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  Route:
  Von Florida nach New York



  Reisezeit:
  07. August bis 29. August 2005,  23 Tage



  Strecke:
  mit dem Wohnmobil 3.312 mi / 5.331 km



  Wohnmobil:
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So, 7. August,  Anreise, Miami, Deutschland, USA (Florida)

Als um 04:30 Uhr der Wecker klingelt, beginnt unsere 1. USA-Reise. Zusammen mit unserer Tochter Christine fahren wir zunächst mit der S-Bahn zum Flughafen Stuttgart. Dort das übliche lästige Einchecken, Kontrollieren und Warten, dann endlich um 07:30 USA05001kUhr Abflug. Nach einem ruhigen Flug landen wir um 14:00 Uhr Ortszeit in Miami. Bei der Einreisekontrolle werden wir zunächst abgewiesen weil auf unserem Formular irgend etwas falsch ausgefüllt sei. Vergeblich versuchen wir den Fehler zu finden und stellen uns erneut in der Schlange an. Wieder beim Beamten angekommen, sage ich ihm dass wir nicht wissen was falsch sein soll. Darauf hin will er uns erneut wegschicken. Ich bleibe diesmal hartnäckig stehen, worauf er selbst an irgendeiner Stelle auf dem Formular ein Kreuz einträgt und uns dann passieren lässt. Der Typ hat wohl heute nicht seinen guten Tag. Beim Verlassen des Flughafengebäudes laufen wir wie gegen eine Wand. Die extrem hohe Temperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit sind beinahe unerträglich. Nach Ankunft im Hotel “Red Roof Inn”, wir nutzen den hoteleigenen Shuttle-Service, erleben wir das andere Extrem. Das Zimmer ist mit der Klimaanlage soweit herunter gekühlt, dass wir sie ausschalten müssen. Wir beschließen aber sogleich den restlichen Tag zu nutzen, um uns Miami anzuschauen. Nachdem wir endlich den richtigen Bus ausfindig gemacht haben brauchen wir noch eine halbe Stunde um in die Nähe der Bayside zu kommen. Während die übrige Stadt an diesem Sonntag wie ausgestorben scheint, sind hier am Hafen viele Menschen unterwegs. Man schaut den ein- und ausfahrenden Yachten zu (vielleicht lässt sich jemand Prominentes blicken), man kann einkaufen, die Zeit in Cafes verbringen oder einfach nur der Musik der anwesenden Bands zuhören. Was uns am meisten überrascht, dass hier überwiegend spanisch und nicht englisch gesprochen wird.
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Als sich vom Meer eine große Gewitterfront nähert begeben wir uns wieder zur Bushaltestelle. Der letzte Bus zum Flughafen soll in ca. 10 Min. abfahren. Der Bus kommt, aber die junge Busfahrerin meint, dass sie die  Fahrt nicht mehr machen würde, sondern direkt ins Depot fahre. Auf meinen Hinweis, dass sie laut Fahrplan eigentlich fahren müsste, bestätigt sie dies, meint aber, dass sie eine andere Lösung finde würde. Während der halbvoll besetzte Bus mit laufendem Motor an der Haltestelle steht, sitzt die Fahrerin mindestens 5 Minuten auf einer Bank und telefoniert mit ihrem Handy. Dann steigt sie wieder ein und fordert uns auf mit zu kommen. Der Bus leert sich von Haltestelle zu Haltestelle bis wir die einzigen Fahrgäste sind. An einer großen Kreuzung lässt sie uns aussteigen und meint, dass bald ein Bus käme der uns zum Flughafen bringen würde. Es ist inzwischen dunkel geworden und es beginnt bereits leicht zu regnen. Über dem Meer zucken ununterbrochen die Blitze und während wir alleine hier in dieser nicht sehr vertrauenerweckenden Gegend stehen, sehen wir nur noch die roten Rücklichter vom Bus hinter der nächsten Kurve verschwinden. Kein Auto und kein Mensch sind in dieser Gegend zu dieser Stunde unterwegs. Doch dann nach wenigen Minuten tauchen tatsächlich in der Ferne die Lichter eines Busses auf. Die klapprige Kiste stoppt direkt neben  uns, die Tür öffnet sich und die Fahrerin meint freundlich, wir sollen einsteigen und sie würde uns zum Flughafen mitnehmen. Vom Flughafen zum Hotel ist es dann nicht mehr weit und so endete doch sehr abenteuerlich unser erster Tag in den USA.

 

