir es mit dem Bus nicht weit. Vom Aussichtspunkt „Borj Sud“ sieht die Stadt noch übersichtlich aus, doch innerhalb der Medina haben wir im Trubel der ca. 9.000 engen Gassen bereits nach kurzer Zeit die Orientierung verloren. Beeindruckt erleben wir das Töpferviertel und besonders das Gerberviertel. Abstecher zur Kairaouine-Moschee, zur Medersa Bou Inania, zum Königspalast und zum Blauen Tor runden unser Besichtigungsprogramm ab.
So 9. März, Fes (0 km)
Heute ist ein Ruhetag angesagt den wir dazu nutzen das Reisetagebuch zu aktualisieren, Bilder zu sortieren, Wäsche zu waschen und uns auf die Weiterreise vorzubereiten. Am Abend gibt es noch in großer Runde einen Geburtstag zu feiern.
Mo 10. März, Fes - Midelt (203 km)
Nach einem Großeinkauf im Marjan-Supermarkt starten wir bei bewölktem Himmel in den „Mittleren Atlas“. In 1.600 m Höhe passieren wir den Wintersportort Ifrane. Die Schneesperren auf der Straße sind offen und so fahren wir durch schöne Zedernwälder in denen wir auch einige Berber-Affen beobachten können. Noch bevor wir den 2.178 m hohen Pass „Col du Zad“ überqueren machen wir eine Mittagspause am Kratersee „Aguelmane Sidi Ali“. Nach einer kargen Hochebene kommen wir durch kleine Berber-Städtchen immer weiter abwärts und weiter nach Süden. Mit einen ersten Ausblick auf den verschneiten „Hohen Atlas“ erreichen wir 20 km vor Midelt den Campingplatz “Ksar Timnay“ wo wir zwischen Bäumen stehen können. Allerdings müssen sich zwei Wohnmobile eine Parzelle teilen und die Duschen sind nur etwas für hart gesottene, denn das Wasser ist kalt.
Di 11.März, Midelt - Er Rachidia (186 km)
Am Morgen ist es mit 3 Grad noch sehr kühl. Wir durchqueren Midelt, fahren hinauf auf den 1910 m hohen „Col Tizi N’Talghaumt“ im „Hohen Atlas“, dann entlang der Schlucht „Gorge du Ziz“ bis zum Staudamm „Hassan Addakhil“. Die Temperatur ist endlich auf über 20 Grad angestiegen und die zahlreichen Palmen zeigen an, dass wir uns der Wüste nähern. Nach einer kurzen Rastpause am Stausee ist es dann nicht mehr weit zum Campingplatz „Source Bleu“, ein paar Kilometer hinter der sauberen großzügig angelegten Stadt „Er Rachidia“. Der Campingplatz ist sehr schön in einem Palmenhain gelegen, aber es geht sehr eng zu. Leider es ist nicht besonders sauber und es nervt weil man ständig vom Personal zum Einkauf oder Tausch irgendwelcher Dinge angesprochen wird. Für Barbara hat es sich dennoch gelohnt, denn die heiß begehrte Korallenkette, die in Meknes anfangs 2.500 DAH kosten sollte, kann sie hier für 150 DAH + 2 alte T-Shirts + 6 Schmerztabletten nach zähem Verhandeln erstehen. Verkäufer und Käuferin sind zufrieden.
Mi 12. März, Er Rachidia - Rissani - Merzouga (132 km)
Heute Nacht hatte es geregnet, was es hier angeblich seit 2 Jahren nicht mehr gegeben hat. Doch als wir mit Benni unserem lokalen Reiseführer das nahegelegene verfallene Ksar von Meski besichtigen ist es schon wieder trocken. Nach diesem interessanten Ausflug fahren wir das Ziz-Tal entlang. Bis nach Erfoud geht es immer wieder durch kleine Dörfer mit Dattelpalm-Oasen, dann kommen wir durch eine Steinwüste bis nach Rissani. Hier kaufen wir in dem leider nicht ganz so sauberen Souks noch ein paar Dinge ein und besichtigen dann das schöne “Mausolee Moulay Ali Cherif” und die danebenliegende ehemalige Karawanserei. Auf dem restlichen Teil der heutigen Strecke sehen wir die ersten höheren Dünen, zahlreiche Dromedare und erleben einen leichten Sandsturm. Unseren Stellplatz für die nächsten drei Nächte erreichen wir windgeschützt in der Nähe von Merzouga beim einsam gelegenen Hotel „Nomad Palace“. Es gibt hier keinen Stromanschluss für die Wohnmobile aber dafür können wir die Duschen und das WiFi im Hotel benutzen. Am Abend gibt es ein Buffet mit zahlreichen köstlichen marokkanischen Spezialitäten und danach sorgen ein paar Trommler für die musikalische Unterhaltung.
Am späten Abend müssen wir feststellen, dass die beiden Bordbatterien eine kritisch niedrige Spannung aufweisen. Vorsorglich schalten wir über Nacht den Kompressor-Kühlschrank aus, um einer weiteren Entladung der Batterien vorzubeugen.
Do 13. März, Merzouga (0 km)
Den heutigen Tag nutzen wir hauptsächlich zum Entspannen. Aber zuerst hat die Suche nach der Ursache für die niedrige Batterie-Spannung Vorrang. Da die Batterien schon nach kurzer Sonnenscheindauer über das Solarpanel wieder aufgeladen sind, liegt die Vermutung nahe, dass die Batterien nicht mehr die volle Kapazität speichern können. Somit müssen wir wohl für den Rest der Reise nachts eine Steckdose nutzen (wenn vorhanden) oder den Kühlschrank am Abend ausschalten. Bei den derzeit niedrigen Nachttemperaturen ist das ja kein Problem. Erst am späten Nachmittag machen wir uns auf Kamelen oder auch zu Fuß auf den Weg, um auf den bis zu 150 m hohen Dünen des „Erg Chebbi“ den Sonnenuntergang zu beobachten. Es ist faszinierend wie sich je nach Sonneneinstrahlung die Konturen und Farben der Wüstenlandschaft verändern.