 Mo, 8. August,  Miami Beach, Oleta River State Park, Florida

Nach einem bescheidenen Frühstück werden wir gegen 07:30 Uhr von einem deutsch sprechenden Mitarbeiter der Moturis Vermietstation abgeholt und nach Fort Lauderdale zur Übernahme des Wohnmobils gebracht. Das Wohnmobil (RV = Recreational Vehicle) mit der beeindruckenden Länge von 29 ft gehört nicht mehr zu den neuesten Modellen und zeigt bereits deutliche Abnutzungserscheinungen. Dass solche älteren und reparaturanfälligen Fahrzeuge gerne für Einwegmieten abgegeben werden erfahren wir erst später, denn dann hat die bisherige Vermiet-Station keine Probleme mehr damit. Mit Automatikgetriebe und 310 PS macht das Fahren richtig Spaß und nach dem Einkauf von Lebensmitteln und einer Telefonkarte sind wir unterwegs nach Miami Beach. Obwohl man uns auf der Vermiet-Station warnte mit dem großen RV dorthin zu fahren haben wir keine andere Wahl, denn dort wollen wir uns mit unserem Sohn Tobias treffen, der sich bereits seit einer Woche mit seiner ehemaligen Gastfamilie und Freunden auf den “Keys” aufhielt. Dass die Warnungen berechtigt sind merken wir, als wir keinen geeigneten Parklatz finden und schließlich in einer Sackgasse ohne Wendemöglichkeiten feststecken. Nur durch mutiges Rückwärtsfahren in eine stark befahrene Kreuzung kommen wir wieder frei und und finden schließlich außerhalb der Stadt an einer Baustelle einen Parkplatz. Jetzt müssen wir nur noch Tobias unseren Standort mitteilen. Barbara fragt kurz entschlossen einen Bauarbeiter nach der nächsten Telefonzelle, worauf dieser ihr ohne zu zögern sein Handy in die Hand drückt und auf der Baustelle verschwindet. Kurz nachdem es uns gelungen ist das Handy wieder zurückgegeben war, tauchen Tobias, seine Gastfamilie samt Freunden auf und gemeinsam fahren wir zum “Oleta River State Park”. Hier verbringen wir einen schönen Nachmittag mit Baden, Gesprächen und Spielen. Auch ein Waschbär leistet uns Gesellschaft.
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Nach einer herzlichen Verabschiedung fahren wir nun zu viert nach Süden bis Florida City wo wir auf dem “Southern Comfort RV Resort” eine schönen Stellplatz finden. Leider ist es am Abend wegen der Moskitos nicht möglich im Freien zu sitzen, aber Dank Klimaanlage können wir den Tag doch recht komfortabel im Innern des Mobils ausklingen lassen.

 

Di,  9. August,  Florida Keys, Florida

Nach dem Duschen und gemütlichem Frühstück fahren wir gegen 09:30 Uhr los in Richtung Keys. Die Florida Keys sind eine 290 km lange Inselkette an der Südspitze Floridas zwischen Atlantischem Ozean und dem Golf von Mexico.
Die ursprüngliche Eisenbahnbrücke wurde inzwischen durch insgesamt 42 Straßenbrücken ersetzt. Nach Überquerung der 11 km langen Sevenmiles Bridge wollen wir zunächst im Bahia State Park einen Badeplatz suchen.
Die Strände sind jedoch voller fauligen übel riechenden Algen und so beschließen wir gleich die Rückfahrt anzutreten.
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Unterwegs müssen wir auch mal wieder eine Tankstelle aufsuchen. Nach Einschieben der VISA-Karte kommt am Display die Meldung “Give your number”. Während ich noch etwas ratlos überlege welche Ziffern ich hier wohl eingeben muss, kommt ein älterer dunkelhäutiger Mann hinzu und informiert mich, dass man lediglich die ZIP-Number (Postleitzahl) eingeben muss. Während der Tank sich langsam füllt erzählt uns der Mann, dass er vor Jahren in Karlsruhe bei der US Armee stationiert war und er jetzt mit einer Reifenpanne unweit von hier am Straßenrand stehe. Das Geld für das Reifenreparatur-Spray habe er nicht bei sich. Da er uns geholfen hatte und auch nicht von sich aus nach dem Geld für das Reparatur-Set gebeten hatte, gebe ich ihm die erforderlichen 6 Dollar.  Nach dem wir in einem nahegelegene Wal Mart unsere Vorräte aufgefüllt haben und wieder unterwegs sind, sehen wir am Straßenrand dann tatsächlich wieder den Mann der dabei ist seinen Autoreifen zu reparieren. Mit dem guten Gefühl mit ein paar Dollar jemandem wirklich geholfen zu haben kommen wir am späten Nachmittag wieder am Campground an.

 

Mi, 10. August, Everglades National Park, Florida

Gegen 9 Uhr brechen wir zum Everglade-Nationalpark auf. Im Besucherzentrum sehen wir, dass es eine Ranger-Führung gibt an der wir dann auch teilnehmen. In brütender Hitze wandern wir über Holzstege mit dem Ranger auf dem Tanhinga Trail und lassen uns alles Wissenswerte über den Nationalpark und die Tier- und Pflanzenwelt erklären. Die Everglades sind eine 60 km breite Wasserader die sich vom Lake Okeechobee bis zu den Floridas Keys hinzieht. In dem oft nur wenige Zentimeter tiefen Grasfluss können wir unzählige Alligatoren, Schildkröten, Kormorane und andere Tiere aus unmittelbarerer Nähe beobachten. Nach der Führung unternehmen wir noch alleine einen Abstecher auf den Gumbo Limbo Trail. Doch nach wenigen hundert Metern geben wir auf, denn obwohl wir uns gut eingecremt haben wird die Mückenplage unerträglich. Wir flüchten zum RV und fahren weiter zum Pa-hay-okee Overlook. Doch dort angekommen erfahren wir, dass der Aussichtsturm wegen Reparaturarbeiten geschlossen ist. Als auch noch ein einsetzender sintflutartige Regen das Verlassen des Wohnmobils verhindert, begeben wir uns wieder auf den Rückweg. Am Abend nutzt Tobias den großen Swimmingpool um sich etwas abzukühlen und mit einem wunderschönen Sonnenuntergang wird der Tag beendet.
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Do, 11. August,  Sanibel Island, Florida

Wegen eines starken Gewitterschauers können wir den empfehlenswerten Campground erst gegen 9:30 Uhr verlassen und sind am frühen Nachmittag an der Westküste Floridas am Golf von Mexico. Auf Sanibel Island, die wir über einen mautpflichtigen 5 km langen Damm und eine kurze Brücke erreichen, finden wir am Muschel übersäten Bowman Beach einen wunderschönen Platz zum Baden und Ausruhen. Bei dem subtropischen Klima bringt allerdings auch das warme Meer nur wenig Abkühlung. Nach 1,5 h. gehen wir zurück und werden von einer Riesenschildkröte erwartet die wohl zwischenzeitlich unser Wohnmobil bewacht hatte.          USA05021kUSA05022kUSA05023kUSA05024kUSA05025k
Wir brechen auf in Richtung Orlando. Eigentlich wollen wir nicht mehr all zu weit fahren und halten schon mal Ausschau nach einem Campground. Doch der einzige Platz den wir zwischendurch finden ist komplett belegt. Wir beschließen bis Kissimmee weiter zu fahren und kommen mit Hilfe unseres GPS-Geräts bei Dunkelheit gegen 21:00 Uhr am Tropical Palm Ressort an. Obwohl wir von einer eher unfreundlichen Dame (vielleicht waren wir einfach zu spät dran) empfangen werden, bekommen wir einen schönen Platz zugewiesen und können uns schon bald in unsere Betten zurückziehen. Wir haben inzwischen insgesamt 591 Meilen zurück gelegt.

 

Fr, 12. August,  Epcot, Florida

USA05026kUSA05027kZum Besuch von EPCOT können wir unser Wohnmobil stehen lassen und werden um 10 Uhr von einem Shuttlebus am Campground abgeholt. EPCOT ist Walt Disneys zweitgrößter Vergnügungspark und behandelt die Themen “Internationale Kultur” und “Technische Innovationen”. Nach dem wir den stolzen Eintrittspreis von 60 $ pro Person bezahlt haben starten wir unseren Rundgang. In einem der 11 Show Case Pavillons wird auch eine “typische” deutsche Kleinstadt dargestellt. Wie USA05028kUSA05029kzu erwarten gibt es dort in den Restaurants Sauerkraut, Bratwürste und Weißbier. In den kleinen Läden kann man Kuckucksuhren und Puppen einkaufen. Uns zieht es gleich weiter und im japanischen Pavillon essen wir zu Mittag. Sehr interessant sind dann auch die Pavillons die sich mit unserer techn. Zukunft beschäftigen. Sei es die Erde als Raumschiff, der Weltraum, das Meer, das Land, die menschlichen Sinne und der menschliche Körper, alles wird unterhaltsam und doch lehrreich vermittelt. USA05030kUSA05031kUSA05032k

Am Abend erleben wir noch einen farbenprächtigen Sonnenuntergang und zur Krönung des Ganzen wird noch ein gigantische Feuerwerk dargeboten. Mit dem Shuttlebus kommen wir gegen 21:30 Uhr tot müde zum Campground zurück

 

Sa, 13. August, Universal Studios, Florida

Schon um 7 Uhr stehen wir auf und gegen 9 Uhr fahren wir mit dem Wohnmobil zu den Universalstudios in Orlando. Eine Extraspur für Wohnmobile führt uns zu einem etwas abseits gelegenen Parkplatz. Gerade als wir aussteigen wollen hält eine Polizeistreife neben uns und eine junge Polizistin möchte einen kurzen Blick ins Innere des Wohnmobils werfen. Dann wünscht sie uns noch einen schönen Tag und ist sogleich wieder verschwunden.

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USA05038kUSA05039kIm Park, der zu den verschiedensten Kinofilmen spannende Attraktionen anbietet, ist zu so früher Stunde noch nicht viel los. Wir starten mit “Back to the future”, machen eine Themenfahrt zu  “ET Adventure”, erleben eine Live-Stuntshow mit 3D-Film zu “Terminator 2”, genießen eine LiveShow zu “The Blues Brothers”, unternehmen eine Bootsfahrt mit Hai-Attacken zu der “Der weiße Hai”, sind mit der U-Bahn unterwegs als ein Erdbeben ausbricht (“Earthquake”) und noch vieles andere mehr.Es wird zu keiner Minute langweilig und der Tag vergeht wie im Flug. Als wir um 18:00 Uhr wieder im Campground ankommen bleibt uns noch ausreichend Zeit, um erstmals unsere Wäsche zu waschen.

 

So, 14. August, Cap Canaveral, Florida

USA05040kWieder stehen wir sehr früh auf und frühstücken gemeinsam mit einem Eichhörnchen (wir nennen es Fridolin). Doch schon bald sind wir auf dem Highway Richtung Cape Canaveral. Am Parkplatz des Visitor Centers vom Kennedy Space Centers finden wir auch gleich eine separate Fahrspur für Wohnmobile, müssen aber bald wegen einer Baustelle auf die normale Pkw-Spur wechseln. So landen wir auf dem für uns viel zu engen Pkw-Parkplatz. Schon macht sich am Rand des Parkplatzes ein Streifenwagen mit Sirene und Blaulicht auf sich aufmerksam und der Polizist fordert uns per Handzeichen auf dem Wagen parallel zu folgen. Wir kommen auf diese Weise doch noch zum RV-Parkplatz und mit einem mulmigen Gefühl bleiben wir direkt vor dem Polizeiwagen auf einem markierten Platz stehen. Da ich jetzt mit richtig Ärger rechne, bin ich erleichtert als der Polizist lediglich kurz aussteigt, uns einen schönen Tag wünscht und wieder davon fährt.

Zuerst gehen wir aufs Freigelände und bestaunen im Rocket Garden eine große Anzahl von Raketen (Atlas, Titan, u.a.) die wir  bisher nur aus dem Fernseher kannten. Auf dem Space Shuttle Place können wir sogar ins Innere eines nachgebauten Space Shuttle besichtigen. Im Early Space Exploration sehen wir alle möglichen Ausrüstungsgegenstände und Raumanzüge der frühen Weltraumforschung und in einem IMAX-Kino erfahren wir beinahe hautnah wie das Leben im Weltraum abläuft. Mit einem Bus USA05041kUSA05042kgeht es abschließend über das weitläufige Gelände zum Apollo/SaturnV Center in dem die gigantische Rakete ausgestellt ist mit der auch die Mond-Mission durchgeführt wurde. Weiter geht es mit dem Bus zum Observation Gantry, von dem wir am Horizont die Startrampen der einzelnen Raketen-Typen erkennen können. Wegen eines nahenden Gewitters müssen wir die Aussichtsplattform vorzeitig verlassen und werden zum Visitor Center zurück gebracht.
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Vom Visitor Center machen wir uns auf den Weg nach Norden und finden in Bunnel unweit des Highways den schönen gepflegten Campground Holiday Travel Park für die nächste Übernachtung.