Fr 14. März, Merzouga (0 km)
Mit 4x4-Fahrzeugen fahren wir heute los um die Umgebung zu erkunden. Bei dieser abenteuerlichen Fahrt kommen wir zunächst zu den Felsgravuren bei Taouz vorbei und umrunden dann die Dünen des „Erg Chebbi“. Dabei besuchen wir eine ehemalige Bleimine in den in schmalen tiefen Spalten mit einfachstem Werkzeug Quarze ausgegraben werden. Anschließend essen wir in einer kleinen Ansiedlung in der Wüste zu Mittag und zum Abschluss fahren wir zu einer Stelle wo interessante Fossilien zu finden sind. Selbst hier in dieser Einsamkeit sitzen die Kinder der Nomaden und verkaufen selbst gebastelte Dinge.
Sa 15. März, Merzouga - Nekob (239 km)
Da es heute Nacht stark geregnet hatte (für hier sehr ungewöhnlich) ist die Luft sehr klar und wir haben somit eine tolle Aussicht auf die Landschaft. Die Innenstadt von Rissani lässt sich nur im Schritttempo durchqueren da sie durch den Regen überschwemmt ist und viele Menschen unterwegs sind. Bei der Weiterfahrt Richtung Westen trüben leider viele Schlaglöcher und die teilweise aggressiv bettelnden Kinder am Straßenrand den Fahrspaß. Dafür finden wir am Ortsausgang von Nekob bei der „Auberge Camping Ouadjou“ einen schönen ordentlichen Stellplatz vor. Auch wenn es etwas eng zu geht, so gibt es doch zumindest warmes Wasser zum Duschen.
So 16. März, Nekob - Zagora (108 km)
Da heute in Nekob Markttag ist nutzt Barbara die Gelegenheit zu einem Einkauf von frischem Gemüse und Obst. Erst spät starten wir zur heutigen relativ kurzen Tages-Etappe. Auf guten Straßen kommen wir ins grüne Draa-Tal in dem immer wieder mal Aussichtspunkte zu einem Foto-Stopp einladen. Ziel für heute ist der mit Palmen und vielen Blumen bewachsene Campingplatz „Le Jardin de Zagora“ in dem großen modernen Marktort Zagora. Auch auf diesem Platz müssen wir uns dicht zusammen drängen, damit alle für die Nacht unterkommen. Doch endlich haben wir sommerliche Temperaturen und können den Abend im Freien verbringen.
Mo 17. März, Zagora - Ouarzazate (189 km)
Der erste Teil unserer heutigen Etappe ist der Rückweg unserer gestrigen Fahrt entlang des Flusses Draa. Dann geht es in vielen Serpentinen hinauf auf den 1.660 m hohen Pass Tizi-n-Tinififft im Jbel-Sarhro-Gebirge. Wir genießen die spektakuläre Landschaft und erreichen in ca. 1.200 m Höhe die modern und großzügig angelegte Garnisonsstadt Ouarzazate. Bei der Kasbah Taourirt besuchen wir noch das Filmmuseum in dem einige Filmkulissen und techn. Geräte ausgestellt sind. Diese wurden zur Produktion der hier in der Umgebung gedrehten Filme verwendet. Nach ein paar Einkäufen fahren wir zum Camping “Tissa L’escale” 20 km westlich der Stadt. Der Platz ist gut besucht, die Parzellen sind ausreichend groß, die sanitären Anlagen sind gut und WiFi im Restaurant ist möglich.
Di 18. März, Oarzazate (0 km)
Heute steht uns der Tag zur freien Verfügung. Mit einem Taxi lassen wir uns zur Kasbah „Ait Ben Haddou“ fahren. Diese imposante in traditioneller Lehmbauweise erbaute Kasbah wird immer wieder als Kulisse für zahlreiche Filme genutzt (z.B. Lawrence von Arabien, Gladiator, Die Päpstin, Der Mann der zu viel wusste, u.v.a.).
Mi 19. März, Ouarzazate - Tata (296 km)
Bis auf einen kurzen Abschnitt fahren wir über eine neue gute Straße durch die steinige hügelige Hochebene des Anti-Atlas. Im Gebirge Jbel Bani, in der kleinen Ortschaft Foum Zguid, finden wir einen sauberen Soukh mit freundlichen Verkäufern für unsere Einkäufe. Man wird auch nicht laufend bedrängt irgend etwas zu kaufen. So eintönig wie die Landschaft auf den ersten Blick auch scheinen mag, für uns ist es die bisher schönste Strecke in Marokko. Das Camp Municipal, unser Übernachtungsplatz für heute befindet sich direkt in der Ortschaft Tata, hat nur festen Boden ohne jegliches grün und die Sanitäreinrichtungen sind nur mäßig. Dass diese Ortschaft als heißester Ort Marokkos gilt, merken wir an der Temperatur von über 30 ° C (solange die Sonne scheint). Bis zum Abend haben sich alle Teilnehmer der Reisegruppe eingefunden und es wird ein geselliger Abend mit einem Buffet zu dem jeder etwas beiträgt.
Do 20. März, Tata - Sidi Ifni (347 km)
So früh wie uns der Muezzin heute Morgen weckt (5:00 Uhr) müssen wir nun doch nicht aufstehen, um die relativ lange Tages-Etappe zu bewältigen. Über gute, wenn auch oft einspurigen Straßen geht es westwärts durch eine steinige und meist unspektakuläre Landschaft. Wir entdecken jedoch die ersten Arganbäume die nur hier in diesem Teil Marokkos wachsen. Aus den Kernen der Früchte des Arganbaumes wird das wertvolle Arganöl gewonnen. In Foum el Hisn erreichen wir den südlichsten Punkt dieser Reise. In Bou Izakarne nutzen wir die Gelegenheit zu einem Einkauf in den kleinen Straßenläden, bevor wir über Guelmim den Atlantik in Sidi Ifni erreichen. Hier auf dem Campingplatz „Complexe Elbarco“ stehen wir direkt am Strand, allerdings bei starkem Wind und bewölktem Himmel. Beim Spaziergang in die über dem Campingplatz auf einem Steilfelsen gelegene Stadt werden wir vom Zustand der von den Spaniern gegründeten Ortschaft enttäuscht. Der Zahn der Zeit hat deutlich an den Gebäuden genagt. Beim Rauschen der starken Brandung fällt es nicht schwer einzuschlafen.