 

Mo, 15. August, Savannah, Florida, Georgia, South Carolina

Heute haben wir etwas länger gebraucht bis wir endlich aufbrechen können, aber dann geht es doch schnell auf dem I-95 voran. Wir verlassen Florida und kommen gegen 13 Uhr im Bundesstaat Georgia in der ehemaligen Baumwollstadt  Savannah an. Vom Besucherzentrum laufen wir durch die Altstadt mit teilweise restaurierten Häusern und durch die vielen schönen geometrisch angeordneten Parks bis zum Savannah River. Hier am Flussufer stehen noch einige Lagerhäuser und Passagen aus dem 19. Jahrhundert. Auch wenn diese Stadt aus der Kolonialzeit  zu einer der schönsten Städte in den USA zählt sind wir vom Gesamtstadtbild doch etwas enttäuscht.
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USA05054kSchon bald sind wir wieder auf dem I-95. Von Georgia kommen am späten Nachmittag in den Bundesstaat South Carolina. Kurz vor Charleston steuern wir einem sehr schönen KOA-Campground an. Auf dem sehr weitläufigen Gelände befindet sich auch ein See an dem auch geangelt werden darf. Diese Gelegenheit lässt sich Tobias nicht entgehen und zieht sogleich mit seiner Angel los. Es dauert nicht lange und schon hat ein Prachtexemplar angebissen. Doch die Angel erweist sich für diesen Fisch als zu schwach und bricht ab. Der Fisch soll uns auch nicht als Abendessen dienen, sondern wird wieder in die Freiheit entlassen.

 

Di, 16. August, Charleston, South Carolina, North Caolina

Am frühen Vormittag, kurz nach einem Tankstopp bei dem wieder mal 65 Gallonen (246 Liter) Sprit im Tank des durstigen Wohnmobils verschwinden, kommen wir in Charleston  an. Auf der Suche nach einem Parkplatz werden wir in eine Seitenstraße verwiesen in der wir aber auf den ersten Blick keinen Parkplatz finden können. Erst als ein großer Bus in einer Einfahrt verschwindet sehen wir, dass es sich um ein riesiges Parkhaus handelt in dem neben großen Bussen auch wir bequem parken können.
Mit einem nostalgischen Stadt-Bus fahren wir zunächst quer durch die Stadt bis zum Meer. Von hier laufen wir vorbei an prächtigen Herrenhäusern und durch gepflegte Parkanlagen wieder zurück zum Wohnmobil. Der Glanz und Reichtum dieser ehemaligen Metropole der Südstaaten ist noch heute zu spüren. Dabei darf nicht vergessen werden, dass dieser Reichtum vor allem durch Sklavenarbeit zustande kam.
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USA05063kWieder auf dem Highway verlassen wir die Küste und fahren gegen Westen. Die Landschaft wird immer bergiger und  wir kommen in den Bundesstaat North Carolina. In der Nähe von Cherokee finden wir einen kleinen Campground der wegen eines Musikfestivals, das am nächsten Tag stattfinden soll, bereits ziemlich ausgebucht ist.

 

 Mi, 17. August, Great Smoky NP, North Carolina, Tennessee

USA05064kUSA05065kHeute besuchen wir  zuerst das modern eingerichtete Museum der Cherokee-Indianer. Wir erfahren viel über die Geschichte und Kultur sowie das tägliche Leben und das Handwerk dieses Indianerstamms. 1885 wurden die Indianer, entgegen aller vertraglicher Abmachungen, bis auf wenige Ausnahmen zusammen getrieben und über den “Pfad der Tränen” nach Oklahoma umgesiedelt.


USA05066kUSA05067kWir fahren weiter und erreichen kurz hinter dem Süd-Eingang des Great Smoky Nationalparks das kleine  Mountain Farm Museum.  Hier sind einige Gebäude zu sehen wie sie Ende des 19. Jahrhunderts üblich waren. Es gibt  ein Wohnhaus, ein Holzlager,  ein Hühnerhaus, ein Haus zur Lagerung von Früchten, einen Stall, ein Gerätehaus, eine Schmiede und ein Haus zum Schutz des Brunnens.


Dann geht es auf einer schmalen gut geteerten Straße in die Berge mitten hinein in den Great Smoky NP, dem größten Urwaldgebiet im Osten der USA.  Von der Aussichtsplattform auf dem 2024 m hohe Clingmans Dome haben wir trotz der tief hängenden Wolken eine wunderbare Aussicht über die bewaldete Hügellandschaft die uns stark an unseren Schwarzwald erinnert. Wir verlassen North Carolina und versuchen in US-Staat Tennessee noch innerhalb des Nationalparks auf dem Elkmont Campground einen Stellplatz zu bekommen. Wir haben Glück und bekommen im Wald einen ruhigen Stellplatz ohne Wasser- und Strom-Anschluss zugewiesen. Da es erst 15:00 Uhr ist, beschließen wir noch eine Rundwanderung  über Little River Trail, Cucumber Gap Trail und den Jakes Creek Trail zu unternehmen. An wilden Bächen entlang, unter moosbewachsenen Bäumen hindurch, über schmale Pfade die von großen Farnen gesäumt werden und vorbei an verlassenen Häusern die bereits von dichtem Grün überwuchert werden erreichen wir nach der 5 Meilen langen Tour wieder unser Wohnmobil. Kaum angekommen, bricht ein starkes Gewitter über uns herein.
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Do, 18. August, Natural Bridge, Tennessee, Virginia

Gut ausgeschlafen machen wir uns wieder auf den Weg, verlassen den Nationalpark über den Nordausgang und sind schon bald auf dem I-40 / I-81 über den wir zügig Richtung Norden rollen. Die Landschaft ist zwar schön und grün, aber nach einigen Stunden doch etwas langweilig. Wir haben Tennessee längst verlassen als wir im Bundesstaat Virgina bei der Natural Bridge ankommen. Diese durch Auswaschungen entstandene natürliche Brücke ist 66 m hoch und hat eine Spannweite
von 27 m.  Auf dem Cedar Creek Trail kommen wir zunächst zu einem kleinen  Museumsdorf der Monacan Indianer, in dem In  Vorführungen das Leben der Indianer nachgestellt wird. Wir gehen weiter zu einer ehemaligen Salpetermine und kommen dann an eine Stelle im Fels in der Wasser fließt, von dem man nicht weiß wo es her kommt, noch wohin es fließt. Am Ende des Trails stehen wir vor dem Lace Wasserfall und kehren von hier zum Wohnmobil zurück. In der Nähe der hübschen Kleinstadt Verona im Shenandoah Valley finden wir auf einem komfortablen KOA-Campground einen Platz zum Übernachten.
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Fr, 19. August,  Cass Scenic Railroad, Virginia, West Virginia

Heute wollen wir nach Cass in West Virginia, um mit der  Cass Scenic Railroad (einer Museums Waldbahn) einen Ausflug in die Berge zu unternehmen. Über steile und kurvenreiche Straßen über die Shenandoah- und Allegheay-Mountains kommen wir viel später als erwartet in Cass an. Es reicht uns gerade noch ein Ticket zu lösen und schon startet die Fahrt in halb offenen Waggons und einer alten Shay-Dampflok in die Cheat Mountains. Die Strecke mit mehreren Spitzkehren wurde um 1900 gebaut, um das viele Holz aus den Wäldern abtransportieren zu können. Die Fahrt endet im ehemaligen Holzfällercamp Whittaker. Hier können wir ein original rekonstruiertes Arbeiterquartier und ein Sortiment an Werkzeugen und Maschinen besichtigen. Auf dem gleichen Weg geht es mit dem Zug wieder zurück und der interessante Ausflug endete nach zwei Stunden wieder in Cass.
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Weiter geht es Richtung Norden bis ins Germany Valley in den Allegheny Mountains. Hier in der Nähe des Seneca Rocks können wir die Seneca Caverns, eine der vielen Höhlen in dieser Gegend besichtigen. Dann beginnt die kurvenreiche Fahrt zurück nach Virginia. In Harrisburg müssen wir erst einmal Tanken und anschließend noch in einem Wal Mart einkaufen.
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Dann starten wir mit der Suche nach einem Campground. Es ist bereits Dunkel als wir den ersten Platz finden. Doch dieser Campground ist nicht mehr in Betrieb und so müssen wir nach einem anderen Platz suchen. Erst gegen 21:30 Uhr finden wird in der Nähe von Luray den abseits gelegenen Country Waye RV Resort. Die freundliche deutsch sprechende Besitzerin ist zufällig noch da und so bekommen wir nach diesem anstrengenden Tag doch noch eine schönen Platz für die nächsten zwei Tage.

 

Sa, 20. August, Shenandoah National Park, zentral, Virginia

Ausgeruht und unter Berücksichtigung der Hinweise die wir bei der Ausfahrt vom Campground entdecken, fahren wir in den Shenandoah-Nationalpark. Über die Thornten Gap Entrance Station  wollen wir zunächst den zentralen Teil des Nationalparks erkunden. An mehreren Aussichtspunkten am Skyline Drive bleiben wir stehen und genießen den Ausblick. Unsere erste Wanderung unternehmen wir am Stony Man Trail. Dieser Trail führt uns, teilweise dem berühmten Appalachian Trail folgend, zu einem Fels von dem wir eine tolle Aussicht ins Shenandoah Valley haben. Faszinierend sind auch die Flugkünste der Falken die wir hier beobachten können. Ein paar Meilen weiter südlich bei Big Medows starten wir auf dem nächsten Trail. Der Lewis Falls Trail führt uns zu einem schönen Wasserfall bei dem wir eine Familie treffen deren Tochter in Heidelberg geboren wurde.  Der Vater war an mehreren Standorten in Deutschland stationiert gewesen. Nach dieser netten Begegnung machen wir uns auf den Rückweg, sehen noch ein Reh das versucht sich im Dickicht zu verstecken und kommen müde und total verschwitzt wieder am Wohnmobil an. Wir fahren wieder zurück zu unserem Campground auf dem wir bereits die folgende Nacht vorab gebucht hatten.
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So, 21. August, Shenandoah National Park, Nord, Virginia, Maryland

Auch heute ist der Shenandoah NP unser Ziel. Doch diesmal fahren wir von der Thornten Gap Entrance Station auf dem Skyline Drive Richtung Norden. Wieder bieten sich von dieser Höhenstraße tolle Ausblicke nach Westen und Osten. Der Dickey Ridge Trail den wir vom Compton Gap aus angehen erweist sich als weniger spektakulär. Bevor wir den Nationalpark im Norden verlassen kann Christine aus dem fahrenden Auto doch noch einen Schwarzbären im Wald entdecken.
Je näher wir uns Washington D.C. nähern, um so breiter werden die Straßen und der Verkehr nimmt deutlich zu.
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Nördlich der amerikanischen Hauptstadt, bereits im Bundesstaat Maryland steuern wir in der Stadt College Park den Campground “Cherry Hill Park” an. Der Platz ist sehr komfortabel und auf einer Informationsveranstaltung am späten Nachmittag bekommen wir wertvolle Tipps zum Besuch von Whashington D.C. Darunter ist auch die Warnung, auf keinen Fall mit dem Wohnmobil in diese Stadt zu fahren.