Fr 21. März, Sidi Ifni - Tiznit (89 km)
Auf der Fahrt nach Norden haben wir wieder schönes warmes Wetter. Den ersten Halt legen wir bei den Felsbögen von Lezira ein wo wir einen ausgiebigen Strandspaziergang unternehmen. Einige Kilometer vor Aglou Plage entdecken wir einen schönen Platz mit Ausblick auf die Felsküste und den Atlantik. Dort verbringen wir die Mittagspause, bevor wir zum Campingplatz „Riad Assllaf“ bei Tiznit weiterfahren. Der Platz ist relativ groß und bietet ausreichend Platz für alle. Höhepunkt des Tages ist der Folkloreabend mit landestypischem Essen, Musik und Tanz.
Sa 22. März, Tiznit - Tafraoute (132 km)
Auf der Fahrt ins Landesinnere komme wir durch eine sehr schöne Landschaft, über den 1.290 m hohen Col du Kerdous, hinauf in die karge Hochebene des Anti-Atlas. Aber selbst hier kommen wir immer wieder durch kleine saubere Oasendörfer. Wegen einer Baustellen machen wir einen Umweg über Izerbi und gelangen von dort über einspurige Straßen kurz vor Tafraoute zu den „Painted Rocks“. Diese tolle Landschaft mit den Granitblöcken hätte uns auch ohne die von einem belgischen Künstler bemalten Steine gut gefallen. Im Camp „Granit Rose“ haben wir unser Ziel für heute erreicht. Am Abend, es treffen immer wieder neue Wohnmobile ein, geht es hier mal wieder ziemlich eng zu. Dafür können wir beim Chef des Platzes eine leckere hausgemachte Tajine bestellen die wir wegen der niedrigen Temperatur im Wohnmobil verspeisen müssen.
So 23. März, Tafraoute – Taroudant (169 km)
Die Gegend mit den Granitsteinen haben wir schnell verlassen und kommen zunächst durch eine schöne Berglandschaft. Nach dem wir die Kasbah Tizougane besichtigt haben, geht es bald bergab aus dem Anti-Atlas in eine fruchtbare grüne Ebene. Dort nimmt der Verkehr, insbesondere der Lkw-Verkehr, deutlich zu. Hier befindet sich auch das Farmgelände „Jardin de la Koudya”, auf dem wir übernachten können. Wir stehen mitten in einer Orangen-Plantage und genießen den herrlichem Duft der Blüten (gleichzeitig werden am Baum bereits Orangen geerntet). Jeder hat seinen Stromanschluss aber es gibt nur kalte Duschen. Abends wird in einem Berber-Zelt Ziegen-Braten serviert, der zuvor in einem Lehm-Ofen zubereitet wurde. Es ist abschließend auch noch sehr interessant zu hören, was uns die deutsche Besitzerin der Plantage über die Entstehung und den Betrieb der Anlage zu erzählen weiß.
Mo 24. März, Taroudant – Marrakesch (275 km)
Wir starten zur „Königs-Etappe“ dieser Reise. Den dichten Stadtverkehr haben wir schon bald hinter uns gelassen. Von 170 Höhenmetern schrauben wir uns steil hinauf auf den 2.100 m hohen Pass „Tizi n Test“ im „Hohen Atlas“. Die Straße ist schmal, kurvenreich, hat anfangs viele Schlaglöcher und weist zahlreiche Baustellen auf. Dafür ist die Landschaft traumhaft schön. Bergab ist die Straße besser, aber ca. 100 km weit noch sehr kurvenreich. Durch Teile des modernen Marrakesch gelangen wir nach einem Großeinkauf in einem Einkaufszentrum zum „Camp Le Relais de Marrakesch“. In dieser schönen Anlage, die wirklich den Namen Campingplatz verdient, wollen wir die nächsten drei Nächte bleiben.
Di 25. März, Marrakesch (0 km)
Schon bei der Fahrt mit dem Bus nach Marrakesch haben wir im Süden die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas im Blick. Vorbei am Tor Bab Agnaou besichtigen wir zuerst die Saaditen-Gräber die erst 1917 zufällig entdeckt wurden. Ein Gang durch die Medina darf auch in Marrakesch nicht fehlen. Danach steht der Palais de la Bahia auf dem Programm. Zum Mittagessen suchen wir uns ein Restaurant direkt am Platz Jemaa el Fna. Von der Dachterrasse des Lokals können wir das Treiben auf dem Platz gut beobachten. Nachmittags stürzen wir uns wieder ins Gewühl der Medina und streifen durch die Souks der Schmiede, der Schuhmacher, der Schmuckhändler u.a. Hier geht es zeitweise sehr turbulent zu, wenn sich Einheimische, Touristen, Eselskarren und Mopeds in den engen Gassen begegnen.
Mi 26. März, Marrakesch (0 km)
Den Vormittag genießen wir einfach nur bei schönstem Wetter, um dann am Nachmittag wieder in die Medina von Marrakesch zu fahren. Heute haben wir ohne Führung genügend Zeit um in Ruhe durch die Gassen zu gehen und auch um einiges einzukaufen. Als wir kurz vor Sonnenuntergang wieder am Platz Jemaa el Fna ankommen hat sich dieser völlig verwandelt. Zahlreiche Garküchen sind aufgebaut worden. An vielen Marktständen werden die unterschidlichsten Waren angeboten. Schlangenbeschwörer und Tanzgruppen präsentieren sich. Von der Dachterrasse eines der Restaurants in dem wir zu Abend essen lässt sich das unbeschreibliche Treiben gut beobachten.