 

Mo, 22. August, Washington D.C.

Unter Berücksichtigung der Hinweise vom Vortage fahren wir zunächst mit dem Bus zur nächsten Metro-Station. Auffallend sind die vielen Polizisten die sich hier aufhalten. Auch auf der Zugfahrt in die Stadt ist die Polizei präsent.
Als erstes nehmen wir uns das “National Air and Space Museum” vor, das als meist besuchtes Museum der Welt gilt. Gezeigt USA05099kUSA05100kUSA05101kwerden Geschichte und Entwicklung der Luft- und Raumfahrt, u.a. das Fluggerät der Wright Brothers, Charles Lindberghs Flugzeug "Spirit of St. Louis" und die Apollo 11-Kommandokapsel. Außerdem werden Mond- und Weltraumforschung dargestellt. Der Besuch ist wirklich lohnenswert.

Wir laufen weiter die “National Mall” entlang bis zum “Washington Monument”. Dieser 164 m hohe weiße Marmor-Obelisk der zu Ehren des ersten Präsidenten der USA 1884 erbaut wurde, wirkt besonders gigantisch wenn man direkt davor steht. Wegen der langen Warteschlangen verzichten wir auf eine Besteigung. Das “Lincoln Memorial” schauen wir uns nur aus der Entfernung  vom “Second World War Memorial” aus an.
Der Besuch des nahe liegenden Holocaust Museums wird etwas getrübt durch die massive Präsenz von Wachpersonal die uns erst einlassen nach dem wir alle Wasserflaschen komplett geleert haben. Das Museum befasst sich umfassend mit dem Leben der Juden im 3. Reich. Der  lohnende Besuch ist beeindruckend und bedrückend zugleich.
Weiter geht es zum Weißen Haus, dem Amtssitz des amerikanischen Präsidenten. Nach dem wir das obligatorische Foto vor dem Südrasen des Gebäudes gemacht haben, gehen wir  zum “National Museum of Amerian History”.
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Im “National Museum of American History” werden Gegenstände aus sozialen, politischen, kulturellen, wissenschaftlichen und militärischen Geschichte Amerikas ausgestellt. Aber wir sind eigentlich gar nicht mehr in der Lage die vielen Eindrücke aufzunehmen. Wir beschließen, noch bis zum Kapitol weiter zu laufen, wo wir uns am “Reflection Pool” mit dem schönen und USA05107kUSA05108kUSA05109kmächtigen Gebäude im Hintergrund eine längere Pause gönnen. Im Kapitol, das bis 1863 in dieser Form erbaut wurde, finden die Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses statt. Zu einer Besichtigung können wir uns nicht mehr aufraffen und so fahren wir müde aber zufrieden zum Campground zurück.


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Einen schönen Abend verbringen wir dann noch mit Kitty und Hans aus Deutschland, die mit ihrem Hymermobil eine 9 monatige Reise durch die USA unternommen hatten und am nächsten Tag ihr Wohnmobil von Baltimore wieder nach Deutschland verschiffen wollen.

 

Di, 23. August, Annapolis, Maryland, Deleware, Pennsylvania

Bei herrlichem Wetter starten wir Richtung Küste und kommen nach Annapolis der Hauptstad Marylands.  Da wir im Zentrum keinen Parkplatz finden, fahren wir wieder vor die Stadt in die Nähe des Stadions und nehmen uns von hier einen Shuttle-Bus. Die kleine überschaubare Hafenstadt die für kurze Zeit sogar einmal die Hauptstadt der USA war, macht einen sehr gepflegten Eindruck . Nach einem kleinen Rundgang, der unseren positiven Eindruck auf die Stadt noch weiter verstärkt, fahren wir weiter und überqueren auf einer gigantische Brücke die Chesapeake Bay.
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USA05116kUSA05117kNachmittags kommen wir in den Bundesstaat Delaware und wollen in Winterthur das ““Henry Francis DuPont Winterthur Museum” besuchen. Da das Museum nur noch eine Stunde offen ist und die Eintrittspreise relativ hoch sind, machen wir uns wieder auf die Weiterfahrt


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Schon bald sind wir im Bundesstaat Pennsylvania und finden abends in der Nähe von Intercourse den Beacon Hill Camping. Von diesem Campground haben wir einen schönen Ausblick weit über das Land der Amish People. An diesem warmen Sommerabend sitzen wir noch lange draußen vor dem Wohnmobil und beobachten die Bauern die mit Pferdefuhrwerken ihre Ernte einbringen. Als es dunkel geworden ist, können wir sogar noch 2 Sternschnuppen beobachten.

 

Mi, 24. August, The Amish People, Pennsylvania

USA05119kUSA05127kDie Amish People sind eine christliche Religionsgemeinschaft die stark im Agrarbereich verwurzelt sind und den technischen Fortschritt in vielen Fällen ablehnen. Sie stammen überwiegend von Südwestdeutschen und Deutschschweizern ab, die im 18. Jahrhundert in die USA auswanderten. Ihre auffällige Kleidung und die vielen Pferdekutschen machen uns neugierig und wir besuchen das “Amish Farm and House”. Hier erfahren wir in einem Film und bei der Besichtigung der Wohnräume sehr viel über das Leben dieser Bevölkerungsgruppe. Es wird aber auch deutlich angesprochen, dass auch hier der technische Fortschritt immer mehr Einzug hält und sich die gesellschaftlichen Strukturen in einem Umbruch befinden.

Die nächste Ziel in dieser Gegend ist das “Railroad Museum of Pennsylvania” in der Nähe von Strasburg. In einer riesigen Halle und auf einem großen Freigelände können wir mehr als 100 historische Lokomotiven und Waggons aus den Jahren 1825 bis 1992 besichtigen. Vor dem Eingang des Museums befindet sich der Bahnhof der Strasburg Railroad, eine der ältesten und beliebtesten dampfbetriebenen Museumsbahnen in den USA.
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Von einer öffentlichen Telefonzelle die wir unterwegs entdecken, reserviert uns Tobias einen Stellplatz auf dem einzigen Campground bei New York. Auf der Rückfahrt zu unserem jetzigen Campground besuchen wir in Intercourse noch ein Quiltmuseum von dem besonders Barbara sehr angetan ist.

 

Do, 25. August, Island Beach SP, Pennsylvania, New Jersey

Nach langer Diskussion ob wir gleich nach New York fahren oder erst einen Badetag an der Küste einlegen, kann sich Christine durchsetzen und wir fahren zunächst Richtung Osten zur Atlantikküste. Es ist ziemlich kühl heute Morgen trotz strahlend blauem Himmel. Nach großräumiger Umfahrung der Großstadt Philadelphia kommen wir in den Bundesstaat New Jersey und kurz nach Mittag sind wir auf einer sehr schmalen Halbinsel zwischen Atlantik und Barnegat Bay. Hier befindet sich der “Island Beach State Park” mit einem besonders schönen Strandabschnitt. Mit Sonnenbaden und Schwimmen in den relativ hohen Wellen verbringen wir hier gut 2 h bevor wir uns auf den direkten Weg nach New York aufmachen.
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USA05132kAuf dem mautpflichtigen Garden State Parkway kommen wir zunächst an einer Mautstelle nicht weiter. Obwohl ich die angegebene Anzahl Münzen in den vorgesehene Trichter eingeworfen habe, bleibt die Ampel auf rot. Ein herbeieilender Angestellter macht mich darauf aufmerksam dass ich diesen Highway mit dem großen Wohnmobil nicht befahren dürfe. Eine Diskussion ob wir ein Lkw sind oder nicht erübrigt sich, da es ohnehin kein Zurück mehr gibt. Er winkt uns entnervt durch und wir haben freie Fahrt.
Kurz vor New York ist die Anzahl der Fahrspuren auf insgesamt 18 Spuren angewachsen. Jetzt gilt es den einzigen Campground im Großraum New York zu finden. In Jersey City werden wir vom GPS-Gerät durch eine nicht vertrauend erweckende Gegend zum Hafen gelotst. Am Ende einer Schlaglochpiste erreichen wir ein Tor, dahinter ein Wachturm mit einem bewaffneten Wachmann. Wirklich der Campground ???  Der Mann kommt auf uns zu, fragt nach unserem Namen und als er diesen auf seiner Liste findet, bittet er uns freundlich einen Platz zu suchen und ihm dann die ausgesuchte Nummer zu melden. Wir finden einen  Stellplatz auf dem parkplatzähnlichen Gelände und stehen schließlich neben dem Yachthafen mit tollem Ausblick auf das gegenüber liegende Manhatten.

 

Fr, 26. August, New York, New Jersey, New York

20 Minuten Fußweg von unserem Stellplatz entfernt befindet sich die Haltestelle Grove St. der PATH Eisenbahngesellschaft die uns in weiteren 20 Minuten zur 33rd St, ins Zentrum von  Manhatten bringt. Das Personal von PATH ist freundlich und hilfsbereit, die Züge sauber und in tadellosem Zustand. Nach dem Aufstieg aus der Untergrundbahn sind wir erst mal erschlagen vom Lärm, den vielen Menschen, hupenden Autos und den riesigen Hochhäusern. Das derzeit höchste Hochhaus von New York, das Empire State Building mit 448,7 m (incl. Antenne),  ist direkt gegenüber und dort wollen wir hinauf. Da es noch früh am Tag ist verläuft der Ticketkauf und die Sicherheitsüberprüfung sehr schnell und schon stehen wir auf der Aussichtsplattform und sind von der Aussicht einfach nur begeistert. Dann geht es weiter durch diese turbulente Stadt zunächst zum Einkaufstempel “Macy”, ein kurzer Einblick in die  riesigen Bibliothek “New York Public Library”, vorbei am beeindruckenden “Chrysler Building”, einmal durch den schönsten Bahnhof New Yorks “Grand Central Station”, dann durch das “Rockefeler Center”, vorbei am massigen Sony-Gebäude, hinein in den schwarz verglasten “Trump Tower” in dem es von Gold und Kupfer nur so glänzt, ein kurzer Blick hinein bei “Tiffany & Co” und dann für eine Ruhepause hinein in den schönen “Central Park”. Den Rest des Nachmittags verbringen wir dann auf auf dem “Broadway” und am “Times Square” mit seinen Theatern und unzähligen Leuchtreklamen. Abschließend bringt uns die PATH wieder zurück ins doch deutlich ruhigere Jersey City
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Sa, 27. August, New York,  New Jersey, New York