Do 27. März, Marrakesch – Essaouira (198 km)
Wir verlassen Marrakesch über ein flaches grünes Land mit viel Landwirtschaft. Ab Chichaoua wird die eintönige Strecke etwas hügeliger und die Straße sogar vierspurig. In Essaouira, eine der schönsten Orte in Marokko mit seinen weiß-blauen Häusern, fahren wir zunächst bis zum Stadtrand, da das Strand- und Hafen-Gebiet inzwischen für Wohnmobile gesperrt wurde. Unseren Rundgang in der von den Portugiesen erbauten Stadt beginnen wir im Fischereihafen mit den blauen Fischerbooten, gehen im nördlichen Teil der Stadt auf die Stadtmauer und genießen die Aussicht auf die Felsküste und die Altstadt, um schließlich in die Souks einzutauchen. Für die Übernachtung suchen wir das einfache “Camp Magdoul” auf. In der Nähe hätte es auch noch einen Wohnmobil-Stellplatz gegeben.
Fr 28. März, Essaouira - Safi - El Jadida (290 km)
In der Nacht werden wir bereits durch starken Wind, Donnergrollen und das Prasseln des Regens geweckt. Am Morgen müssen einige Reiseteilnehmer feststellen, dass die Bordelektronik in ihrem Wohnmobil defekt ist. Es wird eine Überspannung durch das Gewitter vermutet. Wir sind nicht betroffen, aber die Fahrt bei Regen über die Schlaglochpiste bis Safi macht keinen Spaß. Doch dann hört der Regen auf und wir spazieren zumindest bis zur Burg „Qasr al Bahr“ die auf den steilen Klippen errichtet wurde. Einen Teil des Felsens hat sich das Meer erobert und den südlichen Burgturm teilweise mit in die Tiefe gerissen. Deshalb kann die Burg derzeit nicht besichtigt werden. Bei der Weiterfahrt nach Norden wird die Küstenstraße deutlich besser und es scheint auch wieder die Sonne. Mit Stränden und Felsen haben wir an der Küste gerechnet, aber nicht, dass hier bis zum Meer Gemüse angebaut wird. Kurz vor El Jadida wird die Straße wieder sehr schlecht während wir uns durch große Industrieanlagen der Stadt nähern. Da wir die Stadtbesichtigung erst Morgen vornehmen wollen, fahren wir direkt zum „Camping International el Jadida“. Es ist ein schöner großer schattiger Platz, doch auf dem extra für unsere Reisegruppe reservierten Abschnitt drängen gleich mehrere französische Wohnmobile als die Absperrung entfernt wird. Sie lassen sich auch nicht dazu bewegen den Platz wieder zu räumen, so dass etliche Fahrzeuge unserer Gruppe neue Plätze auf dem Gelände suchen müssen. Am Abend erfahren wir, dass auf dem vorherigen Campingplatz an mehreren Wohnmobilen die Elektronik des Batterie-Ladegeräts vermutlich durch eine Überspannung während des Gewitters zerstört worden war.
Sa 29. März, El Jadida - Mohammedia (142 km)
Das Verlassen des Campingplatzes warten wir noch ein paar Minuten auf Rita und Peter mit denen wir heute wieder zusammen fahren wollen. Währenddessen beobachten wir, wie ein Angestellter des Campingplatzes emsig jedes Papierschnipsel in der Anlage einsammelt. Eine tote Katze die neben einer Hecke liegt wird von ihm jedoch einfach übersehen. In El Jadida besichtigen wir am Vormittag die von den Portugiesen errichtete Festung „Cite Portugaise“ mit der Zisterne „Citerne Portugaise“. Von der Festungsmauer haben wir einen schönen Blick auf die Medina der Stadt und das Meer mit gewaltigem Wellengang. Bei der Weiterfahrt über die gut ausgebaute Autobahn nach Mohammedia haben wir zeitweise das Gefühl mitten in Deutschland unterwegs zu sein. Getreidefelder und grüne Wiesen mit Kühen säumen die Straße. In Mohammedia verlassen wir die mautpflichtige Autobahn und fahren direkt zum einfachen Campingplatz „L‘ Ocean Bleue“ direkt am Meer. Wir stehen zwar schön zwischen Sträuchern und Bäumen und haben es nicht weit zum Strand, aber die sanitären Anlagen sind für uns nicht zu benutzen. Die Tage des Campingplatzes scheinen ohnehin gezählt zu sein, denn rundherum werden neue Häuser gebaut und eine neue Straße endet direkt an der Mauer zum Campingplatz.
So 30. März, Mohammedia ==> Rabat (0 km)
Heute ist wieder eine Stadtbesichtigung mit der ganzen Reisegruppe angesagt. Ein Bus bringt uns über eine 6 spurige Autobahn nach Rabat, die Hauptstadt und jüngste Königsstadt Marokkos. Der erste Besichtigungspunkt mit einem Stadtführer in dieser modernen, grünen und sauberen Stadt ist der Königspalast, den man aber nur von außen besichtigen kann. Es folgen die verlassene Römerstadt Chellah, die Ruinen der Hassan-Moschee und das daneben stehende Mausoleum von Hassan V. und zum Abschluss direkt am Meer die Kasbah des Oudalas.
Obwohl es auch heute nach Sonnenuntergang sehr kühl wird, sitzen wir auf dem Campingplatz noch bis spät in die Nacht bei einem Grillabend zusammen.
Mo 31. März, Mohammedia ==> Casablanca (0 km)
Heute starten wir mit dem Bus zu unserer letzten gemeinsamen Stadtbesichtigung in die quirlige Wirtschaftsmetropole Casablanca mit seinen 6 Millionen Einwohnern. Nach dem obligatorischen Fotostop beim „Ricks’s Cafe“ (bekannt durch den Film ‚Casablanca‘) kommen wir zur Kirche „Eglise N.-D.-de-Lourdes“, bevor wir das „Qaurtier Habbous“ mit der sehenswerten „Prefecture des Mechouar“ besuchen. Nachmittags fahren wir zum absoluten Höhepunkt der Stadt, der zweitgrößten Moschee der Welt, der Moschee Hassan II. Dieses religiöse Bauwerk mit seinem 200 m hohen Minarett fasst bis zu 20.000 Gläubige. Wir sind von der Größe der gesamten Anlage und den kunsthandwerklichen Arbeiten wirklich beeindruckt. Am späten Nachmittag quälen wir uns im Berufsverkehr über verstopfte Straßen zurück zum Campingplatz in Mohammedia. Beim Lagerfeuer und mit Werners Gitarrenspiel wird es noch ein sehr schöner Abend.
Di 1. April, Mohammedia - Moulay Bousselham (203 km)
Ganz entspannt können wir heute über die Autobahn nach Norden fahren. Überall grünt und blüht es. Über weite Strecken fahren wir parallel zur im Bau befindlichen TGV-Bahnlinie. Bei Moulay Bousselham verlassen wir die Autobahn und kommen nach wenigen Kilometern zum großen grünen „Camping International“ direkt am Hafen unterhalb des Fischerdorfes. Das gemeinsame Abschlusss-Essen mit der ganzen Reisegruppe, zum Teil in landestypischer Kleidung, findet in einem Restaurant am Hafen statt.
Mi 2. April, Moulay Bousselham (MA) – Tarifa (E) (221 km)
Bei sintflutartigem Regen fahren wir heute das letzte Stück auf marokkanischem Boden über die Autobahn bis Tanger Med. Doch dort bekommen wir die Information, dass die gebuchte 14:00 Uhr – Fähre nicht fährt und wir stattdessen für den Hafen in Tanger umgebucht wurden. Also machen wir uns auf den Weg zurück und steuern den alten Fährhafen in der Stadt an. Die Zollformalitäten sind zum Glück schnell erledigt. Doch dann die nächste Hiobsbotschaft. Es können nur sechs Wohnmobile auf diese Fähre und am Abend nochmals sechs mit der nächsten Fähre. Es werden also die Tickets für die ersten sechs Fahrzeuge umgeschrieben. Wir sind nicht mit dabei. Als die Fähre beladen wird ändert sich die Situation. Jetzt spielt es nur noch eine Rolle welche Abmessungen das Fahrzeug hat, egal ob man das richtige Ticket hat. Diesmal sind wir mit dabei, aber es müssen leider drei sehr hohe Wohnmobile unserer Reisegruppe erst mal zurückbleiben. Sie bekommen jedoch die Zusage, dass sie mit der Abend-Fähre fahren dürfen.
Die Überfahrt bei starkem Wind ist nach 1 Std. vorbei und statt wie geplant in Algeciras landen wir im Hafen von Tarifa (Spanien). Das hat für uns den Vorteil, dass wir zum Campingplatz „Rio Jara“ nur noch rund 4 km fahren müssen. Bei dem starken Wind und dem Regen können wir uns leider nicht draußen aufhalten, sondern können nur vom Wohnmobil aus den Kite-Surfern bei ihrem Hobby zuschauen.
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Do 3. April, Tarifa – Dos Hermanas (206 km)
In der Nacht werden wir bei Sturm und sehr starkem Regenschauer immer wieder geweckt. Am Morgen lassen wir uns auch von den vorbeiziehenden Rindern nicht stören und schlafen etwas länger aus.
Über gute Straßen fahren wir durch Andalusien bis nach Dos Hermanas. Als Ausgangspunkt für die morgige Besichtigung von Sevilla haben wir uns dort den Campingplatz „Villsom“ ausgesucht.
Fr 4. April, Dos Hermanas ==> Sevilla (0 km)
Zusammen mit Rita und Peter fahren wir am Vormittag mit dem Bus (Linie M132) in nur 30 Min. von Dos Hermanas nach Sevilla direkt zum Plaza de Espana. Bereits dieser Platz übertrifft unsere Erwartungen. Weitere Sehenswürdigkeiten die wir bei angenehmen 20 Grad anschauen sind Real Alcazar, die Brücke Puente de Isabelle II, die Stierkampfarena La Real Maestranza, den Turm Torre del Oro und als absoluter Höhepunkt die “ Catedral y Giralda”. Für uns steht fest, Sevilla ist einen Besuch wert.
Sa 5. April, Dos Hermanas (E) – Manta Rosa (P) (179 km)
Heute wollen wir Spanien wieder verlassen und bereits Portugal erreichen. Noch bevor wir zur Grenze kommen, sehen wir nördlich der Autobahn A49 (mautfrei) mehrere Türme mit seltsamen Lichterscheinungen. Es handelt sich um Solarturmkraftwerke in denen mit Hilfe von tausenden Spiegeln durch solare Dampferzeugung Strom erzeugt wird. Ab der Grenze ist es nicht mehr weit zum Meer, wo wir uns zunächst den Stellplatz in Vila Real de Santo Antonio anschauen. Der riesige Platz sagt uns nicht besonders zu und so geht es weiter bis Manta Rosa. Hier finden wir was wir gesucht haben, einen schönen ruhigen Platz außerhalb des Ortes hinter den Dünen (N 37° 9‘ 53“, W 7° 31‘ 16“, 4.50 /Tag, freies WiFi). Über einen Holzsteg ist es nicht weit zum Strand, den wir gleich zu einem Spaziergang nutzen.
So 6. April, Manta Rosa (0 km)
Heute mal ein richtiger schöner Sommertag. Es sind Sonnenbaden und Strandspaziergänge angesagt.
Mo 7. April, Manta Rosa - Quarteira (73 km)
Schon früh starten wir auf den Weg nach Quarteira zum Orbitur-Campingplatz, um uns dort mit Harald, einem ehemaligen Klassenkamerad von Barbara zu treffen. Statt über Landstraßen schickt uns unser Navi auf die kostenpflichtige Autobahn. Aus Zeitmangel bleiben wir auf der Autobahn, sind aber irritiert als wir auf der Ausfahrt keine Zahlstelle vorfinden. Harald erklärt uns dann, dass die Maut auf den Postämtern nachgezahlt werden kann. Auf der Post sagt man uns aber, dass dies nur für in Portugal zugelassene Fahrzeuge möglich ist. Ausländer bekommen die Rechnung nach Hause geschickt. Mal sehen was da kommen wird. Harald zeigt uns die schönsten Küstenabschnitte, die schönen Strandpromenaden und Yachthäfen von Quarteira bis Albufeira und die mondänen Ferienhäuser der besonders Reichen. Den tollen Tag beenden wir nachmittags bei ihm zu Hause mit seiner Frau Anita bei Kaffee und Kuchen.