Auch heute nutzen wir die PATH um nach nur 7 Min. an der Endhaltestelle “World Trade Center” anzukommen. Wir steigen aus und als wir ringsum die hohen Betonwände sehen und über uns der blaue Himmel,  wird uns erst so richtig bewusst, dass genau hier bis 11. September 2001 die beiden höchsten Gebäude New Yorks gestanden haben. Noch immer in Gedanken an das was damals geschehen ist, gehen wir zum nahegelegene “World Financial Center” und weiter über die Uferpromenade zum ”Battery Park”. Hier von der Südspitze Manhattens hat man einen schönen Blick hinüber nach Jersey City, Ellis Island und die Statue of Liberty (Freiheitsstatue). Nur ein paar Schritte weiter können wir uns im “National Museum of the American Indian” in der reichhaltigen Ausstellung über das Leben, die Geschichte und die Kultur der amerikanischen Ureinwohner bis hinein in die Gegenwart informieren. Nach einem kurzen Besuch in der “Trinity Curch” kommen wir ins Finanzviertel und gehen durch die Wall Street zum Seehafen am East River. Hier am “South Street Seaport” herrscht eine lockere Atmosphäre zwischen Künstlern mit ihren Darbietungen, vielen Restaurants und zum anderen den historischen Hafengebäuden und den am Pier festgemachten großen Segelschiffen.  Unser nächstes Ziel die Brooklyn Bridge können wir schon jetzt in ihrer vollen Größe sehen und ein Spaziergang über dieses Wunderwerk der Brückenbaus sollte sich niemand entgehen lassen. Vom Oberdeck der Brücke, unter uns fahren die Autos, wirkt die Skyline von Manhatten besonders schön. Vorbei an der historischen  City Hall (Rathaus) gelangen wir nach Chinatown. In diesem großen Stadtteil mit seinen Menschenmassen, dem chaotischen Straßenverkehr, den besonderen Gerüchen und dem fremdartigen Sprachengewirr  fühlt man sich schnell in eine asiatische Großstadt versetzt.
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Aber uns wird der ganze Trubel nun doch zu viel und wir schlagen uns bis zum Broadway durch. Von hier bringt uns die Untergrundbahn wieder auf die andere Seite des Hudson Rivers.
 

 

So, 28. August, New York, New Jersey, New York

Heute stehen wir schon sehr früh auf und gehen nach einem guten Frühstück zu Fuß zur Schiffsanlegestelle im “Liberty Park” auf der anderen Seite des Yachthafens. Von hier legen die Fähren nach Ellis Island und Liberty Island ab. Nach nur 10 Minuten kommen wir auf Ellis Island an. Im Museumsgebäude lernen wir viel über die Aufnahme der Immigranten und den Prozess der Einwanderung. Nicht alle die die beschwerliche Überfahrt auf oft überfüllten Schiffen hinter sich gebracht hatten durften auch in die Vereinigten Staaten einreisen. Auf Ellis Island wurden zwischen 1892 und 1954 über 10 Mill. Einwanderungswillige befragt, untersucht und je nach Ergebnis ins Land eingelassen oder zurückgewiesen.  Im Museum befindet sich auch ein elektronisches Archiv, in dem nach allen auf Ellis island abgefertigten Immigranten recherchiert werden kann.
Wieder auf der Fähre geht es weiter nach Liberty Island auf der die 93 m hohe Freiheitsstatue 1886 eingeweiht wurde. Die Statue war einst ein Geschenk Frankreichs an die USA anlässlich des 100. Jahrestags der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Unser Besuch der “Lady Liberty” war erst nach langem Warten und einer aufwendigen Sicherheitskontrolle möglich. Trotzdem ist es nur gestattet bis zur Aussichtsplattform auf dem Steinsockel hoch zu steigen. Die eigentliche Statue bleibt für Besucher weiterhin gesperrt. Die tolle Aussicht auf New York entlohnt zumindest teilweise für das aufwendig Prozedere, um überhaupt hierher kommen zu können
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USA05155kUSA05156kAm späten Nachmittag bringt uns die Fähre wieder zurück nach Jersey City und wir können uns bereits mit Einpacken und Säubern des Wohnmobils beschäftigen. Wir wollen es eigentlich noch gar nicht so richtig wahrhaben, aber morgen ist unser Urlaub beendet und wir müssen das Wohnmobil wieder abgeben. Als kleines Abschiedsgeschenk können wir abends noch ein großes Feuerwerk über Ellis Island bewundern.

 

Mo,  29. / 30.  August, Rückreise, USA (New Jersey, New York), England, Deutschland

Schon um 06:30 Uhr müssen wir aufstehen. Es gibt nur ein schnelles Frühstück und bereits um 07:35 Uhr fahren wir mitten im morgendlichen Berufsverkehr auf zum Teil sehr schlechten Straßen Richtung Norden. Kurz hinter der Grenze von New Jersey  in den Bundesstaat New York erreichen wir die Ortschaft Tappan, wo sich der Moturis-Stützpunkt zur Rückgabe des Wohnmobils befindet. Da es in New Orleans durch den Hurrikan “Katrina” zu schweren Überschwemmungen und Verwüstungen gekommen ist, musste einer der Moturis-Angestellten zur Unterstützung seiner Familie ins Katastrophengebiet fliegen und so dauert die Abfertigung mit reduzierter Mannschaft etwas länger. Ansonsten verläuft die Abnahme reibungslos und kurz danach werden wir mit einem Taxi zum Flughafen in Newark gebracht. Wir müssen jetzt noch über 6 h auf dem Flughafen warten bis wir einchecken können. Selbst auf dem Rollfeld warten wir nochmals über eine Stunde bis wir endlich starten können.
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Auch über London dürfen wir dann noch ein paar Warteschleifen drehen bis wir für unseren Weiterflug nach Stuttgart landen dürfen. Vom Stuttgarter Flughafen nehmen wir die S-Bahn und sind um 11:30 Uhr total übermüdet doch glücklich wieder zu Hause.

 


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