Di 8. April, Quarteira - Falesia (20 km)
Auf dem neuen “Motorhome Park Falesia” (N 37° 05‘ 22.8“, W 8° 9‘ 40“, 8,00 €/Tag inkl. Srom, Wasser, WiFi) treffen wir wieder mit Rita und Peter zusammen. Am Nachmittag unternehmen wir einen schönen Spaziergang am und oberhalb des „Praia da Felesia“ entlang.
Mi 9. April, Falesia – Lagos - Sagres - Carrapateira (126 km)
Ab heute fahren wir alleine weiter, da wir wegen privater Termine kurz nach Ostern zu Hause sein müssen. Über die N125 kommen wir zügig durch eine verbaute Landschaft bis Lagos. Hier dürfen wir auf keinen Fall die Aussicht auf die traumhafte Naturkulisse an der Ponta da Piedade versäumen.
Bis Sagres ist es dann auch nicht mehr weit, von wo wir zur ehemaligen Festung „Fortaleza de Sagres“ weiterfahren. Auf dem riesigen Parkplatz treffen wir zufällig Gerda und Robbie die mit uns auf der Marokko-Tour unterwegs waren. Die Besichtigung des Festung an der südwestlichen Spitze Europas gestaltet sich wegen des Sturms schwieriger als gedacht. Dies ist auch der Grund weshalb wir den Parkplatz, den wir als Übernachtungsplatz ausgesucht hatten, wieder verlassen.
Kurz vor Carrapateira biegen wir zum Praia do Amado ab und finden einen inoffiziellen ruhigen Übernachtungsplatz (N 37° 10‘ 7“, W 8° 53‘ 59.5“) oberhalb des schönen Sandstrandes. Am Abend schauen wir fasziniert den Surfern zu, die sich selbst während des Sonnenuntergangs noch weit ins Meer hinauswagen.
Do 10. April, Carrapateira - Vila Nova de Milfontes - Santa Susana (205 km)
Kurz hinter Carrapateira legen wir noch einen Zwischenstopp an der Riesendüne an der “Praia do Bordeira” ein. Auch hier hätte es einen schönen Übernachtungsplatz gegeben. Schnell hereinkommender Nebel vom Meer lässt uns bald wieder weiterfahren. Durch das schöne grüne Hinterland erreichen wir Vila Nova de Milfontes an der Mündung des Rio Mira in den Atlantik. Ein Logenplatz über dem rechten Sandstrandufer ist uns gerade recht für unsere Mittagspause.
Nachmittags kommen wir schnell nordwärts bis zum Stausee “Pego do Altar” bei Santa Susana. Am ausgewählten Stellplatz (N 38° 25’ 14.4”, W 8° 23’ 29.7”) für die nächste Nacht sind allerdings die schönsten Plätze bereits belegt. Gerade wollen wir weiterfahren, da macht uns ein freundliches dänisches Ehepaar darauf aufmerksam, dass sie nach einem Spaziergang weiterfahren wollen und wir den Platz dann einnehmen könnten. So können wir früher als erwartet zum gemütlichen Teil des Tages übergehen. Abends beobachten wir einen Adler der über den Korkeichen- und Kiefernwald seine Runden dreht.
Fr 11. April, Santa Susana - Mourisca - Lissabon (129 km)
Noch liegt der Nebel über dem See während wir aufbrechen. In Mourisca bei Setubal besichtigen wir in einem Vogelschutzgebiet die restaurierten Wassermühlen „Moinho de Mares“. Dann geht es über die N10 durch Industriegebiete Richtung Lissabon. Noch vor der riesigen Hängebrücke über den Rio Tejo steuern wir die Christusstaue „Christo Rei“ an. Mit dem Fahrstuhl nach oben und schon kann man die Aussicht auf Lissabon genießen. Die Fahrt über die spektakuläre Brücke kostet uns 3,75 € bevor wir den Campingplatz „Lisboa Camping“ aufsuchen. Unser Navi hat bei der Routenberechnung allerdings seine Probleme und will uns immer wieder in Einbahnstraßen in falscher Richtung schicken. Zwei hilfsbereite junge Frauen sind jedoch gleich zur Stelle und fahren vor uns bis zum Eingang des Campingplatzes. Hier haben wir nun genügend Zeit uns für die morgige Stadtbesichtigung vorzubereiten.
Sa 12. April, Lissabon (0 km)
Mit dem Bus Linie 714 kommen wir vom Campingplatz direkt ins Zentrum von Lissabon. Vom Praca da Figueira erobern wir zu Fuß die Stadt. Dabei kommen wir durch die Unterstadt Baixa, bestaunen den Elevador de Santa Justa der Unter- mit Oberstadt verbindet, dann ein kurzer Besuch im Modemuseum. Wir besichtigen Kirchen und Paläste, durchstreifen die schmalen Gassen der Alfama, genießen die Aussicht von der Miradouro da Graca und schauen am frühen Vormittag von einem Cafe am Rossio dem Treiben auf dem Platz zu. Dann noch ein Abstecher zur Standseilbahn, die wie die Häuser in der Straße völlig mit Graffiti besprüht sind.
Da wir noch Zeit haben fahren wir mit dem Bus bis nach Belem, um uns dort das Denkmal “Padrao dos Descobrimentos” und den berühmten “Torre de Belem” anzuschauen. Als wir ziemlich geschafft am Campingplatz zurück sind, freuen wir uns als wir Claude und Lina treffen, die mit uns auf der Marokko-Tour unterwegs waren. Sie geben uns noch einige Tipps für unsere Weiterreise.
So 13. April, Lissabon - Sintra - Obidos (164 km)
Über sehr schmale kurvenreiche Straßen durch eine waldreiche bergige Landschaft gelangen wir nach Sintra. Wir sind froh, dass wir schon früh losgefahren sind, denn vor dem „Palacio da Pena“ gibt es noch ausreichend Parkplätze. Durch den sehr schönen Park spazieren wir nach oben zum Schloss. Dieses portugiesisches „Neuschwanstein“ hatte sich Ferdinand II. Mitte des 19. Jhd. erbauen lassen. Bei strahlender Sonne geht es nun Richtung „Cabo da Roca“. Etwa 1000 m vor der Küste tauchen wir in dichten Nebel ein und so stehen wir bald am westlichsten Punkt von Europas Festland und sehen NICHTS.
Also starten wir nach kurzer Pause nach Obidos. Der Stellplatz vor den Toren der Stadt (N 39° 21‘ 22.3“, W 9° 9‘ 24.2“, 6,00€ / Nacht) ist schnell gefunden. Wir gehen gleich los, um dieses kleine Städtchen (portugiesisches Nationalmonument) mit der 13 m hohen Ringmauer zu erkunden. Über die mit Zinnen bewährten Mauer und dann durch die engen Gassen erreichen wir die Kirche Santa Maria. Gerade startet von hier die gut inszenierte Palmsonntag-Prozession die uns wirklich beeindruckt. Nach ein paar Einkäufen im Ort kehren wir zum Wohnmobil zurück.
Mo 14. April, Obidos – Alcobaca - Batalha - Coimbra (175 km)
Unseren ersten Stopp für heute legen wir in Alcobaca ein. Hier besichtigen wir das Zisterzienderkloster „Mosteiro de Santa Maria de Alcobaca“ (UNESCO-Weltkulturerbe). Dieser größte Zisterzienderbau beeindruckt vor allem durch seine Schlichtheit.
40 km weiter in Batalha besichtigen wir noch die Klosteranlage „Mosteiro de Santa Maria de Vitoria (UNESCO-Weltkulturerbe). Diese Anlage ist eine der größten in Portugal und besteht aus mehreren Bauwerken.
Bei der Ausfahrt aus der Stadt hat unser Navi erhebliche Probleme den Weg zu finden, da ihm einige neue Schnellstraßen noch nicht bekannt sind. Doch mit Hilfe der normalen Straßenkarte gelangen wir doch noch nach Coimbra. Der Parkplatz mit Übernachtungsmöglichkeit (N 40° 11‘ 59.5“, W 8° 25‘ 45.7“, kostenfrei) liegt direkt am „Parque Verde“. Über eine Fußgängerbrücke kommen wir über den Rio Mondego schon bald in den hist. Stadtkern. Durch schmale steile Gassen gelangen wir u.a. auch zur Klosterkirche „Igreja de Santa Cruz“ und Kathedrale „Se Velha“. Beide sehenswert.
Di 15. April, Coimbra - Aveiro - Porto (147 km)
Über die N1 und die N235 erreichen wir in einem Lagunengebiet die Fischerei- und heutige Universitätsstadt Aveiro. Unsere Besichtigungsrunde beschränken wir auf den alten Stadtteil mit dem Labyrinth von Kanälen mit den hochgeschnäbelten Booten, den Häusern mit den Jugendstil- und Azujelo-Fassaden und den schönen Kirchen. Auf dem Fischmarkt wird noch eingekauft und dann fahren wir hinaus an den ruhigen Yachthafen, um dort die Mittagspause einzulegen.
Die Weiterfahrt über die völlig verstopfte und schlechte N1 nach Norden wird zur Geduldsprobe. Kurios finden wir, dass parallel zur Nationalstraße gleich zwei mautpflichtige Autobahnen gebaut wurden (eine dritte ist im Bau) auf denen nur wenige Autos unterwegs sind. Da wir Zeit haben und etwas vom Land sehen wollen bleiben wir auf der N1 und kommen noch im südlichen Teil von Porto in Vila Nova de Gaia zufällig auf den kleinen Campingplatz „Marisol“. Der Strand ist nur 100 m entfernt und so beschließen wir spontan hier zu bleiben. Mit einem Spaziergang zum Strand und der Vorbereitung für die Besichtigung von Porto sind wir am Nachmittag ausreichend beschäftigt.
Mi 16. April, Porto (0 km)
Der Bus der Linie 906 bringt uns vom Campingplatz in die Altstadt von Porto. Mit unserem Rundgang starten wir am neuen Rathaus, kommen am Reiter-Denkmal für Dom Pedro IV. vorbei, bestaunen den Bahnhof Sao Bento mit den schönen Azulejo-Bildern in der Eingangshalle, besichtigen die Kirchen Se und Igreja dos Grilos und zum Abschluss des kulturellen Teils eine geführte Besichtigung des unerwartet pompös ausgestatteten Palacio da Bolsa. Nach einer Mittagspause beim Denkmal von Heinrich dem Seefahrer schlendern wir am Ufer des Rio Douro entlang und können dabei die doppelstöckige Bogenbrücke „Ponte Dom Luis I.“ bewundern. Über den unteren Teil der Brücke kommen wir wieder nach Vila Nova de Gaia. Neben dem grandiosen Blick über den Fluss nach Porto gibt es hier noch die zahlreichen Portwein-Keller die auch besichtigt werden können. Wir begnügen uns mit einer Weinprobe und sind danach heilfroh, dass uns der Bus mit dem eingekauften Wein sicher zum Campingplatz zurück bringt.
Do 17. April, Porto – Braga - Guimares - Cha (189 km)
Über Schnellstraßen, volle Nationalstraßen und dicht bebaute Gebiete erreichen wir den Südrand von Braga. Da wir uns nur die Wallfahrtskirche „Bom Jesus do Monte“ anschauen wollen brauchen wir nicht in die viert größte Stadt Portugals hineinzufahren, sondern können gleich über viele Serpentinen den Berg erklimmen. In der Wallfahrtkirche beeindruckt vor allem der Altar hinter dem die Kreuzigungsszene mit lebensgroßen Figuren dargestellt ist. Für technisch interessierte ist die Standseilbahn (Elevador) etwas besonderes, denn nur durch das Befüllen des Wassertanks der oben stehenden Bahn und durch Ablassen des Wassers in der untenstehenden Bahn wird der Betrieb gewährleistet. Der tolle Ausblick über Braga und das Bergland machen die Fahrt hierher zu einem gelungenen Abstecher.
Ein paar Kilometer südlicher erreichen wir Guimaraes. Da wir inzwischen genug vom Trubel in den Städten haben, lassen wir die an sonst sehenswerte Stadt links liegen und fahren hinauf auf den Wallfahrtsberg „Penha“. Auch hier haben wir eine grandiose Aussicht und es macht Spaß zwischen den vielen Felskugeln hindurch zu spazieren.
Eigentlich wollten wir auf dem “Penha” übernachten, aber der Platz sagt uns nicht so richtig zu. Deshalb fahren wir weiter durch eine wunderschöne Gebirgslandschaft bis zu einem Stausee des Rio de Rabagao. Hier in 890 m Höhe, nahe der Ortschaft Penedones, finden wir schließlich direkt am See einen ruhigen Übernachtungsplatz (N 41° 45‘ 24.4“, W 7° 48’ 36.8“). Zu Barbaras Beruhigung finden wenigstens noch ein französisches und ein spanisches Wohnmobil diesen einsamen Platz für die Übernachtung.
Fr 18. April, Cha - Chaves - Braganca (153 km)
Am Stausee entlang und dann immer weiter auf der N103 kurven wir durch die hochgelegene Berglandschaft. Hier hat der Frühling erst vor kurzem Einzug gehalten. In Chaves finden wir direkt an der alten Römerbrücke einen Parkplatz. Von hier können wir bequem den Rio Tamega überqueren und befinden uns gleich im Zentrum der Stadt. Wir gehen durch ein paar alte Gassen, kommen am schönen Rathaus vorbei und stehen schon bald vor dem „Torre de Meganem“. Nach der Besteigung des Turms hat man eine gute Aussicht auf die Stadt und ihre Umgebung.
Dann geht es weiter auf der fast autofreien N103 (heute ist Karfreitag) durch eine herrliche Landschaft. Im Dörfchen Bulideira, beim sogenannten Wackelstein (ich habe ihn nicht zum wackeln gebracht) legen wir unsere Mittagspause ein.
In Braganca gibt es einen regulären guten Stellplatz (N 41° 48‘ 13.0“, W 6° 44‘ 46.8”, kostenfrei) den wir sogleich ansteuern. Vom Platz gelangen wir zu Fuß durch einen kleinen Park in die Festung der Stadt. Die Gassen innerhalb der Mauern, die Wehrmauer selbst und die Kirche „Santa Maria do Castelo“ sind schnell erkundet. Den Rest des Tages genießen wir in der warmen Sonne und bereiten uns auch schon auf unsere Heimreise vor.
Sa 19. April, Braganca (P) – St-Jean-de-Luz (F) (584 km)
Von Braganca ist es nicht mehr weit bis Zamora in Spanien. Von hier kommen wir auf mautfreien Autobahnen zügig nach Norden voran. Erst in Burgos müssen wir das erste Ticket ziehen. Durch viele Tunnels und durch enge Schluchten erreichen wir durch eine wunderschöne Bergwelt zuerst San Sebastian am Golf der Biskaya, dann St-Jean-de Luz in Frankreich (Mautgebühren insgesamt 4,49 €). Bevor wir nach einem Campingplatz schauen, müssen wir wegen der Osterfeiertage erst mal für die nächsten 2 Tage einkaufen. Auf diese Idee kamen auch viele Franzosen, so dass wir auf dem Parkplatz eines Supermarktes nur mühsam einen Parkplatz finden. Nach dem Einkauf steuern wir gleich den nächsten Campingplatz an und ergattern noch den letzten Platz für Wohnmobile, sogar mit Meeresblick. Hier wollen wir in Ruhe erst mal Ostern verbringen.
So 20. April, St-Jean-de-Luz (F) - Premilhat (F) (584 km)
Schon in der Nacht hören wir neben dem Rauschen der Brandung auch das Tropfen des Regens auf dem Wohnmobildach. Am Morgen hat der Regen sogar zugenommen und da es sich laut Wetterprognose nicht ändern wird beschließen wir nun endgültig die Heimreise anzutreten. Bis Bordeaux nutzen wir noch die kostenpflichtige Autobahn (insgesamt 16,70 €), doch auf dem Weg nach Osten können wir gut die heute Lkw freien Nationalstraßen nutzen. Erstaunlicherweise sind heute am Oster-Sonntag auch kaum Pkw auf den Straßen unterwegs. Ab Gueret beginnen wir mit der Stellplatzsuche. Erst in Premilhat, direkt am See „Etang de Sault“ finden wir mit Hilfe eines Stellplatzführers einen vorbildlichen kostenfreien Platz (N 46° 20‘ 3.9“, E 2° 33‘ 29“).
Mo 21. April, Rückreise ab Premilhat (738 km)
Auch heute Morgen regnet es noch leicht. Bis kurz vor Besancon bleiben wir auf den ruhigen Nationalstraßen, doch dann ziehen wir wegen der vielen Ortsdurchfahrten wieder die Autobahn vor (mautpflichtig, 16,80 €). Kurz vor Mulhouse hören wir wieder den ersten deutschsprachigen Radiosender und der bringt erst mal 5 Minuten lang Stau-Meldungen, die wir 8 Wochen lang gar nicht vermisst hatten. Von diesen Staus dürfen wir auch gleich einige auskosten bis wir endlich zu Hause ankommen.
Für den Rest des Jahres haben wir uns noch etliche Touren in Deutschland (Allgäu, Taunus, Harz, Mecklenburgische Seenplatte, Ostsee-Küste u.a.) vorgenommen.
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